Anämie Blutarmut Ursachen Behandlung Krankheiten
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Anämie (Blutarmut)

Symptome, Ursachen, Krankheiten, Behandlung

Die medizinische Symptomatik für eine Anämie besteht darin, dass das Hämoglobin im Blut weniger konzentriert vorhanden ist. Der Hauptbestandteil der Erythrozyten, also den roten Blutkörperchen, ist das Eiweiß Hämoglobin. Die Aufgabe von ihm besteht darin, Sauerstoff und Kohlendioxid an bestimmten Stellen von Molekülen zu binden. Hämoglobin bewirkt den Transport dieser beiden Gase. Die Sauerstoffversorgung kann zu einer lebensbedrohlichen Unterversorgung im Körper führen, wenn die Anämie unbehandelt fortschreitet.

Blut setzt sich aus diversen Zellarten zusammen. Es sind die Thrombozyten, zuständig für die Blutgerinnung, die Leukozyten (weißen Blutkörperchen) verantwortlich für die Immunabwehr und die schon genannten roten Blutkörperchen, mit ihren Aufgaben, welche den größten Anteil ausmachen. Die eben aufgeführten festen Bestandteile bilden rund 43 % des Blutes. Der Rest des Blutes besteht aus flüssigen Bestandteilen. Es handelt sich um das Blutplasma. Ob die genannte Prozentzahl stimmig ist, kann am Hämatokritwert festgestellt werden.

Alle Körperzellen sind auf den Sauerstoff dringend angewiesen. Sie werden durch die Erythrozyten, welche ihn aus der Lunge aufnehmen, damit versorgt. Im gleichen Zug findet ein Austausch statt. Das im Gewebe befindliche Kohlendioxid (CO²) wird abtransportiert. Dieses Stoffwechselprodukt ist ein Ausatmungsprodukt der Lunge. Die roten Blutkörperchen werden bei diesem Austausch als Trägerzellen genutzt. Gerät dieses System durch einen Hämoglobinmangel aus dem Gleichgewicht, führt es zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff im Körper. Typische Symptome einer Anämie sind Kurzatmigkeit, ein Abfall der körperlichen und geistigen Leistungen und einer auffallenden Blässe der Haut.

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Ursächlich für eine Anämie sind ein Blutverlust und die Störung der Blutbildung. Des Weiteren kann eine erhöhte Hämolyse (vermehrter Abbau von roten Blutkörperchen) zu einer Blutarmut führen.

Die Beschreibung aus medizinischer Sicht stellt sich wie folgt dar. Anämien werden entsprechend des Aussehens, der Form und dem Anteil an Hämoglobin der roten Blutkörperchen unter dem Mikroskop in 3 Gruppen eingeteilt.

  1. a) Mikrozytäre hypochrome Anämie

Diese Form der Blutarmut zeichnet sich durch relativ kleine Erythrozyten aus. Die Beladung mit Hämoglobin ist als gering zu bezeichnen. Die Mikrozytäre hypochrome Anämie ist beispielsweise bei einer Eisenmangel-Anämie vorzufinden.

  1. b) Makrozytäre, hyperchrome Anämie

Sie ist das Gegenteil von einer mikrozytären hypochromen Anämie. Die zu groß ausgebildeten roten Blutkörperchen sind mit reichlich Hämoglobin angereichert. Der Sauerstofftransport selbst ist nicht beeinträchtigt. Da der Abbau in der Milz sich jedoch früher vollzieht, verkürzt es die Überlebenszeit extrem. Die makrozytäre, hyperchrome Anämie tritt häufig bei einer perniziösen Anämie, einem Folsäuremangel oder einem Mangel an Vitamin-B12 auf.

  1. c) Normozytäre, normochrome Anämie

Weder die Größe der Zellen noch sonstige Auffälligkeiten sind unter dem Mikroskop zu erkennen. Die Symptomatik ist in einem starken Blutverlust zu sehen.

Anhaltspunkte für eine Blutarmut

Eindeutige Hinweise für eine Anämie sind oftmals nicht zu diagnostizieren. Für alle genannten Formen der Blutarmut, bedingt durch die mangelhafte Sauerstoffversorgung, sind,

  • Kopfschmerzen
  • Schwindelgefühl
  • Einschränkung des geistigen und des körperlichen Leistungsvermögens
  • belastungsbedingte Atemnot, welche sich im fortgeschrittenen Stadium auch in Ruhe zeigt
  • Blässe der Haut, der Schleimhäute und der Bindehäute
  • Ohrensausen
  • Zunge ist rot gefärbt und die Oberfläche ist glatt, es ist eine sogenannte Lackzunge
  • Herzklopfen

Entsprechend der vorliegenden Form der Anämie können sich spezifische Beschwerden, wie folgt darstellen und stärker auftreten.

Eisenmangel-Anämie

Markant ist, dass die Mundwinkel und die Schleimhäute entzündet sind. Ferner werden die Nägel und Haare der Patienten brüchig.

Perniziöse Anämie/Vitamin – B12 – Anämie

Es fallen Symptome wie Gedächtnisstörungen, Leistungsabfall, mangelnder Appetit, auf. Als Folge von Verstopfungen und Durchfall kann auch ein Gewichtsverlust eintreten. Schmerzhaft beschreiben Patienten das Brennen der Zunge. Der Stoffwechsel, speziell auch der Nervenzellen, ist vom ausreichenden zur Verfügung stehenden Vitamin-B12 abhängig. Anderenfalls können Gedächtnisstörungen eventuell nicht mehr zu beheben sein.

Hämolytische Anämie

Bezeichnend hierfür ist eine gelbe Färbung der Haut. Es handelt sich um eine Gelbsucht (Ikterus). Selbst der sonst weiße Bereich des Auges verfärbt sich gelb. Zurückzuführen ist die Verfärbung darauf, dass die Erythrozyten verstärkt abgebaut werden.

Innerer Blutverlust

Zu beobachten sind der Teerstuhl, welcher auch unter den Begriffen Meläna oder schwarzer Stuhl bekannt ist. Kräftiges rotes Blut kann auch im Stuhl oder Urin festgestellt werden. Symptomatisch ist eine hohe Herzfrequenz, der Blutdruck ist stark abgefallen und es kann zu einem Zusammenbruch des Kreislaufs kommen.

Anämie (Blutarmut) – Ursachen und mögliche Erkrankungen

Da das Beschwerdebild von einer Anämie sehr komplex ist, sind die Ursachen und möglichen Erkrankungen vielfältig. Nicht wie bei anderen Krankheiten sind es einzelne Symptome, welche auf diese hinweisen. Bei einer Blutarmut lassen meist Erkrankungen Rückschlüsse darauf zu. Wird die Anämie schon im Kleinkindalter festgestellt, kann davon ausgegangen werden, dass sie, bedingt durch einen Gendefekt, angeboren ist. Nicht auszuschließen sind Komplikationen, die lebensbedrohlich sind. Oftmals jedoch wird eine Anämie im Rahmen der Diagnostik anderen Erkrankungen eher zufällig entdeckt. Vor allem Menschen im fortgeschrittenen Alter sollten die Blutarmut bei Veränderungen des Gesundheitszustandes in Betracht ziehen, da die Regenerationsprozesse langsamer ablaufen.

Eine Störung der Blutbildung und ein Blutverlust sind zwei Hauptursachen einer Anämie. Doch diese Symptome werden auch bei anderen Erkrankungen festgestellt.

  1. Blutbildungsstörungen

Bereits kleine Störungen im Kreislauf des Körpers kann das System, welches für die Blutbildung verantwortlich und sehr empfindlich ist, stark beeinträchtigen. Er werden diverse Blutzellarten im Knochenmark produziert. Dazu sind verschiedene sogenannte Botenstoffe notwendig. Neben vielen Blutzellarten entstehen durch die Stammzellen auch die Retikulozyten. Sie werden als Vorläufer der Erythrozyten bezeichnet. Es handelt sich um unreife rote Blutkörperchen. Die Lebensdauer der roten Blutkörperchen ist, wie auch bei vielen anderen Blutkörperchen beschränkt. Bei den Erythrozyten sind es zwischen 30 und 120 Tagen.

Schädigend können sich auf die Blutbildung die folgenden Umstände auswirken:

  • Mangel an Hormonen
  • Vitaminmangel
  • Entzündungen des Knochenmarks
  • Blutkrebs (Leukämie)
  • Tumore

Es kann bei der Bildung der Blutkörperchen dazu kommen, dass sie nicht voll funktionsfähig sind. Der eigentlichen Aufgabe, dem Sauerstofftransport, können sie nicht vollumfänglich gerecht werden.

  • Häufige Ursachen für Blutbildungsstörungen
  • Im Folgenden ein kleiner Überblick über die häufigsten Gründe, die zu einer Blutbildungsstörung führen können.
  • Eisenmangel-Anämie

Einer der wichtigsten Bausteine vom roten Blutfarbstoff ist das Hämoglobin. Teilweise bleiben Blutungen im Körper lange Zeit unentdeckt. Bei einem chronischen Verlauf führt es zwangsläufig auch zu einem Verlust an Eisen. Der Ausgleich durch die Nahrung ist nicht mehr ausreichend, sodass der Grundstein für eine Anämie gelegt ist.

Der Blutverlust kann sich allmählich vollziehen, wobei nur 10 bis 20 ml am Tag sind, welche ausreichen, um den Eisenspeicher des Körpers systematisch zu leeren. Das Eisen, welches für das Hämoglobin unbedingt benötigt ist, reduziert sich drastisch. Die Entwicklung funktionsfähiger Erythrozyten ist nicht mehr gegeben. Es führt zu einer mikrozytären, hypochromen Anämie.

Schon Frauen, deren Periode mit einem hohen Blutverlust einhergeht und recht lange andauert, sollte in Abständen den Arzt bitten, ein Blutbild fertigen zu lassen. Weniger offensichtlich ist es, wenn der Blutverlust durch Geschwüre und Tumore im Magen, dem Verdauungstrakt und dem Darm verursacht wird. Da sie oft lange nicht entdeckt werden, begünstigt es die Entstehung einer Eisenmangel-Anämie.

Folsäuremangel-Anämie

Ein weiterer wichtiger Bauteil, welcher zur Zellteilung und zur Bildung benötigt wird, ist die Folsäure. Dieses Vitamin kann nur über die Nahrung als natürliche Folsäure aufgenommen oder dem Körper in Tablettenform in synthetischer Form zugeführt werden. Mangelernährung, Alkoholmissbrauch und das letzte Schwangerschaftsdrittel sind Ursachen für die Folsäuremangel-Anämie. Vor allem werdende Mütter sollten durch geeignete Maßnahmen dieser Form von Blutarmut entgegenwirken, damit beim Embryo keine Fehlbildungen begünstigt werden. Die Erythrozyten, welche durch den Mangel oder das Fehlen der Folsäure gebildet werden, sind größer und in ihrer Funktion erheblich eingeschränkt. In diesem Fall liegt eine makrozytäre, hyperchrome Anämie vor.

– Vitamin-B12-Mangelanämie

Ohne das Vitamin B12, auch unter dem Begriff Cobalamin bekannt, wird der Folsäurestoffwechsel gestört und die Nervenzellen erleiden eine Unterversorgung. Kausal kann der Mangel hierfür dem Verdauungstrakt zugeschrieben werden. Es kommen aber auch die Magenschleimhautentzündungen (Gastritis), Bakterien, Morbus Crohn und Fischbandwürmer in Betracht. In der Konsequenz für diese aufgeführten Möglichkeiten der Mangelerscheinung kann das Cobalamin in seiner Resorption gestört sein. Dann ist es, wie bereits beim Mangel an Folsäure eine makrozytäre, hypochrome Anämie.

– Perniziöse Anämie

Bei einer perniziösen Anämie handelt es sich um eine spezielle Form der Vitamin-B12-Mangelanämie. Verursacht werden kann diese durch Schädigungen der Magenschleimhaut, oder wenn ein Teil des Magens entfernt wurde oder aufgrund einer Autoimmunerkrankung. Gefährlich ist diese Variante, da das Abwehrsystem vom Körper die eigenen Zellen in der Magenschleimhaut zerstört. Vom IF (Intrinsic Factor) wird die Aufnahme vom Vitamin-B12 stark eingeschränkt. Die Experten sprechen von einer indirekten Vitamin-B12-Mangelanämie. Die Anzeichen hingegen sind die Gleichen.

– Renale Anämie

Der Botenstoff Erythropoetin wird in den Nieren aktiviert. Dieser Botenstoff regt im Knochenmark die Bildung der roten Blutkörperchen an. Gehandicapt wird dieser Vorgang durch Nierenschäden und chronischen Nierenerkrankungen. Die entstehende Blutarmut ist das Resultat des fehlenden Hormons. Da die Erythrozyten nur eine kurze Lebensdauer (max. 120 Tage) haben und auch die Dialyse (Blutwäsche) bei chronischen Nierenleiden notwendig sind, wird die Wirkung einer renalen Anämie verstärkt.

– Thalassämie

Dieser Form wird im Griechischen auch als Mittelmeeranämie bezeichnet. Von dieser Form der Anämie sind vor allem Menschen, die im Mittelmeerraum, und Südostasien und Afrika beheimatet sind, betroffen. Daher resultiert auch der Namen Mittelmeeranämie. Thalassämie ist in einem Gendefekt begründet. Die Bildung der Erythrozyten wird beeinträchtigt, da dieser Defekt sich auf die wichtigen Molekülketten, die für die Zusammensetzung des roten Farbstoffes zuständig sind, auswirkt. Die ohnehin begrenzte Lebensdauer der roten Blutkörperchen wird nochmals verkürzt, wobei sie in ihrer Form auch kleiner sind. Außergewöhnlich ist, dass Patienten, welche an einer Thalassämie leiden widerstandsfähiger gegen Malaria sind. Einzuordnen in die Form der mikrozytären, hyperchromen Anämie, ist diese Variante.

– Anämie durch Entzündungen

  • Liegen
  • Entzündungen
  • Virusinfektionen
  • Krebs
  • Leukämien
  • Autoimmunerkrankungen

vor, wird ebenso, wie bei Chemotherapien und bei älteren Menschen, diese Form der Anämie oft verkannt.

Viele Patienten mit chronischen Erkrankungen befinden sich häufig in stationäre Behandlung, bei denen diese häufige Art der Blutarmut diagnostiziert wird. Liegt diese Variante der Blutarmut schon länger vor, konnte sich im Körper ausbreiten und hat einen gewissen Schweregrad erreicht, greift es in den Vorgang der Blutbildung (besonders kleine Zellen) ein.

  1. Blutverlust

Offensichtlich ist ein Blutverlust, wenn eine Verletzung vorliegt und Blut austritt. Ein Entstehen des Blutverlustes ist aber auch durch den erhöhten Abbau der Erythrozyten möglich. Hierfür gibt es wiederum verschiedene Formen bzw. Ursachen.

– Hämolytische Anämie

Hierbei handelt es sich um eine Art Oberbegriff. Zusammengefasst werden hierbei beinahe alle Formen der Anämien, bei denen eine gesteigerte Zerstörung der Erythrozyten vorliegt. Nachdem die roten Blutkörperchen in relativ kurzer Zeit abgestorben sind, werden sie von der Milz abgebaut und endgültig in der Leber verarbeitet. Die ohnehin kurze Lebensdauer kann nochmals auf wenige Tage reduziert werden, wenn ein gesteigerter Abbau vorliegt. Ein gesunder Körper reagiert mit einer gesteigerten Blutbildung darauf. Bei einem stark erhöhten Abbau ist dies nicht mehr zu realisieren und die hämolytische Anämie beginnt.

Kausal ist dieser Ablauf bedingt durch angeborene Gendefekte. An erster Stelle sind hierbei die Thalassamie, gefolgt von der Sichelzellanämie, zu nennen. Letztere hat ihren Namen von der Veränderung der Form der Erythrozyten. Sie erscheinen länger, sichelförmig und die Zellen sterben nach kürzester Zeit.

Medikamente, dabei hauptsächlich Penicillin und Antikörper (Zellen des Abwehrsystems) heften sich in diesem Fall an die roten Blutkörperchen an. Dadurch verändert sich deren Oberfläche. Das Immunsystem des Körpers ordnet sie als fremd ein und bekämpft sie erfolgreich. Sind die Temperaturverhältnisse als kühl zu bezeichnen, kann es zum Verklumpen dieser markierten Blutzellen kommen. Die Kälteagglutininkrankheit sorgt somit für einen verstärkten Abbau. Blutungen, die aus großen Wunden resultiert oder gewöhnlich bei der Geburt eintritt, führt durch die Höhe des Blutverlustes nach geraumer Zeit (meist nach Stunden) zur Wirkungsweise, wie sie ein Blutverdünner hat. Begründet darin, dass der Körper den Blutverlust aus seinen vorhandenen Flüssigkeitsreserven ausgleicht. Bei sogenannten Sickerblutungen, wie sie häufig bei Magengeschwüren oder Dickdarmkrebs auftreten, sind es innere Blutungen, die nicht offensichtlich sind. Eine Eisenmangel-Anämie entsteht, da sie in vielen Fällen erst relativ spät entdeckt und behandelt werden.

  1. Weitere Anämie Ursachen

Die aplastische Anämie kann zu einer Form der Anämie gezählt werden, die relativ selten auftritt. Markant ist, dass bei der aplastischen Anämie der Patient an einer Knochenmarkschädigung erkrankt ist. Keine der Typen von Blutzellen kann nun mehr in ausreichendem Maß gebildet werden. Dieser Zustand trägt die medizinische Bezeichnung Panzytopenie. Neben der Anämie liegt bei einer aplastischen Anämie eine Schädigung der Zellen, welche für die Immunabwehr zuständig sind, vor.

Anämie (Blutarmut) – Wann sollten Sie zum Arzt?

Ein Arzt ist umgehend beim ersten Verdacht zu konsultieren. Da der Körper bei einer Anämie unter Sauerstoffmangel leidet, ist es wichtig schnellstmöglich die Ursache zu diagnostizieren, um mit der geeigneten Therapie beginnen zu können. Ursachen, welche für eine Blutarmut in Betracht kommen, können zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen und bedürfen deshalb einer sofortigen Behandlung. Negative Auswirkungen kann die Unterversorgung der Organe mit Sauerstoff auf Krankheiten haben, welche schon vorhanden sind.

Nicht charakteristisch für eine Anämie sind ein Leistungsabfall, das Schwindelgefühl, die blasse Haut und auch das Ohrensausen. Es können Symptome sein, welche bei weiteren Krankheiten auftreten. Spezifischer hingegen ist Blut, welches sich im Stuhl oder im Erbrochenen befinden kann. Dann sollte der Arzt unverzüglich konsultiert werden. Die Labordiagnostik, wie Untersuchungen, beispielsweise des Blutes, geben Aufschluss über die Ursache, sodass eine geeignete Therapie eingeleitet werden kann.

Anämie (Blutarmut) – Was macht der Arzt?

Bei Verdacht auf eine Anämie, ohne sichtbare Anzeichen, ist der Arzt auf die Resultate der Blutanalysen angewiesen. Auf dem Anforderungsschein werden daher den Hämatokritwert, die Anzahl der Erythrozyten, der Hämoglobinwert, das MCV, das MCH, das Serumferritin, die Retikulozyten und die Entzündungswerte angekreuzt sein.

Hämatokritwert

Ihm sind zu entnehmen, wie hoch die Anteile der festen bzw. flüssigen Anteile des Blutes sind. Bis zu 40 bis 50 % sollte die Anzahl der festen Zellen betragen. Erste Hinweise auf eine Anämie ist ein deutlicher Wert, welcher darunter liegt.

Anzahl der Erythrozyten

Eine geringe Anzahl der roten Blutkörperchen weist auf eine Blutbildungsstörung hin.

Hämoglobinwert

Am Hb (Hämoglobinwert) lässt sich ablesen, ob eine Anämie vorliegt. Die niedrige Konzentration sagt aus, dass die Bindung des Sauerstoffs der roten Blutkörperchen gestört ist.

Mittleres korpuskuläres Volumen (MCV)

Ausgesagt wird durch diesen Wert, wie es um die durchschnittliche Größe der Erythrozyten bestellt ist. Mediziner unterscheiden eine mikrozytäre Anämie, bei welcher das Volumen der roten Blutkörperchen relativ klein und arm an Hämoglobin ist. Umgekehrt verhält es sich bei einer makrozytären Anämie. Die mittlere Größe trägt die Bezeichnung normozytär. Diese sind bezeichnend, für die akute Anämie, welche durch starken Blutverlust zustande kommt.

Mittleres korpuskuläres Hämoglobin (MCH)

Die Laborwerte geben die Werte des Hämoglobins an, welche sich in einem roten Blutkörperchen befinden. Veränderungen sind Anzeichen auf Störungen der Bildung vom roten Blutfarbstoff. Eine hypochrome Anämie liegt vor, wenn zu wenig Hämoglobin in den Erythrozyten ist. Von einer hyperchromen Anämie ist bei einem erhöhten Hämoglobinwert auszugehen. Leidet der Patient an einer normochromen Anämie, kann die Blutarmut nicht an den MCH-Werten abgelesen werden, da sie normal sind.

Serumferritin

Das Ergebnis dieses Labortests sagt aus, ob ein Eisenmangel behandelt werden muss. Der Eisenspeicher sagt aus, wie hoch der Sauerstoffgehalt im Blut ist.

Retikulozyten

Im Knochenmark werden die Retikulozyten gebildet. Sie stellen die Vorstufe der Erythrozyten dar. Liegt eine erhöhte Anzahl vor, besteht die Anämie, welche durch eine Störung der Blutbildung zurückzuführen ist, schon länger.

Entzündungswerte

Sehr aussagekräftig sind auch die Angaben der Entzündungswerte und der Anzahl der Leukozyten. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) zeigen an, dass im Körper entzündliche und chronische Erkrankungen bestehen und Infekte vorhanden sind, welche zu einer Anämie führen können.

Der erste Schritt, um abzuklären, ob eine Blutarmut vorliegt, ist getan. Dennoch sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die Anfangsdiagnose zu bestätigen.

Okkulter Bluttest

Nicht immer sind Blutbeimengungen im Stuhl mit dem bloßen Auge sichtbar wie bei Teerstühlen. Dennoch kann sich in diesen Ausscheidungen okkultes (nicht gleich sichtbares) Blut befinden.

Magen- bzw. Darmspiegelung

Diese Diagnostik dient dazu, Blutungen im Verdauungstrakt zu lokalisieren und sie gegebenenfalls zu stillen. Frühzeitig können mit dieser Methode Magengeschwüre, Dickdarmkrebs (Kolonkarzinom) und weitere Tumore erkannt werden.

Knochenmarkdiagnostik

Die Analyse des Knochenmarks nimmt einen hohen Stellenwert ein, da die Blutbildung sich hier vollzieht. Es kann teilweise beurteilt werden, welche Krankheit für die Anämie ursächlich ist. Doch ist dies nur bei schweren Formen einer Störung des Knochenmarks, medizinisch aplastische Anämie, möglich. In Betracht kommen auch bestimmte Arten von Leukämie.

Anämie (Blutarmut) – Behandlungsmethoden des Arztes

Zu behandelt ist die Ursache der Anämie. Bei einer chronischen Blutung, wie bei einer Eisenmangel-Anämie, ist zu finden und zu behandeln. Neben den Spiegelungen des Magens und des Dickdarms sind auch endoskopische Operationen möglich. Ist diese Therapiemöglichkeit ausgeschöpft, bleiben nur größere Operationen. Wichtig ist, dass neben dieser Behandlung Eisenpräparat und Vitamine verabreicht werden. Einer ärztlichen Überwachung bedarf es, wenn diese per Infusion erfolgt.

Weitere Behandlungsmethoden, die sich nach der Ursache richten sind:

  • Geburt
  • Verletzungen
  • Magengeschwüren
  • sind Bluttransfusion.

Renale Anämie ist das Fehlen des Botenstoffes Erythropoietin bei einer vorliegenden Nierenschwäche. In den Blutkreislauf kann das Erythropoietin durch Injizieren (spritzen) gelangen. Nicht auszuschließen sind hierbei Schwankungen des Blutdrucks.

Dem Vitamin-B12-Mangel kann durch Tabletten oder Injektionen entgegengewirkt werden. Um Darmerkrankungen oder perniziöse Anämien auszuschließen und einen eventuellen Magenkrebs frühzeitig zu erkennen, wird hierzu parallel eine Magenspiegelung vom Arzt angeordnet.

Die Folsäuremangel-Anämie tritt verstärkt bei Schwangeren und Alkoholikern auf. Der Körper nimmt künstliche Folsäure in der Regel besser auf, weshalb sie auch oral (in Form von Tabletten) verordnet wird.

Hämolytische Anämien machen teilweise eine Operation erforderlich. Hierbei wird die Milz entfernt. Nur so kann verhindert werden, dass die roten Blutkörperchen weiterhin zu schnell abgebaut werden.

Schwere Formen der angeborenen Anämie, zu der auch die Sichelzellanämie gehört, sind mit Stammzellentransplantationen zu behandeln.

Anämie (Blutarmut) – Was können Sie selbst tun?

Prophylaktisch gegen eine Eisenmangel-Anämie ist eine Ernährung, welche ausgewogen, vitaminreich und eisenreich ist.

Folsäure und Vitamin-B12

Zu einer Anämie kann es durch eine chronische Unterversorgung von Folsäure und Vitamin-B12 kommen. Erste Anzeichen hierfür sind Leistungsabfall und Konzentrationsschwierigkeiten. Neben der Tatsache, dass geringere Anstrengungen dazu führen, dass der Patient außer Puste kommt und vermehrt schwitzt, ist eine Blässe der Haut markant. Es sind zwar keine eindeutigen Symptome, sollten dennoch einem Arzt vorgestellt werden. In diesem Stadium ist es relativ einfach, einer drohenden Anämie durch die Optimierung der Ernährung vorzubeugen.

Damit es zu keinen Fehlbildungen des ungeborenen Kindes kommt, sollte vor allem Schwangere einem Folsäuremangel entgegenwirken. In Apotheken gibt es die künstliche Folsäure in Tablettenform, die vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel zusätzlich eingenommen werden sollten.

Natürliche Lieferanten von Folsäure sind:

  • Weißkraut
  • Bohnen
  • Spargel
  • Kopfsalat
  • Spinat
  • Leber.
  • Reich an Vitamin – B12 sind,
  • Fisch
  • Fleisch
  • Eier
  • Milchprodukte.

Bei einigen Frauen ist auch eine Regelblutung, die besonders stark und lang anhaltend ist, Ursache für eine Eisenmangel-Anämie. Statistisch gesehen sind es zwischen 5 und 10 Prozent der Frauen. Ein erhöhter Eisenverlust droht auch durch übermäßige Schweißabsonderung, wie es bei Sportlern der Fall sein kann.

Mediziner empfehlen hierfür die folgenden Lebensmittel:

Auf dem Speiseplan sollte in jedem Fall Leber, in welcher viel Eisen steckt stehen. Wer diese jedoch nicht mag, kann einen Ausgleich in Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Petersilie finden. Als Energieträger sind Gemüsesorten wie,

  • Spinat
  • Erbsen
  • Rosenkohl
  • Möhren
  • Rote Bete
  • Feldsalat

bekannt.

In den roten Früchten sind viel Eisen und Vitamine enthalten. Zu nennen ist Beerenobst, wie die Erdbeeren und die Johannisbeeren.

Doch die natürlichen Stoffe, die eisenhaltig und vitaminreich sind, werden vom Körper nicht so aufgenommen bzw. ausgewertet, wie benötigt. Daher der Tipp, dass sich zur Steigerung der Resorption zum Essen ein Glas Orangensaft getrunken und dem Dressing einfach ein Schuss Zitronensaft hinzugefügt wird.

Eisenpräparate

Bevor Eisentabletten eingenommen werden, ist Vorfeld eine Blutanalyse durchzuführen. Empfohlen wird eine Dosis täglich zwischen 50 bis höchstens 150 mg. 30 Minuten vor den Mahlzeiten sollte die Tablette eingenommen werden, da das Eisensulfat im Dünndarm aufgenommen, am besten von Körper verwertet wird. Durch die künstliche Zuführung kann es zu Beschwerden bzw. Nebenwirkungen kommen. Diese können sich in Verstopfungen, Magen- bzw. Bauchschmerzen oder auch allergische Hautreaktionen, äußern. Häufig beobachten die Patienten, dass sich ihr Stuhl schwarz verfärbt. Diese Reaktion ist normal. Da der Körper nicht das gesamte Eisen auswerten kann, wird der Rest, in dieser Farbe sichtbar, über den Darm ausgeschieden.

Anämie (Blutarmut) – Tipp:

Selbst wenn die Blutwerte wieder im Normbereich sind, sollte die Therapie nicht abrupt abgebrochen werden. Die Eisenspeicher sollen die Gelegenheit haben sich komplett zu füllen, was bei einer Anämie mehrere Monate dauern kann.

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