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Burnout Berufe Stress Notdienste Ärzte racorn/shutterstock.com

Burnout – diese Berufe sind besonders anfällig für Burnout

Ist “Burnout” die neue Volkskrankheit? Betrachtet man die Statistiken der letzten 10 Jahre, fällt auf, dass die Anzahl der Fehltage, die dadurch entstanden sind, dass jemand sich “ausgebrannt fühlt”, um mehr als das Zehnfache angestiegen ist. Betroffen sind davon nicht nur Manager. Der nun folgende Text verrät, in welchen Berufen das Risiko, ein Burnout zu erleiden, besonders hoch ist, und wie man sich vor einem Burnout schützen kann.

Total erschöpft und nur noch begrenzt leistungsfähig

Prinzipiell kann jeder ein Burnout bekommen. Ein Burnout beginnt häufig schleichend, und gliedert sich in seinem Ablauf in verschiedene Phasen auf. Sind die Betroffenen zu Beginn noch sehr engagiert und agieren voller Elan, fühlen sie sich mit der Zeit zunehmend überfordert. Dieses Gefühl der Überforderung führt dann zu Desillusionierung und Frustration. Mit der Zeit merkt der Betroffene einfach, dass er die Ziele, die er sich selbst gesteckt hat, nicht erreicht, und dass sich der geleistete Einsatz nicht rentiert.

Schlechtere Stimmung und körperliche Symptome

Auf diese Phase folgen dann Gefühle wie Aggressionen und Niedergeschlagenheit. Auch Stimmungsschwankungen sind in diesem Verlauf normal. Die Leistungsfähigkeit wird stetig weniger. Viele Betroffene ziehen sich emotional und sozial zurück, und leiden zudem unter körperlichen Symptomen wie Rückenschmerzen, Übelkeit, Bluthochdruck, Muskelverspannungen und Kopfschmerzen. Diese körperlichen Symptome sind es auch, die zu den ersten Fehltagen und Krankschreibungen führen.

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Gefühle der Machtlosigkeit können ein Burnout begünstigen

Es sind verschiedene Parameter, die einen Einfluss auf die Entstehung eines Burnouts haben. Der wohl wichtigste Parameter ist der Beruf. Dabei sind nicht die Arbeitszeiten entscheiden, sondern der subjektiv geleistete Einsatz und die Würdigung dieses Einsatzes.

Es ist wichtig, dass das Gefühl vorhanden ist, ein gewisses Maß an Verantwortung zu haben, und seine Tätigkeiten in gewisser Weise kontrollieren zu können. Besonders anfällig für ein Burnout sind nämlich vor allem jene Menschen, die sich privat oder in ihren Beruf machtlos fühlen.

Die Anfälligkeit dafür, ein Burnout zu erleiden, hängt aber auch mit der Persönlichkeit eines Menschen zusammen: So sind Menschen, die extrem harmoniebedürftig, sehr perfektionistisch und idealistisch sind, und dazu eine hohe Leistungsbereitschaft aufweisen, besonders gefährdet.

Berufe mit einem hohen Burnout-Risiko

Die meisten Menschen sehen Burnout als Krankheit, die vor allem Manager betrifft. Aber tatsächlich ist das Gegenteil der Fall: Oft sind es die “einfachen Angestellten”. Denn die Kombination aus geringer Wertschätzung, vielen Einschränkungen und einem hohen Engagement sind vor allem in sozialen Berufen zu finden. So sind vor allem Berufsgruppen gefährdet, die in ihrer Arbeit häufig mit extremen Situationen konfrontiert werden, oder viel Kontakt zu anderen Menschen haben. Dazu gehören beispielsweise Ärzte, Erzieher, Lehrer, Kindergärtnerinnen und Krankenpfleger. Denn in diesen Berufsgruppen ist die Motivation oft hoch, das Gefühl, etwas bewirken zu können und der Lohn nicht allzu hoch.

Aber auch Sozialarbeiter, Polizisten und Menschen, die eine leitende Position inne haben, sind besonders oft betroffen.

Tipps zum Vorbeugen

Wenn es erst mal zu der Entwicklung eines Burnouts gekommen ist, dauert es meist lange bis zur Genesung. Ist das Burnout erst einmal da, müssen sich Betroffene auf einen langen Genesungsweg einstellen. Oft kann nur die Kombination aus Psychotherapie und privaten und/oder privaten Veränderungen helfen. Es ist also ratsam, einem Burnout möglichst gut vorzubeugen.

Diese Tipps können dabei helfen:

Die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und entsprechend handeln.

Auch mal “nein” sagen.

Nicht die Familie, Freunde oder Interessen vernachlässigen.

Stress sollte möglichst reduziert werden, und es sollten Fähigkeiten zum besseren Umgang mit Stress erlernt werden.

Es sollte ein passender Ausgleich zu familiären und beruflichen Belastungen geschaffen werden.

Negative Einflüsse verändern anstatt sie auszuhalten.

Sollte sich die berufliche Situation nicht anders verbessert werden können, sollten die nötigen Konsequenzen gezogen werden und ggf. der Job gewechselt werden.

Mittlerweile gibt es auch Arbeitgeber, die versuchen, der Entstehung von Burnouts vorzubeugen: So leitet beispielsweise VW nach Feierabend keine Mails mehr an die Smartphones seiner Mitarbeiter weiter. Auch, wenn das bereits ein guter Anfang ist, ist das leider noch nicht ausreichend. Denn von solchen Maßnahmen profitieren am ehesten die Menschen, die höhere Positionen innehaben. Pflegekräfte werden wohl auch weiterhin entsprechende Anrufe in Notfällen erhalten, und bleiben so mit dem ganzen Druck und Stress auf sich alleine gestellt.

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