Diabetes Kinder Warnsignale
Diabetes Kinder Warnsignale Image Point Fr/shutterstock.com

Gefahr – Diabetes bei Kindern – die Warnsignale

In vielen Köpfen findet sich die Meinung, dass Diabetes eine Krankheit von alten Leuten ist. Und das, obwohl der Typ 1 der Diabetes gerade bei Kindern die wohl häufigste Stoffwechselerkrankung ist. Die Anzahl an Betroffenen steigt stetig an.

Die Ärzte unterscheiden die Zuckerkrankheit in 2 große Formen. Die wohl bekannteste ist Diabetes Typ 2. Bei dieser Form nehmen die Körperzellen eine immer größere Unempfindlichkeit gegenüber von Insulin an. In einem gesunden, normalen Stoffwechsel, sorgt das Insulin dafür, dass der Zucker aus dem Blut heraus und in die Zellen des Körpers hineingelangen kann. Der Grund für den Typ 2 ist oftmals eine Kombination aus einem nicht sehr gesunden Lebensstil, sowie ungünstigem genetischen Material. Die Diabetes Typ 2 wurde bis vor einiger Zeit auch als “Altersdiabetes” bezeichnet, da sie oftmals erst im späteren Leben entsteht. Allerdings steigt mittlerweile auch die Zahl der jüngeren Patienten.

Die Autoimmunerkrankung Diabetes

Die Diabetes Typ 1 hat ein anderes Problem: Es wird nicht genügend vom Botenstoff Insulin produziert. Daran ist das körpereigene Immunsystem schuld, welches die Zellen in der Bauchspeicheldrüse angreift und vernichtet, die das notwendige Insulin produzieren. Daher ist die Diabetes Typ 1 auch eine Autoimmunkrankheit, welche besonders in jüngeren Jahren ausbricht. In Zahlen bedeutet das, dass von den europäischen Diabetikern unter 25 Jahren ganze 90 % vom Typ 1 betroffen sind. Die Zahl der Betroffenen steigt dabei jedes Jahr um etwa 3 – 5 Prozent an, insbesondere bei den 0 bis 14-Jährigen. Das bedeutet, dass in den 90er Jahren noch ca. 12,9 bis 14,2 Kranke je 100.000 Kindern zu verzeichnen waren, wohingegen es rund um die Jahrtausendwende schon 20,9 Kranke je 100.000 Kinder waren. Die Neuerkrankungsrate, von der die Ärzte momentan ausgehen, liegt bei etwa 22,9, also stetig steigend.

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Plötzlich zum Bettnässer

Da es sich bei der Diabetes Typ 1 um eine Autoimmunkrankheit handelt kann diese ganz plötzlich und ohne besondere Auslöser ausbrechen. Die Folge ist, dass immer mehr Zucker durch den Blutkreislauf des Kindes läuft, welcher darin einiges an Schäden anrichten kann. Noch schlimmer ist dabei der Mangel an Energie, welcher an den Kräften des Kinderkörpers zehrt. Es ist zwar genügend Brennstoff im Blut vorhanden, aber die Körperzellen stehen trotzdem kurz vor dem verhungern und zehren aus diesem Grund an den letzten Reserven. Wenn es ganz schlimm kommt und die Diabetes nicht erkannt und behandelt wird, kann es sogar ein tödliches Ende nehmen.

Um so etwas zu verhindern, läuft bereits seit dem Jahr 2012 in England eine Kampagne, welche Eltern empfiehlt auf die vier T’s zu achten:

  • Toilet (Toilette): Durch das hohe Maß an Zucker im Blut wird dem Gewebe Flüssigkeit entzogen, welche wiederum über die Nieren abgegeben wird. Diabetiker laufen also öfter zur Toilette, wenn ihr Blutzuckerspiegel hoch ist. Daher kann es ein Warnsignal sein, wenn eigentlich saubere Kinder plötzlich wieder ins Bett machen.
  • Thirsty (Durst): Der Verlust an Flüssigkeit muss wieder ausgeglichen werden, daher neigen Diabetiker dazu, sehr viel zu trinken.
  • Tired (Müdigkeit): Wer Diabetes hat fühlt sich oft müde, schlapp und auch weniger leistungsfähig.
  • Thinner (Gewichtsabnahme): Da die Körperzellen nach Energie streben, haben Diabetiker des Typus 1 oft richtigen Heißhunger. Dennoch nehmen die Kinder eher ab anstatt zu, und das oft auch noch viel zu schnell. Der Grund dafür ist, dass der Körper versucht die verhungernden Zellen mit der Verbrennung von Muskeleiweißen und Fetten dennoch in ausreichendem Maße zu versorgen.

Auch diese Anzeichen stehen für eine eventuelle Diabetes:

  • Stimmungsschwankungen
  • Trockene Haut
  • Sehstörungen
  • schlechte Wundheilung öfter Pilzinfektionen (bei Mädchen – Genitalbereich; bei Babys – Windelbereich)
  • Gefährliche Gene und Ernährung

Die Frage ist, warum Kinder überhaupt Diabetes bekommen. Bei der Diabetes Typ 1 liegt ein großer Faktor in der Genetik. Nahezu 10 bis 15 % von ihnen haben Familienangehörige, die ebenfalls an der Zuckerkrankheit leiden. Die Gefahr für das Kind ist kurioserweise bis zu drei Mal höher, wenn der Vater an Diabetes erkrankt ist, als wenn es die Mutter wäre.

Auch eine Menge Umweltfaktoren sind für die Erkrankung mit verantwortlich. Ein Beispiel dafür ist unter anderem, dass Kinder, welche mit einem Kaiserschnitt geboren wurden, häufiger an der Zuckerkrankheit leiden als andere. Eine Vermutung von Forschern dazu ist, dass während der OP die Darmflora von den Kindern beeinflusst wird. Diese wiederum spielt eine nachweisliche Rolle bei der Entstehung von Diabetes. Auch Hinweise dafür, dass die Ernährung des Säuglings einen Einfluss auf das Diabetes-Risiko hat, vermehren sich. So kann es zum Beispiel sein, dass das Stillen schützend für den Säugling wirkt. Gemäß Experten sollte auch vermieden werden, während der ersten 3 Monate Getreidesorten, die Gluten enthalten, zu füttern.

Flächendeckende Screenings nicht absehbar

Es ist unwahrscheinlich, dass bereits in der nächsten Zeit für die Kinder-Diabetes ein flächendeckendes Screening eingeführt wird. Grund dafür ist die noch recht geringe Zahl an Neuerkrankungen. In Japan hingegen wird regelmäßig, bei den Schulkindern, der Urin auf Zucker untersucht. Dies ist ein wichtiger Hinweis für die Erkrankung an Diabetes. Mit dieser Methode konnten in Japan schon über 20 % der Erkrankungen erkannt werden. In Deutschland liegt die Verantwortung zur Erkennung der Symptome noch immer bei den Eltern.

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