
Brustkrebsrisiko über 3 Generationen – Ernährungsumstellung kann Helfen!
Inhaltsverzeichnis
Risiko für Brustkrebs über mehrere Generationen vererbbar
Besonders in der Schwangerschaft kann eine hoher Östrogenspiegel und eine zu fettreiche Ernährung das Brustkrebsrisiko erhöhen.
Die Vererbung dieses Risikos an Töchter, Enkelinnen und auch Urenkelinnen kann über drei Generationen hinweg erfolgen. Dies fanden Wissenschaftler an der Virginia Tech und Georgetown University heraus.
Risiko erhöhter Östrogenspiegel
Forscher haben dafür bestimmte Substanzen und Nahrungsmittel in Verdacht, die den Östrogenspiegel in der Schwangerschaft erhöhen.
In Versuchen wurde trächtigen Ratten künstliches Östrogen verabreicht und zusätzlich Fett, so dass ihr Östrogenspiegel stieg.
Der weibliche Rattennachwuchs dieser Tiere war zwar gesund, wies aber ein erhöhtes Brustkrebsrisiko auf.
Die Forschungsergebnisse wurden noch nicht auf den Menschen als anwendbar bestätigt. Allerdings weist die Studie darauf hin, dass derartige schädliche Einflüsse von einer Generation auf die nächste durchaus weiter wirken.
Brustkrebsrisiko – Ursache abgeänderte Erbsubstanz
Eine abgeänderte Erbsubstanz erfolgt durch eine epigenetische Veränderung. Epigenetisch bedeutet, dass sich an die Chromosomen unserer DNA Methylgruppen heften.
Diese wiederum beeinflussen die Aktivität der Chromosomen derart, dass ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs die Folge ist.
Dem Team um Professor Yue Joseph Wang vom Virginia Tech Research Center in Alington gelang es nachzuweisen, dass diese DNA-Methylierung tatsächlich durch eine spezielle Ernährungsweise begünstigt wird.
Dabei bleibt eine Abänderung der Erbsubstanz über mehrere Generationen vererbbar. Durch die Entdeckung der Schlüsselstellen, über die eine Methylierung läuft, hätte man nun auch Biomarker gefunden, die für eine erfolgreiche Strategie zur Prävention von Brustkrebs geeignet wären.
Hormonelle Umgebung im Mutterleib
Bei dem weiblichen Nachwuchs in erster und zweiter Generation sehr fettreich ernährter und damit gemästeter Mäuse wurden Veränderungen des DNA-Methylierungsstatus nachgewiesen, die für ein erhöhtes Brustkrebsrisiko verantwortlich sind.
Die Nachkommen enthielten gegenüber der Kontrollgruppe an einigen hundert verschiedenen DNA-Regionen andere und schädlich wirkende Methylisierungsmuster.
Professor Wang sucht mit seinem Team nach einem Weg, um diese Methylierungsmuster zu verhindern bzw. sie wieder rückgängig zu machen, um so das Risiko für Brustkrebs zu senken.
Über diese Erkenntnisse erhoffen sich die Forscher nun, Personen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko zu identifizieren und später auch behandeln zu können.
Die Anzahl der genetisch bedingten Brustkrebsfälle ist gering. Epigenetische Veränderungen im Mutterleib scheinen dagegen die Hauptursache für erhöhtes Brustkrebsrisiko zu sein.
Für Prof. Leena Hilakivi-Clarke vom Georgetown Lombardi Comprehensive Cancer Center ist deshalb klar, dass der hormonellen Umgebung im Mutterleib eine entscheidende Bedeutung bei der Gefahr für die Nachkommen, an Brustkrebs zu erkranken, zukommt.
Diese Gefahr besteht für weibliche Nachkommen und deren Nachkommen über 50 Jahre hinweg. Im Mutterleib entstehen die Bedingungen für eine unter Umständen schädliche Methylierung, die neu bestimmt, welche Gene aktiv und welche inaktiv geschaltet werden.
Ernährung in der Schwangerschaft
Eine ausgewogene Ernährung in der Schwangerschaft, die auf zu viel Fett und östrogensteigernde Bestandteile verzichtet, scheint somit eine wichtige Möglichkeit dafür zu sein, dass Brustkrebsrisiko bei Töchtern, Enkelinnen und Urenkelinnen senken zu können.
In Deutschland zählt Brustkrebs zu der häufigsten Art von Krebs bei Frauen. So zählt man pro Jahr ca. 72.000 neue Erkrankte.
Brust abtasten – die Anleitung zum Mitmachen
- Sachs, Hans Ernst Walter Wilhelm (Autor)
- Margrit Braszus (Autor) - Margrit Braszus (Sprecher)