Eukalyptus – Wirkung & Anwendung der Wirkstoffe als Heilpflanze
Inhaltsverzeichnis
Eukalyptus ist ein Baum, der in Australien beheimatet ist, aber auch in anderen Teilen der Welt wegen seiner vielen gesundheitlichen Vorteile beliebt ist. Aber was macht Eukalyptus so nützlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden? Im Folgenden gehen wir auf einige dieser Eigenschaften ein und schauen uns an, wie wir diese kraftvolle Pflanze nutzen können, indem wir ihre Wirkstoffe – wie reines ätherisches Öl oder pulverisierte Extrakte – in verschiedenen Behandlungen und Heilmitteln einsetzen. Von Erkältungen bis hin zur Behandlung von Wunden – entdecke mehr über die erstaunlichen Heilkräfte des Eukalyptus!
Eukalyptus (Eucalyptus globulus) ist die bekannteste Heilpflanze Australiens. Das kräftig duftende ätherische Öl ist als typischer Erkältungsduft Inhaltsstoff von Erkältungsmitteln, beispielsweise Mitteln zum Einreiben, Erkältungsbädern, Inhalationsmitteln, Saunaaufgüssen und Hustenbonbons.
Die Inhaltsstoffe wirken schleimlösend, entzündungshemmend und antibakteriell. Deshalb wird Eukalyptus bei Atemwegsproblemen, Schnupfen und Erkältungen angewendet. Weiterhin soll Eukalyptus den Blutzucker senken und harntreibend wirken. Der folgende Beitrag informiert Sie über eventuelle Nebenwirkungen, Dosierung und Wirkung der Heilpflanze.
Wissenswertes über den Eukalyptusbaum
Eukalyptusbäume sind der Pflanzengattung Eukalyptus zugeordnet. Eukalyptus gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae). Die schnell wachsenden, immergrünen Eukalyptusbäume erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 60 Metern. Ein charakteristisches Merkmal des Eukalyptusbaums ist die abschilfernde Rinde.
Am Eukalyptusbaum entwickeln sich zwei unterschiedlich geformte Blätter: Junge Eukalyptusblätter sind eiförmig geformt, stiellos und sind gegenständig (paarweise) an den Zweigen angeordnet. Ältere Blätter sind gestielt, besitzen eine längliche Form und hängen von den Zweigen herab.
Seinen Namen erhielt der Eukalyptusbaum wegen der in den Frucht- und Blütenblättern versteckten Blüten. Die deckelartige Haube springt zum Blühen auf. Aus den roten oder weißen Blüten entwickeln sich nach erfolgter Bestäubung Früchte.
Eukalyptusbäume stammen ursprünglich aus Tasmanien und Südaustralien. Mit über 600 verschiedenen Arten bilden Eukalyptusbäume in ihrer Heimat den größten Baumbestand. Nach Europa wurden Eukalyptusbäume gegen Ende des 18. Jahrhunderts gebracht. In der heutigen Zeit kommen die Bäume in allen warmen Klimaregionen weltweit vor.
Der Eukalyptusbaum ist ein beliebter Zierbaum und ein wichtiger Holzlieferant. Weiterhin wird dieser Baum seit dem 19. Jahrhundert zur Trockenlegung von Sümpfen angepflanzt, da er sehr viel Wasser verbraucht.
Durch Zufall wurde festgestellt, dass in den trockengelegten Sumpfgebieten die Anzahl der Malariaerkrankungen zurückging. Daraus wurde die Schlussfolgerung abgeleitet, dass die Anopheles-Mücke, welche Malaria überträgt, Sumpfgebiete zum Brüten braucht.
Eukalyptus Wirkung
Das ätherische Öl ist in den Blättern des Eukalyptusbaums enthalten. Hauptinhaltsstoff des Öls ist Eukalyptol (1,8-Cineol). Drüber hinaus enthält das Öl Monoterpene und weitere Inhaltsstoffe. Das Öl wirkt schleimlösend, entzündungshemmend und antimikrobiell.
Aus diesem Grund wird Eukalyptus vielen Erkältungsmitteln und Arzneien zur Bekämpfung von Atemwegsbeschwerden zugesetzt. Der Wirkstoff Cineol beispielsweise wird wegen seiner schleimlösenden Fähigkeiten Beschwerden zur Behandlung von Nasennebenhöhlen- und Nasenschleimhautentzündungen eingesetzt.
Darüber hinaus wird vermutet, dass in Eukalyptusblättern Wirkstoffe enthalten sind, welche den Blutzucker senken, harntreibend wirken und sogar wirksam das Wachstum von Krebszellen bremsen können. Wissenschaftlich wurden diese Heilwirkungen bis zum heutigen Tag nicht bewiesen.
Dennoch wird Eukalyptus in der Volksheilkunde zur Behandlung von weiteren Erkrankungen und Symptomen außer den bereits erwähnten angewendet. Innerlich wird Eukalyptus zur Behandlung von Krebs, Gallenblasenleiden, Lebererkrankungen, Magenverstimmungen und bei Fieber eingesetzt.
Äußerlich werden mit den Inhaltsstoffen der Heilpflanze Geschwüre, Verbrennungen, Wunden und Akne behandelt.
Anwendung
Das in Arzneimitteln enthaltene ätherische Öl sowie der pure Wirkstoff Cineol werden aus den Zweigen und den Blättern von verschiedenen Eukalyptusarten extrahiert. Um chronische Beschwerden der Atemwege, zum Beispiel Asthma oder eine chronische Bronchitis sowie Erkrankungen der oberen Luftwege zu behandeln, ist eine Inhalation der heilenden Wirkstoffe empfehlenswert.
Dazu eignen sich Eukalyptustee und Eukalyptuslösungen an. Die Wirkstoffe können ebenfalls eingenommen werden. Zum Einnehmen werden unter anderen Tee, Eukalyptusbonbons und Eukalyptuskapseln angeboten.
Zur äußerliche Behandlung auf der Haut werden Eukalyptussalben und Eukalyptusöl angewendet. Das desinfizierende und durchblutungsfördernde ätherische Öl lindert rheumatische Beschwerden und Erkältungen. Kombiniert mit Pfefferminzöl hilft Eukalyptusöl oder Salbe gegen Spannungskopfschmerzen.
Das heilende Eukalyptusöl ist weiterhin Inhaltsstoff von Mundwässern, Zahncremes sowie in Lösungsmitteln und Füllungen, die in der Zahnmedizin zur Wurzelkanalfüllung eingesetzt werden. Weiterhin ist die Heilpflanze als Inhaltsstoff in diversen Lebensmitteln, Parfüms und Insektenschutzmitteln enthalten.
Welche möglichen Nebenwirkungen kann Eukalyptus verursachen?
In seltenen Fällen kann es vorkommen, dass durch die Einnahme von Eukalyptus Durchfall, Erbrechen und/oder Übelkeit verursacht wird. Bei Babys und Kleinkindern besteht die Gefahr, dass durch Eukalyptus Atemstillstand oder Krämpfe im Bereich des Kehlkopfes (Glottiskrämpfe) auftreten können.
Wer zusätzliche Medikamente einnimmt, sollte ebenfalls vorsichtig sein. Das ätherische Eukalyptusöl kann die Wirkung anderer Medikamente verkürzen oder abschwächen. In Kombination mit Medikamenten für Diabetiker könnte der Blutzuckerspiegel des Patienten durch Eukalyptus zu stark gesenkt werden. Eukalyptus sollte weiterhin zwei Wochen vor einer Operation mit erforderlicher Blutzuckerüberwachung nicht mehr eingenommen werden.
Ebenfalls nicht ungefährlich sind Wechselwirkungen von Eukalyptus und Inhaltsstoffen weiterer Heilpflanzen, zum Beispiel Hanf, Beinwell und Huflattich. Aus diesem Grund sollten Sie Ihren Arzt unbedingt darüber informieren, welche sonstigen Präparate Sie einnehmen.
Hinweise zur richtigen Anwendung von Eukalyptus
Das ätherische Eukalyptusöl dürfen Sie niemals im Augenbereich anwenden!
Des Weiteren dürfen Zubereitungen, die Eukalyptus enthalten, niemals auf das Gesicht von Kleinkindern und Babys aufgetragen werden, das die Gefahr besteht, dass lebensbedrohliche Krämpfe ausgelöst werden. Weiterhin sollten Sie die Anwendung von Eukalyptus während der Stillzeit, der Schwangerschaft oder bei Ihren älteren Kindern unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen.
Durchgeführte Studien, die bis zum heutigen Zeitpunkt über Eukalyptus als Heilpflanze vorliegen, sind nicht umfangreich genug, um eine geeignete Dosierung festzulegen. Eukalyptusöl darf niemals unverdünnt eingenommen oder in größeren Mengen auf die Haut aufgetragen werden. Aktuell wird für die innere Anwendung eine Tagesdosis von 0,3 bis 0,6 Gramm Eukalyptus empfohlen. Zum Inhalieren dürfen maximal zwölf Tropfen mit kochendem Wasser übergossen und inhaliert werden. Zur Zubereitung von Eukalyptustee dürfen 1,5 bis 2 Gramm der fein zerkleinerten Blätter mit kochendem Wasser aufgebrüht werden.
Bezugsquelle von Eukalyptusprodukten
Fertigpräparate mit dem Inhaltsstoff Eukalyptus, beispielsweise Eukalyptusöl, Tee, Kapseln, Inhalationsflüssigkeiten, Erkältungsbäder, Cremes und Salben und Bonbons können in nahezu allen Apotheken und Drogerien sowie in Online-Apotheken gekauft werden. Da auch natürliche Produkte nicht generell unbedenklich sind, sollten Sie unbedingt die Packungsbeilage aufmerksam lesen und sich von Ihrem Apotheker oder Arzt über Wechselwirkungen beraten lassen.
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