Aggressive Männer Depressionen
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Aggressive Männer häufiger Depressionen

Depressionen werden häufiger bei Frauen diagnostiziert als bei Männern. Das liegt nach Ergebnis einer US-Studie vor allen Dingen an der Auswahl und den Bewertungskriterien der Depressionssymptome. Frauen sprechen öfter über ihre Gefühle als Männer. Außerdem nehmen sie viel offener traurige und niedergeschlagene Stimmungen wahr und sprechen über Probleme. Männer äußern ihre Gefühle bei Traurigkeit und Erschöpfung oftmals ganz anders als Frauen, fand eine US-Studie der Universität von Michigan unter der Forschungsleiterin DR. Lisa A. Martin heraus. Ihre These besagt, dass die Fragestellungen und festgelegten Symptome vor der Diagnose einer Depression unterschiedliche Ergebnisse zwischen Männern und Frauen gezeigt haben. Das US-amerikanische Forscherteam analysierte in ihrer Studie Umfragedaten von 2382 Männer und 3310 Frauen. Es ging dabei um Symptome von Depressionen, die bei der Diagnosestellung bisher nicht berücksichtigt wurden.

Neue Symptome bei Diagnosestellung

Das Ergebnis der US-Studie war eindeutig – es gab andere Symptome bei Männern mit Depressionen. Depressive Männer gaben beispielsweise folgende Symptome an:

  • Wutattacken
  • Aggressionen
  • riskantes Verhalten
  • Drogenmissbrauch.

Diese neu entdeckten Symptome bei depressiven Männer wurden in einen standardisierten Test zur Diagnosestellung von Depressionen aufgenommen. Als dieser neue standardisierte Test angewendet wurde, konnten keine Unterschiede mehr zwischen Männern und Frauen festgestellt werden. Daraus schliessen die Forscher aus den USA, dass Männer andere Symptome einer Depression verspüren. Auf diesem Gebiet muss aber weiterhin geforscht werden, weil sicherlich noch längst nicht alle Symptome von Depressionen bei Männern entdeckt wurden.

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Extra Fragereihe für Männer

Wenn es um Depressionen bei Männern geht, findet seit den letzten Jahren sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Medizinern ein Umdenken statt. Durch die neue Fragereihe für Männer wird versucht, auf die unterschiedlichen Anzeichen für Depressionen bei Männern einzugehen. Diese Fragereihe nennt sich “Gotland-Skala zur Einschätzung für Depressionen bei Männern”. Einen Arztbesuch kann diese Fragereihe allerdings nicht ersetzen. Das Anamnesegespräch beim Arzt gehört weiterhin zu den wichtigsten Diagnosemethoden von Depressionen. Nur durch so ein persönliches Arzt-Patient-Gespräch können die Ursachen für die seelischen Verstimmungen erkundet werden.

Depressionen bei ca. 5% der deutschen Bevölkerung

Es wird davon ausgegangen, dass ca. 5% der Deutschen zwischen 18 und 65 Jahren derzeit unter Depressionen leiden. Manche unter ihnen befinden sich in Behandlung – andere haben Behandlungsbedarf, befinden sich aber noch nicht in medizinischer und psychologischer Behandlung. Zum Teil kann die Neigung zu Depressionen vererbt werden. Wurde bei Frauen oder Männern schon einmal eine Depression diagnostiziert, steigt das Risiko, wieder an dieser Krankheit zu erkranken. Mitunter kann kein konkreter Auslöser für Depressionen ausgemacht werden.

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