Lernen Doping Gehirn Alternativmedizin Studien
Lernen Doping Gehirn Alternativmedizin Studien Stokkete/Shutterstock.com

Doping fürs Gehirn: Pausen verbessern Lernerfolg

Wer wirklich effektiv lernen will, sollte tunlichst auf stundenlanges, ununterbrochenes Pauken verzichten. Sonst hat das Gehirn nicht ausreichend Gelegenheit, die neu aufgenommenen Informationen zu speichern, und der Lerneffekt ist nur gering oder bleibt aus. Zu diesem Ergebnis gelangte eine Studie, die in Australien an der University of New South Wales durchgeführt worden ist. Um eine positive Wirkung erzielen und das neu erworbene Wissen speichern zu können, genügt es bereits, zwischen zwei Lern- oder Übungseinheiten eine Stunde Pause zu machen und sich etwas abzulenken.

Dem Gehirn Zeit zum Speichern geben

Im Rahmen ihrer Untersuchungen hatten die beiden Wissenschaftler Soren Ashley und Joel Pearson insgesamt 31 Probanden mit der Lösung von kniffligen Computeraufgaben beauftragt. Die Versuchsteilnehmer wurden dabei in drei verschiedene Gruppen eingeteilt. Während die erste Gruppe für die Aufgabe eine Stunde Zeit bekam, erhielten die Probanden der zweiten Gruppe doppelt so viel Zeit. Die dritte Gruppe bekam für die Testaufgabe ebenfalls zwei Stunden, zusätzlich jedoch dazwischen eine weitere Stunde als Pause.

Am nächsten Tag folgte ein zweiter Test, um den Lernerfolg zu kontrollieren. Dabei erreichten die Studienteilnehmer, die zwei Stunden ohne Pause geübt hatten, deutlich schlechtere Ergebnisse als die übrigen Probanden.

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Die Teilnehmer der ersten Gruppe schnitten besser ab, obwohl sie weniger Zeit für die Aufgabe zur Verfügung hatten. Die besten Resultate erreichten jedoch diejenigen, die nicht nur reichlich Zeit für die Aufgabe, sondern auch eine einstündige Pause gehabt hatten. Dies zeige, dass das Gehirn ohne Pausen zu wenig Zeit für das Speichern der neuen Informationen habe, – so die Erklärung der Wissenschaftler für ihre Beobachtungen.

Schlafentzug hat ähnliche Folgen

Erhält das Gehirn keine Gelegenheit zum Übertragen von Veränderungen aus dem Kurzzeit- in das Langzeitgedächtnis, dann kommt es nach Einschätzung der Forscher entweder zu gar keinem oder allenfalls zu einem kurzfristigen Lernerfolg. Ähnlich verhalte es sich bei mangelndem Schlaf nach dem Lernen. In vielen Studien habe sich gezeigt, dass grundsätzlich kein Lernfortschritt erreicht werde, wenn man nach einem Übungstag nicht schlafe, so Pearson.

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