Aphthen Mundwinkel Schmerzen Einreissen
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Aphthen

Symptome, Beschreibung, Ursachen, Krankheiten, Behandlung, Selbstbehandlung

Wenn von so genannten “Aphthen” die Rede ist, sind damit kleine Schädigungen der Haut gemeint. Diese treten in der Regel im Bereich der Mundschleimhaut auf. In ganz seltenen Fällen können sind sie auch im Genitalbereich zu finden. Aphthen haben eine runde bzw. ovale Form, kennzeichnend sind der gelb- bis grauweiße Belag entzündlich umrandet. Das Auftreten dieser Schädigungen geht in der Regel mit starken Schmerzen einher. Aphthen sind jedoch meistens als harmlos einzustufen. In der Regel heilen sie ohne weitere Probleme wieder ab. In einigen Fällen ist zu beobachten, dass sie in Kombination mit anderen Krankheiten auftreten. So ist dies beispielsweise bei der Gefäßentzündung Morbus Behçet der Fall. Im Folgenden lesen Sie alles Wichtige zum Thema “Aphthen”.

Aphthen sind Schädigungen der Schleimhaut – vorzugsweise ist der Mund von dieser schmerzhaften Krankheit betroffen. In der Regel kann die Krankheit alles befallen: Mundhöhle, Zunge, Mandeln sowie auch das Zahnfleisch. In seltenen Fällen findet man die Aphthen auch im Bereich der Genitalien. Von der Form her sind sie entweder oval oder rund. Sie weisen einen grauweiß- bzw. gelblichen Rand auf. Charakteristisch ist auch der rote entzündliche Rand der sie umgibt. Die Größe variiert von einem

Stecknadelkopfs bis hin zu einem Durchmesser von drei Zentimetern. Treten Aphthen von kleiner Form konzentriert auf einem Gebiet auf (bis hin zu 100 Stck), kann dies ein Anzeichen für eine Infektion mit dem Herpesvirus sein. Der Mediziner spricht in so einem Fall von Mundfäule. Häufig treten die kleinen Pickelchen am Zungenrand bzw. an der Lippeninnenseite in Erscheinung.

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Diese Erkrankung kann entweder als einmalige Sache auftreten oder aber immer wieder (medizinisch – habituell oder chronisch rezidivierend). In der Regel verläuft die Erkrankung harmlos. Die Aphthen heilen während einer Phase von etwa drei Wochen von selbst ab. Im Falle von den so genannten Major-Aphthen kann es mitunter bis zu einigen Monaten dauern bis die Heilung komplett abgeschlossen ist. In diesem Fall ist es dann möglich, dass Narben zurückbleiben.

Schmerzen während der Krankheit

Aphthen sind eine schmerzhafte Angelegenheit. Sie beeinträchtigen den Alltag und das Wohlergehen der Betroffenen enorm. Dabei ist der Grad der Schmerzen ganz unterschiedlich hoch. In erster Linie hängt dies vom Ort der Erkrankung ab, die Größe spielt dabei keine große Rolle. Treten die Aphthen an einer stark beanspruchten Stelle auf, wie beispielsweise der Zunge, können das Essen, Sprechen oder auch Schlucken enorm schmerzhaft werden.

Aphthen bei Kindern

Treten Aphthen bei Säuglingen auf, ist die Rede von Bednar’schen Aphthen. Diese kleinen Verletzungen in der Mundschleimhaut

treten beispielsweise durch das Saugen an Flaschen auf. In der Regel sind sie im Bereich des harten Gaumens anzutreffen. Ebenso ist es möglich, dass die Aphthen bei Kleinkindern durch zu häufigen Husten auftreten. Dies ist jedoch nur der Fall, wenn hierbei die Zunge herausgestreckt wird. Ein Beispiel hierzu wäre Keuchhusten. In diesem speziellen Fall spricht man vom Keuchhustengeschwür (Fede-Riga’sche Aphthe).

Häufigkeit von Aphthen

Diese Krankheit ist eine der häufigsten die im Mund auftreten können. Man kann davon ausgehen, dass zwei bis zehn Prozent der Bevölkerung mindestens einmal im Leben von Aphthen betroffen sind.

Ursachen sowie mögliche Erkrankungen

Aphthen entstehen, wenn das Immunsystems eine starke Reaktion zeigt. Bei diesem Vorgang stirbt Gewebe ab. Auf diese Weise treten Löcher in der Mundschleimhaut auf wodurch letztendlich die Nervenenden freigelegt werden. Dies ist auch der Grund für die starke Schmerzentwicklung während der Krankheitsdauer. Weites gehend unklar ist jedoch, wodurch die Aphthen letztendlich entstehen.

Ursachen von Aphthen

  • Krankheit: Die Aphthen treten während anderer Erkrankung auf. Hierzu können beispielsweise HIV-Infektion, chronisch-entzündliche Darmkrankheiten, Zöliaki, Morbus Behçet, Neutropenie, Hand-Fuß-Mund-Krankheit, Sweet Syndrom
  • Autoimmunreaktion: Das körpereigene Gewebe wird durch das eigene Immunsystem bekämpft
  • Eine Immunschwäche: Beispielsweise aufgrund von chronischen Krankheiten wie etwa Diabetes oder auch Stress
  • Eine chemische Irritation: Beispielsweise verursacht durch Natriumlaurylsulfat (SLS) (enthalten in Zahnpasta)
  • Verletzungen innerhalb der Mundschleimhaut: Beispielsweise aufgrund von unpassenden Zahnspangen oder auch Bissverletzungen
  • Defizite in der Ernährung: Vitamin B12-, Eisen- sowie Folsäuremangel
  • Unverträglichkeiten: Alkohol, Nüsse, Tomaten, Alkohol, Zitrusfrüchte, Nahrungsmittelzusatzstoffe
  • Hormone oder genetische Faktoren: Habituelle Aphthen treten familiär häufiger auf
  • Bakterien sowie Viren stehen ebenfalls auf der Liste der möglichen Auslöser.
  • Laut Studien erkranken Raucher deutlich weniger häufig als Nichtraucher. Dauerhaftes Rauchen führt im Laufe der Zeit zu einer Verhornung der Mundschleimhäute auf (Hyperkeratose). Möglicherweise schützt dies vor einer Bildung der Aphthen.

Wann müssen Sie zum Arzt?

In der Regel gelten die Aphthen als unbedenklich. Sie heilen von allein wieder ab. Sollten sie allerdings

  • ständig wiederkommen
  • auffallend groß sein
  • nach rund drei Wochen noch nicht abgeheilt sein
  • oder zusätzlich eine bakterielle Infektionen auslösen, einher gehend mit einer Entzündung,

sollten Sie unbedingt zeitnah einen Arzt aufsuchen.

Welche Behandlung veranschlagt der Arzt?

Der behandelnde Arzt stellt eine Diagnose aufgrund des klinischen Bildes sowie einer Befragung des Patienten. Eine Spezifikation durch eine Laboruntersuchung steht bei diesem Krankheitsbild noch nicht zur Verfügung. Der Arzt wird die Aphthen in der Regel aufgrund des typischen Aussehens benennen können. Kehren die Aphthen immer wieder zurück und sind sie letztendlich besonders groß, muss der Mediziner bestimmen inwieweit eine andere Erkrankung Auslöser hierfür sein könnte. In diesem Fall kann eine zusätzliche Blutuntersuchung Licht ins Dunkel bringen.

Wird bei dieser Untersuchung beispielsweise Morbus Behçet festgestellt, wird der Arzt eine Behandlung veranlassen. Für den Fall, dass keine Erkrankung festgestellt wird, kann der Arzt in schwerwiegenden Fällen bestimmte Medikamente verschreiben. Hierzu zählen unter Anderem Gele, Spülungen oder auch Pasten die Glukokortikoid enthalten. Ebenso können Wirkstoffe wie Prednisolon, Triamcinolon oder Betamethason helfen. Auch Kortison ist hier in manchen Fällen zu empfehlen.

Selbsthilfe bzw. Selbstbehandlung

Normalerweise sind die Aphthen nach etwa drei Wochen wieder abgeheilt. Ist dies der Fall, brauchen sie keinen Arzt. Die Schmerzen lassen sich aber durchaus lindern bzw. kann der Heilungsverlauf beschleunigt werden.

  • Schmerzmittel: Lidocainhaltige Salben, Gele sowie Spülungen aus der Apotheke wirken betäubend und schmerzlindernd. Jedoch tragen sie nicht zum Heilungsverlauf der Erkrankung bei.
  • Pflanzliche Mittel: Entzündungshemmende Mittel auf pflanzlicher Basis können die Heilung beschleunigen. Beispielsweise kann Salbei- oder auch Kamillentee helfen. Nach dem Aufbrühen muss dieser Abkühlen, anschließend muss der Mund damit ausgespült werden. Die erkrankten Stellen können anschließend mit Teebaumöl bzw. Melissenextrakt eingerieben werden. Aus der Apotheke kann man außerdem Tinkturen auf Myrrhe oder Rhababerwurzelbasis kaufen. Der Heilungsprozess wird durch die ätzende Wirkung beschleunigt.
  • Wasserstoffperoxid: wirkt antibakteriell, ist aber auch reizend. Besprechen Sie diese Maßnahme jedoch im Vorfeld mit einem Arzt. In der Apotheke bekommt man aber auch weitere desinfizierende Mundspülungen für eine Behandlung.
  • Ernährung: Nahrungsmittelverzicht – Zitrusfrüchte oder auch scharfe Gewürze verstärken nur die Schmerzen in der Mundhöhle. Alkohol kann ebenso die Schmerzen verschlimmern.
  • Hygiene im Mundraum: Der gereizte Mundraum ist ein Nährboden für Bakterien, Aus diesem Grund ist eine gründliche Mundhygiene unbedingt erforderlich.
  • Vorbeugende Maßnahmen: Zahnpasten auf Natriumlaurylsulfatbasis – Laut Untersuchungen kann das Risiko für Aphthen deutlich gesenkt werden.
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