
Vollkornbrot unter der Lupe: Vorteile, Inhaltsstoffe & Lagerungstipps
Inhaltsverzeichnis
Vollkornbrot klingt auf den ersten Blick wie ein schlichtes Grundnahrungsmittel – doch hinter dieser vermeintlichen Einfachheit verbirgt sich ein wahres Superfood. Schon im alten Ägypten und Mesopotamien war das Brot aus ganzen Körnern ein fester Bestandteil der täglichen Ernährung. Historische Funde belegen, dass bereits vor über 5.000 Jahren die Menschen Körner nicht nur zu Mehl mahlten, sondern auch bewusst auf Vollkornmehl setzten, um möglichst viele Nährstoffe zu erhalten. Während im Mittelalter handwerklich hergestellte Ur-Kornbrote in vielen Regionen Europas zum Überleben beitrugen, geriet Vollkornbrot im Zuge der Industrialisierung zeitweise in den Hintergrund: Weißmehl eroberte die Bäckereien, oft auf Kosten der Mikronährstoff-Vielfalt.
Erst in den letzten Jahrzehnten rückte Vollkorn wieder ins Rampenlicht, als Forscher den Wert von Ballaststoffen, sekundären Pflanzenstoffen und einer hohen Dichte an Vitaminen und Mineralstoffen erkannten. Studienstudien belegen, dass Menschen, die regelmäßig Vollkornbrot essen, seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Typ-2-Diabetes oder bestimmten Krebsarten leiden. Modernste Analysen mit Blick auf die Darmmikrobiota zeigen, dass die komplexen Kohlenhydrate in Vollkorn die Darmflora positiv beeinflussen und so langfristig die Gesundheit fördern. Damit ist Vollkornbrot längst kein reines Basis-Lebensmittel mehr, sondern ein probates Mittel, um ganzheitliche Gesundheit zu unterstützen und Alltagsbeschwerden vorzubeugen.
Warum sich ein genauer Blick lohnt
Bevor Sie sich das nächste Mal eine Scheibe Brot abschneiden, sollten Sie wissen, dass nicht jedes Brot automatisch gesund ist. Das Augenmerk auf Nährwerte, Kalorien und Inhaltsstoffe ist entscheidend, um wirklich von den Vorteilen zu profitieren. Ein klares Verständnis für Ballaststoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe hilft Ihnen, bewusste Kaufentscheidungen zu treffen und Vollkornbrot gezielt in Ihre Naturheilkunde-Rezepte oder bewährte Hausmittel einzubauen. In diesem Beitrag erfahren Sie nicht nur, warum Vollkorn mehr kann als nur sättigen, sondern erhalten praxisnahe Tipps, wie Sie die Inhaltsstoffe optimal nutzen und das Brot richtig lagern, um Länge und Frische zu garantieren.
Was ist Vollkornbrot?
Definition & Abgrenzung: Unterschied zu Weißbrot
Vollkornbrot unterscheidet sich maßgeblich von normalem Weißbrot, da bei Vollkorn alle Bestandteile des Getreidekorns – Keim, Mehlkörper und Kleie – verwendet werden. Im Gegensatz dazu wird bei der Herstellung von Weißbrot das Mehl fein gemahlen und die Kleie sowie der Keim entfernt, wodurch vor allem die Ballaststoffe, Mineralstoffe und Vitamine verloren gehen. Vollkornmehl enthält also sämtliche Nährstoffe, die im Korn natürlicherweise vorkommen.
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Kleie: Reich an Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen wie Phenolverbindungen.
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Keimling: Quelle für gesunde Fette (Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren), Vitamin E und B-Vitamine.
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Mehlkörper: Hauptsächlich aus stärkehaltigem Endosperm, liefert leicht verfügbare Energie in Form von Kohlenhydraten.
Oft findet man neben klassischem Vollkornmehl auch Schrote (grob gemahlene Körner) oder eine Mischung aus Vollkornschrot und feinem Vollkornmehl. Je höher der Anteil an Schrot, desto kerniger die Textur und desto reichhaltiger die Ballaststoffdichte. Ein wichtiger Indikator für echtes Vollkornbrot ist das gesetzlich vorgeschriebene Siegel “Vollkorn”: Nur Brote, deren Mehlanteil zu 100 % aus ganzen Körnern stammt, tragen diese Bezeichnung.
Kurze Geschichte: Vom handwerklichen Ur-Kornbrot bis zum heutigen Superfood im Naturkostladen
Ursprünglich entstanden die ersten Brote vor etwa 10.000 Jahren – mit der Domestizierung von Getreide. Die alten Ägypter experimentierten mit Sauerteig, um Brot haltbarer zu machen, und legten so das Fundament für die heutige Brotkultur. Im Mittelalter war Vollkornbrot in vielen bäuerlichen Haushalten das einzige erschwingliche Grundnahrungsmittel. Erst mit der Industrialisierung und der Einführung moderner Mühlentechnik wurde Feinmehl populär, und die Ballaststoffe gerieten aus dem Fokus.
In den 1970er-Jahren setzte die Gesundheitsbewegung ein Umdenken in Gang: Ernährungsexperten und Naturheilkundler rühmten die positiven Effekte der Vollkorn-Versorgung, insbesondere hinsichtlich Prävention von Zivilisationskrankheiten. Bio-Bäckereien und Naturkostläden begannen, alte Kornarten wie Dinkel, Emmer oder Einkorn wiederzuentdecken. Heute gelten Vollkornprodukte als wesentlicher Baustein einer gesundheitsbewussten Ernährung. Wissenschaftliche Studien belegen, dass je nach Vollkornquelle verschiedene sekundäre Pflanzenstoffe profitieren: Lignane in Leinsamen, Phenole in Hafer oder Ferulasäure in Reis.
Nutzen: Warum Vollkorn als Basis für eine gesundheitsfördernde Ernährung gilt
Vollkorn ist nicht nur Ballaststofflieferant, sondern ein komplettes Nährstoffpaket. Die positiven Effekte lassen sich in drei große Kategorien einteilen:
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Darmgesundheit & Verdauung:
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Die Ballaststoffe (löslich und unlöslich) quellen im Darm auf, fördern die Darmperistaltik und beugen Verstopfung vor.
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Als Präbiotikum dienen sie der Darmflora als Nährboden für nützliche Bakterien – ein Schlüsselfaktor für ein gesundes Immunsystem.
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Stabile Blutzucker- & Cholesterinwerte:
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Durch den hohen Ballaststoffanteil verlangsamt sich die Kohlenhydrataufspaltung, wodurch Blutzuckerspitzen vermieden werden. Dies ist hilfreich bei der Diabetesprävention und bei der Regulation von Heißhungerattacken.
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Bestimmte Pflanzenstoffe wie Phytosterine in Vollkorn setzen Cholesterin im Darm entgegen und können so den Gesamtcholesterinwert senken.
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Mikronährstoffversorgung & Sekundäre Pflanzenstoffe:
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Vitamine wie B1, B2 und B6, aber auch Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Zink und Selen sind in Vollkorn reichlich enthalten und unterstützen Stoffwechselprozesse, Nervenfunktion und Blutbildung.
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Sekundäre Pflanzenstoffe (z. B. Phenolcarbonsäuren, Lignane, Flavonoide) wirken antioxidativ, entzündungshemmend und können den Zellschutz fördern.
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Ein regelmäßiger Verzehr von Vollkornbrot kann somit helfen, das Risiko für chronische Erkrankungen zu senken, die Verdauung zu optimieren und für eine konstante Energieversorgung zu sorgen. Darüber hinaus punktet Vollkornbrot als äußerst vielseitiges Lebensmittel: Ob als Basis für herzhafte Sandwiches, in der Naturheilkunde als sanftes Verdauungselixier (z. B. Vollkornbrei) oder als Zutat für selbstgemachte Hausmittel – die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.
Mit diesem Überblick haben Sie nun eine fundierte Basis, um in den folgenden Kapiteln noch tiefer in die Welt von Vollkornbrot, Inhaltsstoffen, sekundären Pflanzenstoffen und deren praktischer Anwendung zu tauchen. Nutzen Sie die gewonnenen Erkenntnisse, um selbstbewusst Vollkornbrot auszuwählen und ganzheitlich von seinen wertvollen Stoffen zu profitieren.
Vorteile von Vollkornbrot
Ballaststoffe & Sättigung: Wie Vollkorn länger satt hält und Verdauung reguliert
Vollkornbrot zeichnet sich durch seinen hohen Ballaststoffgehalt aus – ein entscheidender Vorteil gegenüber Weißbrot. Ballaststoffe sind unverdauliche Pflanzenbestandteile (hauptsächlich in Kleie und Schrote enthalten), die im Magen aufquellen und so für ein zuverlässiges Sättigungsgefühl sorgen. Dadurch wird verhindert, dass Sie kurz nach dem Essen wieder hungrig werden. Gleichzeitig unterstützen Ballaststoffe die Darmmotorik, indem sie das Stuhlvolumen erhöhen und die Darmpassagezeit verkürzen.
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Tipp: Kombinieren Sie eine Scheibe Vollkornbrot mit proteinreicher Beilage (z. B. Hüttenkäse oder Rührei). So verstärken Sie den Sättigungseffekt und vermeiden nährstoffarmen Heißhunger.
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Erklärung: Durch die verzögerte Kohlenhydratfreisetzung im Dünndarm sorgen Ballaststoffe dafür, dass der Blutzucker nicht rasant ansteigt, sondern konstant bleibt. Das ist besonders wichtig, um Diabetes und Heißhungerattacken vorzubeugen.
Vitamine & Mineralstoffe: Überblick über B-Vitamine, Magnesium, Eisen und Zink
Im Vergleich zu raffiniertem Mehl enthält Vollkornmehl noch intakte Keimlinge und Randschichten, wodurch die natürlichen Mikronährstoffe erhalten bleiben. Hier einige Schlüssel-Nährstoffe im Überblick:
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B-Vitamine (B1, B2, B6, Niacin):
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Funktion: Wichtig für den Energiestoffwechsel, Nervenfunktion und Zellteilung.
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Tipp: Gerade sportlich aktive Menschen profitieren von der Kombination aus komplexen Kohlenhydraten und B-Vitaminen, um Energie effizient freizusetzen.
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Magnesium:
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Funktion: Unterstützt Muskelfunktion, Nervensystem und Knochenaufbau.
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Erklärung: Ein Mangel kann zu Krämpfen, Müdigkeit und Konzentrationsschwäche führen. Eine Scheibe Vollkornbrot deckt etwa 10–15 % des Tagesbedarfs.
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Eisen:
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Funktion: Bestandteil des Hämoglobins, notwendig für Sauerstofftransport im Blut.
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Tipp: Kombinieren Sie Vollkornbrot mit Vitamin-C-reichen Lebensmitteln (z. B. Paprika oder Zitrusfrüchte), um die Eisenaufnahme zu erhöhen.
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Zink:
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Funktion: Wichtig für Immunabwehr, Wundheilung und Hormonregulation.
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Erklärung: Besonders in Kombination mit Eiweiß unterstützt Zink den Muskelaufbau und die Regeneration nach dem Sport.
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Sekundäre Pflanzenstoffe: Antioxidative Wirkungen von Phytinsäure, Phenolen und Lignanen
Vollkornbrot enthält neben Ballaststoffen und Mikronährstoffen eine Vielzahl an sekundären Pflanzenstoffen, die in der Naturheilkunde für ihre gesundheitsfördernden Eigenschaften geschätzt werden:
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Phytinsäure:
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Wirkweise: Kann antioxidativ wirken und vor Zellschäden schützen. Gleichzeitig bindet sie in großen Mengen Mineralstoffe – der typische Zwiespalt (siehe Nachteile).
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Tipp: Durch Sauerteig-Fermentation während der Brotherstellung wird die Phytinsäure weitgehend abgebaut, wodurch die Bioverfügbarkeit von Mineralstoffen verbessert wird.
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Phenolische Verbindungen (z. B. Ferulasäure):
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Wirkweise: Neutralisieren freie Radikale, reduzieren oxidative Stressmarker und wirken entzündungshemmend.
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Erklärung: Studien belegen, dass phenolreiche Vollkornprodukte das Risiko für chronische Entzündungen im Körper senken können.
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Lignane:
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Wirkweise: Pflanzenösterogene mit mild östrogenähnlicher Wirkung, die hormonellen Ausgleich fördern und potenziell das Brustkrebsrisiko senken.
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Tipp: Lignane kommen insbesondere in Leinsamen und Sesam vor, die man sehr gut in selbstgebackenes Vollkornbrot einarbeiten kann, um die positive Wirkung zu verstärken.
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Langzeitstudien: Hinweise auf Herz-Kreislauf-, Diabetes- und Krebsprävention
Zahlreiche epidemiologische und randomisierte Langzeitstudien zeigen, dass regelmäßiger Konsum von Vollkornbrot und -produkten mit folgenden gesundheitlichen Vorteilen assoziiert ist:
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Herz-Kreislauf-Prävention:
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Befund: Menschen, die mehr als drei Portionen Vollkorn pro Tag zu sich nahmen, wiesen ein um bis zu 25 % geringeres Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle auf.
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Erklärung: Ballaststoffe senken nachweislich den LDL-Cholesterinspiegel, während antioxidative Pflanzenstoffe Gefäßwände vor Schädigungen schützen.
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Diabetesprävention:
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Befund: Eine prospektive Kohortenstudie zeigte eine um 30 % niedrigere Inzidenz von Typ-2-Diabetes bei Probanden mit regelmäßigem Vollkornverzehr.
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Erklärung: Die langsame Kohlenhydratfreisetzung und positive Auswirkungen auf die Insulinsensitivität verhindern Blutzuckerspitzen und Insulinresistenz.
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Krebsprävention (Darmkrebs):
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Befund: In Langzeitbeobachtungen ließ sich ein um bis zu 20 % reduziertes Risiko für kolorektale Karzinome feststellen.
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Erklärung: Die Ballaststoffe erhöhen das Stuhlvolumen und reduzieren die Transitzeit, sodass potenziell krebserregende Substanzen weniger Kontaktzeit mit der Darmschleimhaut haben. Zusätzlich unterstützen sekundäre Pflanzenstoffe die DNA-Reparatur.
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Nachteile und mögliche Risiken
Phytinsäure & Mineralstoffbindung: Wann kann sie Mineralien binden und wie umgehen?
Phytinsäure, ein natürlicher Begleiter im Vollkorn, hat zwei Seiten:
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Vorteil: In moderaten Mengen wirkt Phytinsäure antioxidativ und kann helfen, Schwermetalle im Darm zu binden.
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Nachteil: In höheren Konzentrationen kann sie Mineralien wie Eisen, Zink, Magnesium und Calcium chelatieren (binden) und so deren Aufnahme im Darm hemmen.
Wann wird es problematisch?
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Bei ausschließlich einseitiger Vollkorn- und Hülsenfrucht-Ernährung ohne Fermentation oder Einweichen steigt das Risiko eines Mineralstoffmangels.
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Besonders gefährdet sind Personen mit bereits marginaler Versorgung (z. B. Veganer, ältere Menschen).
Tipps, um Phytinsäure zu reduzieren:
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Sauerteig-Fermentation:
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Während der Teiggärung bauen Milchsäurebakterien und Hefen die Phytinsäure ab.
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Empfehlung: Achten Sie auf Vollkornbrote aus Sauerteig – sie liefern mehr verfügbare Mineralstoffe als frisch belegte, industriell hergestellte Produkte.
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Einweichen von Körnern/Schrot:
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Vor dem Backen über Nacht in Wasser einweichen, um Phytasen zu aktivieren, die Phytinsäure abbauen.
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Vielfalt statt Monopolstellung:
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Kombinieren Sie Vollkornbrot mit calciumreichen Lebensmitteln (z. B. Joghurt, Käse) oder eisenreichen Beilagen mit Vitamin C, um den Mineralstoffverlust auszugleichen.
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Unverträglichkeiten & Zöliakie: Warum Vollkorn für manche Menschen problematisch sein kann
Obwohl Vollkornbrot allgemein gesund ist, kann es für bestimmte Gruppen kontraindiziert sein:
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Zöliakie:
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Menschen mit Zöliakie müssen strikt glutenfreie Ernährung einhalten. Viele Getreidesorten (Weizen, Roggen, Gerste) enthalten Gluten in relevanten Mengen, sodass herkömmliches Vollkornbrot nicht infrage kommt.
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Alternativen: Vollkornprodukte aus glutenfreien Körnern wie Buchweizen, Quinoa oder Hirse.
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Tipp: Achten Sie auf zertifizierte glutenfreie Brote; selbstgemachte Rezepte benötigen spezielle Bindemittel (z. B. Xanthan).
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Weizenallergie / Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität:
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Symptome können Hautausschlag, Magen-Darm-Beschwerden oder Kopfschmerzen sein.
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Erklärung: Manche reagieren neben Gluten auch auf andere Weizenproteine.
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Histamin-Intoleranz:
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Fermentierte Vollkornbrote (z. B. Sauerteig) enthalten tendenziell höhere Histaminwerte. Betroffene sollten testen, ob sie mit Vollkorn-Sauerteig zurechtkommen oder lieber unfermentierte Varianten (mit geringerer Phytatspaltung) wählen.
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Blutzucker-Index: Unterschiede zwischen verschiedenen Vollkornsorten – nicht alle sind gleich gut bei Diabetes
Obwohl Vollkornbrot generell niedrigere glykämische Last als Weißbrot aufweist, variiert der Blutzucker-Index (GI) je nach Getreideart und Verarbeitungsgrad:
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Niedriger GI (≤ 55):
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Sorten wie Vollkorn-Sauerteigbrot aus Roggen oder Dinkel haben aufgrund der säurehaltigen Fermentation und des hohen Ballaststoffanteils einen niedrigen GI.
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Tipp: Diabetiker und prädiabetische Menschen sollten auf solche Brote zurückgreifen, um Blutzuckerschwankungen zu minimieren.
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Mittlerer GI (56–69):
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Vollkornbrot aus Weizen kann, je nach Feinheitsgrad des Mehls und Anteil an Schrot, in den mittleren Bereich rutschen. Feinere Vollkornmehle führen zu einem höheren GI.
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Erklärung: Je feiner das Mehl, desto schneller wird die Stärke aufgespalten. Grobkörnige Schrote verlangsamen die Verstoffwechselung.
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Hoher GI (≥ 70):
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Selten bei echtem Vollkornbrot, aber industriell hergestellte Vollkornmischungen mit zusätzlichem Zucker oder Malzextrakt können den GI deutlich erhöhen.
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Übermäßiger Verzehr: Calciummangel durch einen einseitigen Ernährungsfokus?
Auch wenn Vollkornbrot viele wertvolle Nährstoffe liefert, kann ein zu hoher Konsum (mehrere Scheiben pro Mahlzeit, mehrmals täglich) langfristig Nachteile mit sich bringen:
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Erhöhte Phytinsäure-Aufnahme:
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Wie bereits erläutert, bindet Phytinsäure Mineralstoffe. Ein ständiger Vollkorn-Überkonsum ohne Ausgleich (z. B. Milchprodukte, Gemüse) kann den Calcium-spiegel senken und die Knochengesundheit beeinträchtigen.
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Tipp: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung. Kombinieren Sie Vollkornbrot auch mit Gemüse, Obst oder Milchprodukten, um die Phytin-gebundenen Mineralien bestmöglich auszugleichen.
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Ungleichgewicht der Makronährstoffe:
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Zu viel Vollkorn (Kohlenhydrate und Ballaststoffe) auf Kosten von Protein- und Fettquellen kann zu Mangelzuständen führen – gerade bei Vegetariern oder Veganern muss auf eine ausreichende Eiweißzufuhr geachtet werden (z. B. durch Hülsenfrüchte, Nüsse).
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Tipps für einen ausgewogenen Verzehr:
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Portionsgröße beachten: Maximal 2–3 Scheiben Vollkornbrot pro Mahlzeit einplanen, ergänzt durch eiweißhaltige Aufstriche oder Toppings.
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Abwechslungsreiche Getreidearten: Nicht nur Weizen- oder Roggenvollkorn, sondern auch Dinkel, Emmer oder Urgetreide wie Einkorn integrieren.
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Kalziumquelle ergänzen: Ein Glas Milch, pflanzliche Kalziumdrinks oder Joghurt zum Frühstück aus Vollkornbrot sorgen für ausreichende Calciumversorgung.
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Mit diesen detaillierten Tipps und Erklärungen können Sie die positiven Aspekte von Vollkornbrot gezielt nutzen und gleichzeitig mögliche Risiken minimieren. Achten Sie stets auf Qualität (z. B. Bio-Siegel und Sauerteig-Verfahren) und passen Sie die Brotwahl an individuelle Bedürfnisse (Allergien, Blutzucker) an, um langfristig von den gesundheitlichen Vorteilen zu profitieren.
Nährwerte & Kalorien im Detail
Makronährstoff-Profil: Eiweiß-, Fett- und Kohlenhydratanteile pro 100 g Vollkornbrot
In 100 g Vollkornbrot sind durchschnittlich folgende Makronährstoffe enthalten:
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Kohlenhydrate: 40–45 g
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Davon Ballaststoffe: 6–8 g (löslich und unlöslich)
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Eiweiß: 8–10 g
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Fett: 2–3 g
Erklärung:
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Die Kohlenhydrate des Vollkornbrots bestehen zum Großteil aus komplexer Stärke, deren Verdauung langsamer erfolgt als bei Weißbrot. Dies führt zu einer stabileren Blutzucker-Regulation.
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Das Eiweiß stammt aus dem vollen Korn, ist jedoch nicht vollständig als „vollständiges Protein“ zu werten, da einzelne Aminosäuren in reduzierter Menge vorkommen. Kombiniert man Vollkornbrot mit Hülsenfrüchten oder Milchprodukten, lässt sich die biologische Wertigkeit des Proteins deutlich steigern.
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Der Fettanteil ist gering, besteht jedoch zu einem Teil aus den im Keimling enthaltenen, ungesättigten Fettsäuren (Omega-6 und Omega-3 in einem eher geringen, aber wertvollen Verhältnis).
Kalorienbilanz: Vergleich zu anderen Brotsorten und praktischer Alltags-Check (Scheibe = ? kcal)
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Vollkornbrot (100 g): ca. 230–250 kcal
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Weißbrot (100 g): ca. 260–280 kcal
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Roggenmischbrot (100 g): ca. 240–260 kcal
Praxis-Check:
Eine handelsübliche Scheibe Vollkornbrot wiegt rund 50 g und kommt damit auf etwa 115–125 kcal. Im Vergleich: Eine Scheibe Weißbrot (50 g) liegt bei etwa 130–140 kcal.
Tipp:
Wenn Sie Ihre Kalorienbilanz optimieren möchten, ist Vollkornbrot häufig die bessere Wahl – trotz ähnlicher Kalorienzahl sorgt der höhere Ballaststoff– und Eiweißanteil für ein längeres Sättigungsgefühl, sodass Sie insgesamt weniger Zwischenmahlzeiten benötigen.
Mineralstoffe und Spurenelemente: Detaillierte Tabelle (Kalium, Phosphor, Magnesium usw.)
Vollkornbrot enthält deutlich mehr Mineralstoffe und Spurenelemente als Weißbrot. Die folgende Übersicht zeigt typische Werte pro 100 g Vollkornbrot:
Mineralstoff / Spurenelement | Menge pro 100 g (mg) | Funktion im Körper |
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Kalium | 300 – 350 | Reguliert Wasserhaushalt, Blutdruck, Nervenreiz |
Phosphor | 200 – 250 | Bestandteil von Knochen, Energieübertragung (ATP) |
Magnesium | 80 – 100 | Muskelfunktion, Nervenreizweiterleitung, Enzyme |
Eisen | 2,5 – 3,5 | Hämoglobinbildung, Sauerstofftransport |
Zink | 1,5 – 2,5 | Immunfunktion, Wundheilung, DNA-Synthese |
Calcium | 20 – 30 | Knochenaufbau, Muskelfunktion, Zellteilung |
Selen | 10 – 15 µg | Antioxidativer Zellschutz, Schilddrüsenhormone |
Erklärung:
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Kalium unterstützt Herzrhythmus und senkt Bluthochdruck. Vollkornbrot trägt mit rund 10 % des Tagesbedarfs bei.
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Magnesium im Vollkorn ist besonders wertvoll für Sportler und gestresste Personen, da es bei Muskelentspannung und Nervenberuhigung hilft.
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Eisen aus Vollkorn ist in einer pflanzlichen Form (nicht-hämeisen). Um die Bioverfügbarkeit zu erhöhen, sollte man Vollkornbrot mit Vitamin C-reichen Lebensmitteln kombinieren.
Vitamine: Vor allem B1, B2, B6 – warum sie in der Energiestoffwechsel-Kaskade wichtig sind
B-Vitamine spielen eine Schlüsselrolle im Energiestoffwechsel und sind in Vollkornbrot deutlich höher konzentriert als in Weißbrot. Die wichtigsten Vertreter:
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Vitamin B1 (Thiamin):
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Menge pro 100 g Vollkornbrot: ca. 0,3 mg (30 % des Tagesbedarfs)
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Funktion: Co-Enzym bei der Kohlenhydrat-Verwertung, Nervenfunktion und Energiestoffwechsel.
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Vitamin B2 (Riboflavin):
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Menge pro 100 g Vollkornbrot: ca. 0,2 mg (15 % des Tagesbedarfs)
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Funktion: Bestandteil von FAD (Flavin-Adenin-Dinukleotid), wichtig für Zellatmung, Haut-, Schleimhaut- und Sehfunktion.
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Vitamin B6 (Pyridoxin):
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Menge pro 100 g Vollkornbrot: ca. 0,3 mg (20 % des Tagesbedarfs)
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Funktion: beteiligt an Aminosäure-Stoffwechsel, Bildung von Neurotransmittern (z. B. Serotonin), Hämoglobin-Synthese.
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Erklärung:
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Ohne B1 würde die Umwandlung von Stärke in Energie nur unzureichend ablaufen – Müdigkeit und Konzentrationsprobleme sind mögliche Folgen.
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B2 spielt eine Rolle bei der Entgiftung in der Leber und schützt Zellen vor oxidativem Stress.
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B6 sorgt dafür, dass Aminosäuren zu körpereigenen Proteinen umgebaut werden und unterstützt das Immunsystem durch Bildung von Antikörpern.
Inhaltsstoffe & Sekundäre Pflanzenstoffe
Ballaststoffe (löslich/unlöslich): Funktion und Vorteile für Darmflora
Vollkornbrot enthält zwei Arten von Ballaststoffen:
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Lösliche Ballaststoffe (z. B. Beta-Glucane aus Haferanteilen, Pektine aus Fruchtschalen):
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Quellen im Darm zu einem Gel, verlangsamen die Verdauung und tragen zur Senkung des Cholesterinspiegels bei.
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Liefern präbiotische Substrate für probiotische Bakterien (z. B. Bifidobacterium, Lactobacillus), fördern eine gesunde Darmflora.
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Unlösliche Ballaststoffe (z. B. Zellulose, Hemizellulosen in Kleie und Schrote):
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Erhöhen das Stuhlvolumen, kurbeln die Darmperistaltik an und verhindern Verstopfungen.
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Binden Giftstoffe und Gallensäuren, was langfristig das Risiko für Darmkrebs senken kann.
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Vorteile für die Darmflora:
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Eine ballaststoffreiche Ernährung führt zu einer höheren Diversität der Darmbakterien, die kurzkettige Fettsäuren (SCFA) wie Butyrat produzieren – essenziell für die Darmschleimhaut-Gesundheit.
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SCFA wirken entzündungshemmend, stärken die Darmschranke und modulieren das Immunsystem.
Phenolische Verbindungen: Wirkung als Antioxidantien, Reduktion von Entzündungen
Phenole (z. B. Ferulasäure, Kaffeinsäure, Flavonoide) sind wichtige sekundäre Pflanzenstoffe in Vollkorn. Ihre Hauptwirkungen:
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Antioxidative Kapazität:
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Neutralisieren freie Radikale, schützen Zellen vor oxidativem Stress.
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Studien zeigen, dass phenolreiche Vollkornprodukte den Gehalt an Biomarkern oxidativer Zellschäden reduzieren.
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Entzündungshemmende Effekte:
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Hemmen die Expression von proinflammatorischen Botenstoffen (z. B. TNF-α, IL-6).
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Regelmäßiger Konsum kann chronischen Entzündungsprozessen entgegenwirken, die z. B. bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Adipositas eine Rolle spielen.
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Tipp:
Ein Vollkornbrot, das anteilig Hafer, Roggen und Dinkel kombiniert, enthält eine besonders breite Palette an phenolischen Verbindungen. Achten Sie beim Kauf auf Brote mit diverser Getreidemischung, um das antioxidative Spektrum zu maximieren.
Lignane & Phytoöstrogene: Mögliche Hormonausgleich-Effekte und Bedeutung für Frauen
Lignane sind pflanzliche Polyphenole, die in geringen Mengen im Vollkorn vorkommen und im Darm durch Mikroorganismen zu Enterolignanen (Enterodiol, Enterolacton) umgewandelt werden. Diese wirken ähnlich schwachen Phytoöstrogenen mit folgenden Potenzialen:
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Hormonbalance:
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Enterolignane können mild an Östrogenrezeptoren binden und so hormonelle Schwankungen abmildern.
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Besonders in den Wechseljahren berichten viele Frauen über eine Linderung von klimakterischen Beschwerden (Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen).
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Brustkrebsprävention:
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Epidemiologische Studien deuten darauf hin, dass ein höherer Lignan-Spiegel im Blut mit einem reduzierten Risiko für hormonabhängigen Brustkrebs einhergeht.
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Hinweis: Die Umwandlung zu Enterolignanen hängt wesentlich von einer gesunden Darmflora ab.
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Tipp:
Sie können die Lignan-Aufnahme erhöhen, indem Sie Vollkornbrot mit geschroteten Leinsamen bestreuen. Leinsamen sind eines der lignanreichsten Lebensmittel und ergänzen das Vollkorn perfekt.
Enzyme und Fermentation: Kurzer Exkurs, wie Sauerteig-Backverfahren Bioverfügbarkeit steigern
Das traditionelle Sauerteig-Verfahren spielt eine zentrale Rolle bei der Verbesserung der Nährstoffbioverfügbarkeit im Vollkornbrot:
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Aktivierung von Phytasen:
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Während der Teiggärung bauen Milchsäurebakterien und Pilze (Hefen) die im Korn vorhandene Phytinsäure weitgehend ab.
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Resultat: Die gebundenen Mineralstoffe (z. B. Magnesium, Eisen, Zink) werden freigesetzt und können im Dünndarm besser aufgenommen werden.
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Proteolyse (Eiweißabbau):
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Enzyme aus dem Sauerteig zersetzen Proteine in kleinere Peptide und Aminosäuren.
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Dies verbessert die Verträglichkeit für Menschen mit sensibler Verdauung und erhöht die Verdaulichkeit des Brots.
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Produktion von organischen Säuren:
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Milchsäure und Essigsäure senken den pH-Wert des Teiges, was neben Geschmack und längerer Haltbarkeit auch das Wachstum unerwünschter Mikroorganismen verhindert.
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Ein niedriger pH-Wert fördert die Freisetzung antioxidanter Phenole aus den Zellwänden, sodass das fertige Brot eine höhere antioxidative Kapazität aufweist.
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Entwicklung komplexer Aromastoffe:
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Durch die Fermentation entstehen hunderte von Aromen, die das Vollkornbrot geschmacklich von industriell hergestellten Broten abheben.
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Ein intensiver Geschmack fördert das bewusste Genießen, was wiederum zu einer geringeren Verzehrmenge pro Mahlzeit führen kann – positiv für die Kalorienbilanz.
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Mit diesen detaillierten Einblicken in Nährwerte, Kalorien, Mineralstoffe, Vitamine und sekundäre Pflanzenstoffe haben Sie nun eine fundierte Grundlage, um Vollkornbrot nicht nur als sättigendes Lebensmittel, sondern gezielt als gesundheitsförderndes Baustein einer ausgewogenen Ernährung einzusetzen. Achten Sie darauf, bei der Wahl des Brotes auf traditionelle Sauerteig-Verfahren und eine vielfältige Getreidemischung zu achten, um maximale Bioverfügbarkeit und antioxidative Wirkung zu erzielen.
Verwendung in der Naturheilkunde & Hausmittel
Vollkorn-Peeling: Anleitung für Hautpflege und sanfte Exfoliation
Ein Vollkorn-Peeling nutzt die körnige Struktur von fein gemahlenem Vollkornmehl oder selbst geschroteten Körnern, um abgestorbene Hautzellen sanft zu entfernen und die Durchblutung anzuregen. So geht’s:
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Zutaten vorbereiten:
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2 Esslöffel fein gemahlenes Vollkornmehl (z. B. Dinkel oder Hafer)
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1 Esslöffel Joghurt oder naturbelassenes Quark (für die Feuchtigkeit)
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½ Teelöffel natives Olivenöl oder Mandelöl (für die Geschmeidigkeit)
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Optional: einige Tropfen ätherisches Lavendel- oder Rosmarinöl
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Anwendung:
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Alle Zutaten zu einer homogenen Paste verrühren.
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Gesicht (ohne Augenpartie) oder andere Körperstellen mit kreisenden Bewegungen 1–2 Minuten massieren, dabei nicht zu stark drücken, um Irritationen zu vermeiden.
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Anschließend lauwarm mit Wasser abspülen und die Haut leicht abtupfen. Bei trockener Haut empfehlen wir, danach eine leichte Feuchtigkeitscreme aufzutragen.
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Vorteile & Tipps:
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Sanfte Exfoliation: Die körnige Textur löst Grauschleier der Haut, ohne Mikroplastik oder aggressive Chemikalien.
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Nährende Inhaltsstoffe: Vollkorn liefert neben mechanischer Reinigung auch Rückstände von Omega-Fettsäuren (aus Keimling) und Mineralstoffen, die die Haut leicht nähren.
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Ideal bei fahler, müder Haut: Regelmäßiges Anwenden (1× pro Woche) fördert den Zellumsatz und verleiht dem Teint mehr Strahlkraft.
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Gurgellösung: Vollkornkrümel als bewährtes Hausmittel bei Halsschmerzen und Entzündungen
Eine einfache Gurgellösung mit Vollkornkrümeln kann bei beginnenden Halsschmerzen und Entzündungen lindernd wirken:
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Zutaten:
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1–2 Esslöffel frisch zerstoßene Vollkornkrümel (ideal: vom Randstück, weil dort mehr Kleie und sekundäre Pflanzenstoffe stecken)
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200 ml lauwarmes Wasser
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Optional: ½ Teelöffel Meersalz (zur osmotischen Entlastung)
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Zubereitung & Anwendung:
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Die Vollkornkrümel in einem Mörser oder einer kleinen Schüssel mit dem lauwarmen Wasser vermischen.
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Kurz stehenlassen (1–2 Minuten), damit sich eine milchig-trübe Flüssigkeit bildet.
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Mit ruhigen Gurgelbewegungen 2 Minuten lang im Rachenraum spülen, dabei den Kopf leicht nach hinten neigen, damit die Krümel weich werden und Schleimhaut und Kehlkopf sanft abschleifen.
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Anschließend ausspucken, nicht herunterschlucken. Pro Tag 2–3 Mal wiederholen.
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Wirkung & Erklärung:
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Die Ballaststoffe und Kleie legen sich wie eine dünne Schutzschicht auf die gereizte Schleimhaut, wirken leicht abschwellend und können entzündungshemmende Bestandteile (z. B. Phenole) freisetzen.
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Bei zusätzlicher Verwendung von Meersalz wird der osmotische Druck erhöht, was Bakterien abtöten und Schwellungen reduzieren kann.
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Tipp: Wenn reine Krümel zu grob erscheinen, können Sie Vollkornmehl aus dem Biomarkt nehmen, um eine feinere Suspension zu erzielen.
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Wundauflage bei kleinen Verletzungen: Wie Vollkornkruste unterstützend wirken kann
Auch die harte Kruste von frisch gebackenem Vollkornbrot findet in der Naturheilkunde Anwendung bei leichten Hautverletzungen wie kleinen Schürfwunden oder Segelverletzungen:
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Vorbereitung:
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Nehmen Sie ein kleines Stück knusprige Vollkorn-Kruste (nicht frisch, sondern leicht angetrocknet).
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Zerstoßen Sie die Kruste mit einem sauberen Mörser oder in einem kleinen Tuch zu einem groben Pulver.
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Anwendung:
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Desinfizieren Sie die Haut um die Wunde mit lauwarmem Wasser und einer pflanzlichen antiseptischen Lösung (z. B. Kamillenextrakt).
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Befeuchten Sie die Wunde minimal (nur so viel, dass das Pulver anhaftet).
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Streuen Sie das Vollkornpulver vorsichtig auf die verletzte Stelle und drücken Sie es sanft an.
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Legen Sie ein keimfreies Verbandpäckchen darüber. Wechseln Sie den Verband mindestens 1× täglich oder sobald er durchfeuchtet ist.
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Wirkung & Erklärung:
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Die körnige Struktur wirkt leicht adsorbierend und kann kleine Sekrete aufnehmen, während die Kleiepartikel eine feine Schutzbarriere auf der Wunde bilden.
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Sekundäre Pflanzenstoffe wie Phenole in der Kruste können antiseptisch wirken und Entzündungen hemmen.
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Wichtig: Dieses Hausmittel ersetzt keine medizinische Wundversorgung bei tiefen oder stark blutenden Verletzungen, sondern ist ausschließlich für kleine, oberflächliche Wunden gedacht.
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Hausrezept für Blähungen und leichte Verdauungsbeschwerden: Vollkornbrei als sanftes, ballaststoffreiches Heilmittel
Ein Vollkornbrei kann bei Blähungen, Völlegefühl oder unregelmäßiger Verdauung Linderung verschaffen. Die Balance von löslichen und unlöslichen Ballaststoffen unterstützt die Darmbewegung und reguliert das Mikrobiom.
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Zutaten:
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3 Esslöffel gemischtes Vollkornschrot (z. B. Dinkel- oder Weizenschrot)
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200 ml Wasser oder Mandelmilch (lauwarm)
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1 Teelöffel Leinsamen (geschrotet)
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½ Teelöffel Fenchelsamen (zerkleinert)
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Optional: Ein Spritzer Zitronensaft oder etwas Honig
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Zubereitung & Anwendung:
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Geben Sie das Schrot langsam in das lauwarme Wasser unter ständigem Rühren, um Klumpenbildung zu vermeiden.
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Fügen Sie die geschroteten Leinsamen und Fenchelsamen hinzu und rühren Sie erneut kurz um.
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Lassen Sie die Masse bei mittlerer Hitze 5 Minuten leicht köcheln, dabei gelegentlich rühren.
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Nehmen Sie den Brei vom Herd, geben Sie nach Belieben Zitronensaft oder Honig hinzu und lassen Sie ihn kurz abkühlen.
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Essen Sie den Brei lauwarm, am besten 30 Minuten vor dem Frühstück oder 1 Stunde vor dem Abendessen.
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Wirkung & Erklärung:
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Lösliche Ballaststoffe aus dem Schrot und Leinsamen quellen im Darm, regulieren die Peristaltik und helfen, überschüssige Gase zu binden.
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Fenchel wirkt krampflösend und entblähend, unterstützt die Aufnahme der Ballaststoffe.
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Tipp: Trinken Sie im Anschluss ein Glas warmes Wasser oder Fencheltee, um die Wirkung zu verstärken.
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Bei chronischen Beschwerden sollte der Brei über 1–2 Wochen täglich eingenommen werden, um die Darmflora nachhaltig zu stabilisieren.
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Lagerungstipps & Frischegarantie
Optimale Temperatur & Luftfeuchtigkeit: Halbbacken im Kühlschrank? Trocken lagern vs. Einfrieren
Um die Frische von Vollkornbrot möglichst lange zu erhalten, sind Temperatur und Luftfeuchtigkeit entscheidend:
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Raumtemperatur (18–20 °C, ca. 50–60 % Luftfeuchtigkeit):
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Ideal für eine Lagerung von 2–3 Tagen. Eine kühle, aber nicht zu trockene Umgebung verhindert schnelles Austrocknen und zugleich Schimmelbildung.
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Tipp: Stellen Sie das Brot nicht direkt neben Heizungen oder in die Nähe von Fenstern, um Temperaturschwankungen zu vermeiden.
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Kühlschrank (4 – 8 °C):
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Hier hält sich Vollkornbrot bis zu einer Woche, allerdings besteht ein höheres Risiko für Rohrbruch der Kruste (Brot wird gummiartig).
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Halbbacken: Frisch gekauftes, noch nicht ganz ausgebackenes Vollkornbrot können Sie im Kühlschrank langsam fertig backen. Das verlängert die Frische und erhält das Aroma.
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Tipp: Nehmen Sie das Brot vor dem Verzehr 10–15 Minuten vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank, damit es Zimmertemperatur annimmt und wieder knusprig wird.
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Einfrieren (–18 °C):
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Längere Lagerung bis zu 3 Monaten möglich. Schneiden Sie das Brot direkt nach dem Kauf in Scheiben, um nur bedarfsgerecht entnehmen zu müssen.
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Verpacken Sie die Scheiben luftdicht (Gefrierbeutel oder vakuumiert). Beschriften Sie das Datum.
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Tipp: Auftauen im Toaster oder Backofen (bei 150 °C, 5–7 Minuten) erhält knusprige Kruste und lockeren Innenkern.
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Verpackungsarten: Leinenbeutel, Papiertüte oder luftdichter Behälter – was hält länger frisch?
Die Wahl der Verpackung beeinflusst maßgeblich, wie lange Ihr Vollkornbrot frisch und saftig bleibt:
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Leinenbeutel:
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Vorteile: Atmungsaktiv, fängt überschüssige Feuchtigkeit auf, verhindert Schimmelbildung.
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Nachteil: Bietet keinen Schutz vor Austrocknung.
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Papiertüte:
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Vorteile: Günstig erhältlich, lässt das Brot „atmen“, ohne es zu sehr auszutrocknen.
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Nachteil: Nach 2–3 Tagen beginnt Brot zu bröseln und verliert an Aroma.
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Luftdichter Kunststoff- oder Glasbehälter:
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Vorteile: Schützt vor Austrocknung, erhält die Feuchtigkeit, sodass das Brot länger weich bleibt.
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Nachteil: Bei unzureichender Reinigung oder wenn Brot Restfeuchte mitbringt, steigt das Risiko für Schimmel.
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Empfehlung:
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Für kurze Lagerung (1–3 Tage): Leinenbeutel + lose abdecken (z. B. mit trockenem Küchentuch).
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Für mittlere Lagerung (3–7 Tage): Papiertüte gepaart mit geruchlosem, trockenen Holzbrettchen.
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Für längere Lagerung (über 7 Tage): Einfrieren, ideal luftdicht verpackt, und erst bei Bedarf auftauen.
Schimmelprävention: Wie Sie Schimmelbildung vorbeugen und Anzeichen frühzeitig erkennen
Schimmelprävention ist bei Vollkornbrot wichtig, da die höhere Feuchtigkeit und die enthaltenen Fettsäuren den Schimmelpilzen günstig sein können.
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Sauberkeit & Hygiene:
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Halten Sie Aufbewahrungsbehälter, Schneidebretter und Messer stets sauber und trocken.
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Wechseln Sie Stoffbeutel (Leinen, Baumwolle) regelmäßig, waschen Sie sie bei mindestens 60 °C.
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Schnittfläche nach unten lagern:
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Stellen Sie das Brot mit der Schnittfläche auf ein Holzbrett, damit keine Feuchtigkeit entweicht und sich keine warmen, feuchten Stellen bilden, in denen Schimmel gedeiht.
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Frischekontrolle:
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Prüfen Sie täglich die Krustenränder und Zwischenräume auf grün-blaue oder weiße Pünktchen. Entfernen Sie im Zweifel das gesamte Brot, da sich Schimmelsporen unsichtbar im Inneren ausgebreitet haben können.
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Tipp zur Vorbeugung:
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Geben Sie einen kleinen Beutel mit getrocknetem Lavendel oder Zirbenholzstücke in die Nähe des Brotes – die ätherischen Öle hemmen leicht das Schimmelwachstum.
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Sprühen Sie bei höherer Luftfeuchtigkeit gelegentlich ein wenig Essigessenz (1 EL auf 1 L Wasser) in den Schrank, um den pH-Wert leicht zu senken.
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Resteverwertung: Rezepte für altbackenes Vollkornbrot – von Brotauflauf bis im Mixer zerkleinert als Paniermehl
Auch wenn Ihr Vollkornbrot hart geworden ist, muss es nicht in den Müll. Hier einige kreative Resteverwertung-Ideen:
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Brotauflauf (Herzhaft oder Süß):
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Zutaten (herzhaft):
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200 g altbackenes Vollkornbrot (in Würfel)
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300 ml Milch oder Pflanzendrink
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3 Eier
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100 g geriebener Käse (optional)
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1 Zwiebel, fein gehackt
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150 g Gemüse nach Wahl (z. B. Spinat, Champignons)
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Zubereitung:
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Brotwürfel in eine gefettete Auflaufform geben.
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Milch und Eier verquirlen, mit Salz, Pfeffer, Muskat würzen und über das Brot gießen.
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Zwiebeln und Gemüse kurz anbraten, auf den Brotwürfeln verteilen.
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Mit Käse bestreuen und bei 180 °C ca. 25 Minuten backen, bis die Oberfläche goldbraun ist.
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Paniermehl bzw. Semmelbrösel aus Vollkorn:
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Zubereitung im Mixer:
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Altbackenes Vollkornbrot in grobe Stücke brechen.
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Im Standmixer kurz pulse-artig zerkleinern, bis feine Brösel entstehen.
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In einer Pfanne ohne Fett bei mittlerer Hitze unter Rühren rösten, bis die Brösel leicht goldbraun sind.
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Abkühlen lassen und luftdicht aufbewahren.
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Verwendung: Panieren von Schnitzel, Gemüse oder Tofu; als knuspriges Topping für Gratins und Aufläufe.
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Brotcroutons für Salate und Suppen:
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Zutaten:
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200 g Vollkornbrot in Würfel geschnitten
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2 EL Olivenöl
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Gewürze nach Wahl (z. B. Paprikapulver, Knoblauchpulver, Kräuter der Provence)
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Zubereitung:
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Brotstücke in einer Schüssel mit Olivenöl und Gewürzen vermengen.
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Auf einem Backblech verteilen und bei 180 °C ca. 10–12 Minuten rösten, bis sie knusprig sind.
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Abkühlen lassen und in einem luftdichten Behälter lagern.
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Brotpudding (Süß):
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Zutaten:
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200 g altbackenes Vollkornbrot (in Würfel)
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300 ml Milch oder Haferdrink
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2 Eier
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2 EL Honig oder Ahornsirup
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1 Teelöffel Zimt
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Optional: Handvoll Rosinen oder gehackte Nüsse
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Zubereitung:
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Brotwürfel in eine Auflaufform geben.
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Milch, Eier, Honig und Zimt verquirlen und über das Brot gießen.
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Rosinen bzw. Nüsse darüberstreuen und bei 180 °C ca. 20 Minuten backen, bis der Pudding fest ist.
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Mit diesen Verwendungstipps, Hausmitteln und Lagerungsempfehlungen haben Sie eine vollständige Anleitung, um Vollkornbrot nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als vielseitiges Naturheilkunde-Instrument und als langlebige Vorratshilfe zu nutzen. So vermeiden Sie Lebensmittelverschwendung, sorgen für eine nachhaltige Küchenorganisation und profitieren gleichzeitig von den heilenden und ernährungsphysiologischen Vorteilen dieses vielseitigen Grundnahrungsmittels.
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