Schnarchen – Ursachen, Symptome, Krankheiten und Behandlung
Inhaltsverzeichnis
Unter Rhonchopathie leiden ca. 10 bis 30 Prozent der Erwachsenen. Rhonchopathie ist der medizinische Begriff für das “Schnarchen”. Menschen die unter dieser Problematik leiden, schnarchen teilweise in einer Lautstärke, die den Pegel eines LKWs auf einer Landstraße erreicht. Das Schnarchen entsteht durch die Erschlaffung der Rachenmuskulatur im Schlaf. Zäpfchen und Gaumensegel flattern in der Atemluft und es wird das laute Schnarchgeräusch erzeugt.
Definition von Schnarchen
Schnarchen entsteht durch die Entwicklung lauter Atemgeräusche in den oberen Luftwegen. Die lauten Atemgeräusche werden von Außenstehenden häufig als Rasseln, Röcheln oder Pfeifen wahrgenommen. Schätzungsweise 10 bis 30 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland entwickeln des Nachts Schnarchgeräusche.
Besonders sind Männer über 50 Lebensjahren von der Symptomatik betroffen. Studien belegen, dass 60 bis 80 Prozent der Männer über 50 schnarchen. Frauen zeigen die Schnarchsymptomatik nach den Wechseljahren. Während ein Mensch schläft, erschlaffen Gewebe und Muskulatur. Wenn daraufhin Gaumensegel und Zäpfchen in der Atemluft schwingen, entstehen Schnarchgeräusche.
Unterschieden werden laute und leise Schnarcher. Wer leise schnarcht, erreicht einen Lautstärkepegel von 17 bis 26 Dezibel (dB). In diesem Lautstärkebereich liegt beispielsweise ein brummender Kühlschrank. Für den Bettnachbarn unangenehm wird ein Schnarchen erst ab 40 dB. Laute Schnarcher können allerdings auch einen Lautstärkepegel von bis zu 90 dB erreichen.
In diesem Bereich liegt der Lärm eines Presslufthammers. Wer ein Schnarchgeräusch von 90 dB entwickeln kann, stört sogar Nachbarn in der angrenzenden Wohnung. Interessanterweise merkt der Geräuschentwickler selbst nichts von seinen Schnarchgeräuschen.
Schnarchen ist für den Betroffenen ungefährlich, wenn die Schlafqualität und der Atemrhythmus nicht beeinträchtigt werden. Ist dies der Fall, spricht der Mediziner von einem primären (einfachen) Schnarchen.
Hat der Schnarcher allerdings Atemaussetzer von zehn Sekunden oder länger, handelt es sich um apnoisches Schnarchen. Der Mediziner spricht von obstruktivem Schnarchen. Eine Schnarchapnoe (windstilles Schnarchen) kann gefährlich werden und erhebliche gesundheitsschädliche Konsequenzen nach sich ziehen. So kann durch eine Schnarchapnoe sogar ein Herzinfarkt ausgelöst werden.
Schnarchen – Alter und Erkrankungen
Schnarchen kann sicherlich als Alterserscheinung auftreten, da Muskeln und Gewebe mit zunehmendem Alter an Kraft verlieren. Des Weiteren können Erkrankungen das Schnarchrisiko erhöhen.
Generell erschlaffen im Schlaf alle Muskeln. Das gilt auch für die Muskulatur der oberen Atemwege. Durch bestimmte Voraussetzungen bzw. unter gewissen Umständen vibrieren Zäpfchen und Gaumensegel, was zu den bekannten Schnarchgeräuschen führt.
Stenose – obere Atemwege
Gründe für das Schnarchen bzw. die Vibration von Zäpfchen und Gaumensegel können verengte Luftwege sein. Die entstehen zum Beispiel durch:
- Allergien
- Krümmung der Nasenscheidewand
- Schnupfen
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Vergrößerung von Rachenmandeln
- Fetteinlagerung im Zungen- und Rachenbereich (bei Adipositas)
Durch die Einengung ist bei jedem Atemzug die Strömungsgeschwindigkeit der ein- und ausgeatmeten Luft höher. Die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit senkt gleichzeitig den Druck im Rachenraum. In der Folge kann es zum Kollabieren des Rachenschlauches kommen.
Rachenschlauch ist die Bezeichnung für den “Muskelschlauch” im menschlichen Rachen. Der Rachenschlauch setzt sich aus mehr als 20 Muskelpaaren zusammen und kann durch die Kombination aus erschlaffter Muskulatur (während des Schlafes) und vermindertem Luftdruck kollabieren.
Beim primären (einfachen) Schnarchen kollabiert der Rachenschlauch nicht vollständig und die Atemluft gelangt ungehindert in die Lunge. Es entsteht also keine Schnarchapnoe, sondern Gaumen- und Rachengewebe vibrieren infolge der Turbulenzen. Das charakteristische Schnarchgeräusch tritt auf und kann den Bettnachbarn stören.
Obstruktive Schlafapnoe
Die obstruktive Schlafapnoe ist gefährlich und unter Umständen gesundheitsschädlich. Bei der obstruktiven Schlafapnoe erschlaffen die weichen Gaumenmuskeln. Infolge dessen verschließen sich die Luftwege und der betroffene Schnarcher bekommt keine Luft. Selbst wenn sich die Luftwege nur teilweise verschließen, ist ein Atemstillstand die Folge, der bis zu zwei Minuten dauern kann.
Der menschliche Körper des Schnarchers ist einem Sauerstoffmangel ausgesetzt. Meistens aktivieren sich infolge des Sauerstoffmangels im Blut die Atemmuskeln abrupt und der Schnarcher wacht auf. Der betroffene Schnarcher kann sich nicht an den kurzzeitigen Wachzustand erinnern. Als Arousal wird dieser Zustand bzw. Vorgang von Medizinern bezeichnet.
Eine Schlafapnoe hat gravierende Folgen für den menschlichen Körper. Durch den Sauerstoffmangel pumpt das Herz stärker, um den Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgen zu können. In der Folge wird der Blutdruck erhöht und das Herzinfarkt- sowie Schlaganfallrisiko steigt. Des Weiteren zeigen einzelne betroffene Schlafapnoe-Patienten Herzrhythmusstörungen.
Unter Schlafapnoe leidende Menschen sind tagsüber häufig müde und weniger belastbar. Sie neigen zu Konzentrationsstörungen und zu einer verringerten Libido. Männer zeigen infolge der Schlafapnoe ein geringes Interesse an Sex und haben unter Umständen Erektionsprobleme. Bei einigen Betroffenen führt die Schlafapnoe auch zu Depressionen und Angstzuständen. Kurzum, durch eine Schlafapnoe sinkt die Lebensqualität.
Ältere Menschen können auch eine dritte Form von Schlafapnoe aufweisen. Und zwar kann es trotz geöffneter Atemwege dazu kommen, dass die Atemmuskeln in der Brust und im Zwerchfell nicht richtig arbeiten. Es kommt zu nächtlichen Atemaussetzern, die meist nicht so heftig ausfallen, wie die der obstruktiven Schlafapnoe. Mediziner bezeichnen die dritte Form auch als zentrale Schlafapnoe. Da die zentrale Schlafapnoe eher harmlos verläuft, wird sie meist nicht behandelt.
Schnarchen – weitere Einflüsse
Das Schnarchen kann durch bestimmte externe Faktoren verstärkt werden. So können Medikamente und Alkohol die Spannung von Gewebe und Muskulatur beeinflussen. Besonders Antihistaminika und Schlafmittel sorgen für eine zusätzliche Muskelentspannung und erschlaffen das Gewebe. Die Schnarchsymptomatik wird verstärkt.
Auch anatomische Veränderungen, wie beispielsweise Probleme im Kieferbereich (Ober- und Unterkiefer-Missverhältnis) oder eine vergrößerte Zunge, können das Schnarchen verstärken. So sorgen die anatomischen Veränderungen für eine Behinderung des Luftstroms.
Die Schlafposition nimmt ebenfalls Einfluss auf das Schnarchen. Rückenschläfer schnarchen eher als Bauch- und Seitenschläfer. Grund dafür ist, dass der Zungengrund bei Rückenschläfern nach hinten sinkt.
Wann sollte ein betroffener Patient den Arzt aufsuchen?
Generell ist es empfehlenswert bei einer Schnarchproblematik den Arzt aufzusuchen. Spätestens, wenn der Schnarcher sich durch die lauten Geräusche selbst weckt oder die Umgebung stört, sollte ein Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) um Rat gefragt werden. Dieser kann den Patienten gegebenenfalls auch in eine Klinik überweisen. Ein betroffener Patient sollte abklären lassen, ob die Atemwege während des Schlafes behindert sind und eine Schlafapnoe vorliegt.
Wer sich nicht sicher ist, ob eine Schnarchproblematik vorliegt, kann sich selbst beobachten. Wer häufig müde (chronisch müde) ist, obwohl er ausreichend Schläft, kann eine Schnarchapnoe aufweisen.
Eine solche Problematik sollte unbedingt ärztlich abgeklärt werden. Wer eine Schlafapnoe oder eine chronische Müdigkeit bei Kindern bemerkt, sollte dringend den HNO-Arzt aufsuchen. Oftmals weisen Kinder vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln auf. Polypen können auch für kindliches Schnarchen verantwortlich sein.
Wie behandelt der Arzt das Schnarchen?
Zunächst sucht der Arzt nach den Schnarchursachen und führt eine Untersuchung des Rachens sowie der Nase durch. Patienten mit Verdacht auf Schlafapnoe müssen zur genauen Schlafanalyse ein Testgerät in der Nacht tragen. Das Testgerät zeichnet das Schnarchen sowie den Atemrhythmus auf. Dadurch wird eine genaue Diagnose ermöglicht.
Schnarchen – welche Methoden helfen?
Im Internet finden sich viele Hilfsmittel, Die Wirksamkeit ist bei den Mitteln jedoch nicht bewiesen. Des Weiteren sind Hilfsmittel wie “Schnarchschnuller”, “Schnarchspray” und “Antischnarch-Lutschtabletten” sehr teuer.
Gegen das Schnarchen hilft nur eine individuelle, der Ursache angepassten Therapie. Wird das Schnarchen durch Polypen oder Mandeln ausgelöst, müssen diese in einem chirurgischen Eingriff entfernt werden.
Schnarcher finden Hilfe beim Zahnarzt
Der Zahnarzt kann dem Patienten eine Schnarchschiene anpassen. Diese individuell angepasste Schnarchschiene (Aufbissschiene) sorgt dafür, dass die Atemwege offen bleiben. Durch die Aufbissschiene wird der Unterkiefer leicht nach vorne geschoben und so verlagert sich das Zungen- und Gaumengewebe. Nachteile dieser Methode sind der Preis sowie die Wirksamkeit. Nicht jedem Patienten hilft die Schnarchschiene, eine Wirksamkeit muss individuell getestet werden.
Schnarchen – chirurgische Hilfe
Ein chirurgischer Eingriff sollte bei vorhanden Polypen, vergrößerten Mandeln oder auch Gaumenproblematiken durchgeführt werden. Durch einen chirurgischen Eingriff können auch Stenosen (Einengungen) korrigiert werden. Verursacht eine Gaumenproblematik das Schnarchen, kann eine chirurgische Gaumen-Versteifung oder Gaumen-Straffung die Lösung sein. In der Regel wird eine solche Operation von einem HNO-Arzt durchgeführt.
Der HNO-Arzt kann folgende Operationen erfolgreich durchführen:
- Operation der Nasenscheidewand
- Operation der Nasennebenhöhle
- Mandel-OP
- Zungenbein-OP
- Zungengrund-OP
- Weichgaumen-Versteifung (Implantate)
- Operation der Nasenmuschel
- Weichgaumenplastik
Schlafapnoe – ein Atemgerät hilft
Eine zusätzliche Therapie bei Schlafapnoe ist unerlässlich. Schließlich soll während des Schlafes eine kontinuierliche Sauerstoffzufuhr gewährleistet sein. Nasale Atemgeräte sorgen für ausreichend Sauerstoff. Die Geräte arbeiten mit Überdruck und führen dem Schlafenden den Sauerstoff über eine Atemmaske zu. Die nasalen Atemgeräte verhindern durch Überdruck, dass der Rachenschlauch kollabiert.
Die Therapie mittels eines nasalen Atemgerätes wird als nCPAP-Therapie bezeichnet. nCPAP steht für “nasal Continuous Positive Airway Pressure”. Eine weitere Variante, die “Automated Continuous Positive Airway Pressure”-Therapie, kurz APAP, ist vor allem für gelegentliche Atemaussetzer gedacht, die in bestimmten Schlafpositionen oder Schlafphasen passieren. Das Gerät passt sich bei dieser Therapie-Variante automatisch an den Sauerstoffbedarf an.
Wer unter einer extremen Schlafapnoe leidet, kann die “Bi Positive Airway Pressure”-Methode einsetzen. Diese als BIPAP-Therapie bezeichnete Variante, erlaubt das Einstellen von unterschiedlichen Druckverhältnissen beim Aus- und Einatmen.
Was kann der Patient selbst tun?
Gegen das einfache Schnarchen, kann der Patient selbst etwas machen. Folgende Tipps können helfen:
- vermeiden Sie spätes Abendessen (mit leerem Bauch schläft es sich leichter)
- Gewichtsreduktion hilft gegen das Schnarchen (Fett im Halsbereich wird so reduziert)
- Alkohol wirkt sich negativ auf die Atmungsaktivität aus (zwei Stunden vor dem Schlafen auf Alkohol verzichten)
- Rückenschläfer sollten besser auf der Seite schlafen (etwas unbequemes im Pyjama-Rückenteil hilft)
- wer nicht auf der Seite schlafen kann, sollte für einen leicht erhöhten Oberkörper sorgen
- verzichten Sie auf Schlafmittel, Antihistaminika sowie generelle Beruhigungsmittel (wirken Kontraindizierend)
- Training der Gaumen- und Rachenmuskulatur hilft (beispielsweise kann der Patient ein Blasinstrument spielen lernen)
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