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Karrierefrau, Mutter und Geliebte – was Frauen stresst

Viele Frauen stehen unter hohem Stress. Hohe Belastung im Beruf, der Haushalt und Frau-sein erzeugen einen dreifachen Druck. Das neue Rollenbild der Frau und ihre Stellung in der Gesellschaft haben dazu geführt. Diplom-Psychologe Benjamin Martens erklärt, wie es zu diesem Druck kommt und was Frauen dagegen tun können.

Frühen waren Frauen im wesentlichen Hausfrauen und Mütter. Das hat sich durch die Emanzipation geändert, mit allen auch negativen Konsequenzen. Heute sind die Anforderungen an Frauen viel höher als früher und sie müssen mehr leisten. Der hohe zeitliche Aufwand für die Karriere, bessere berufliche Chancen und persönlicher Ehrgeiz kosten sehr viel Energie und verursachen Stress. Das Studium, Praktika und Networking gehören dazu. Dies hebt Diplom-Psychologe Martens hervor. Aber es geht nicht nur um Selbstverwirklichung, hohe Lebenshaltungskosten und Mieten machen den Beruf zu einer wirtschaftlichen Notwendigkeit.

Frauen wollen gut aussehen

In der Werbung, im Fernsehen und in Filmen wird das Rollenbild einer Frau vermittelt, die neben Beruf und Haushalt die Rolle als verführerische Geliebte spielt. Dabei wird vermittelt, wie eine Frau auszusehen hat und wie sie sich verhält. All dies bleibt nicht ohne Folgen, da viele Frau vergleichsorientiert sind. Sie befinden sich im Wettbewerb mit diesen Rollenbildern und vergleichen ihr Aussehen und ihre sozialen Fähigkeiten damit. Das hebt der Psychologe Martens hervor. Ein gepflegtes und attraktives Aussehen zu erreichen, kostet viel Zeit und die fehlt dann an anderer Stelle. Damen, die zum Perfektionismus neigen, sind besonderem Stress ausgesetzt, da sie sich selbst besonders stark unter Druck setzten.

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Das Rollenverhalten der Männer hat sich kaum geändert

Trotz Beruf und des modernen Rollenbildes der Frau, sind die Aufgaben als Hausfrau und Mutter nicht weggefallen, sondern bestehen nach wie vor. Der Haushalt will versorgt sein, die Kinder müssen zur Schule gebracht oder müssen zu Aktivitäten begleitet werden. Bei vielen Arbeitgebern und in vielen Berufen ist Flexibilität möglich, zumal auch der Gesetzgeber Regelungen geschaffen hat, dennoch besteht häufig die Doppelbelastung bei Frauen. Männer sind bisher nur in wenigen Fällen bereit ein Teil der Arbeit und Verantwortung zu übernehmen. Das traditionelle Rollenverhalten der Männer ist noch immer weit verbreitet.

Frauen sind besonders stressanfällig

Martens führt weiter aus, das auch Männer mit steigenden Anforderungen zu kämpfen haben, aber das Rollenbild hat sich im Vergleich zu Frauen in geringerem Maße verändert. Außerdem zeigen aktuelle Studien, dass Frauen wahrscheinlich biologisch mehr stressanfällig sind als Männer.

Aufgrund von Untersuchen an Tieren, steht eine große Wahrscheinlichkeit, dass das weibliche Gehirn besonders sensibel auf Stress reagiert. Im Unterschied zu männlichen Vertretern, gewöhnt sich das weibliche Gehirn nicht an die Ausschüttung von Stresshormonen, wie dies in gewisser Weise bei den männlichen Artgenossen geschieht. Es ist allerdings wissenschaftlich nicht gesichert, ob dies auch auf Menschen zutrifft.

Chronische Stressbelastung ist gefährlich

Martens weist außerdem darauf hin, dass Stress ganz normal ist und an sich kein Grund zur Sorge sein sollte. Allerdings wird es gefährlich, wenn die Stressbelastung über lange Zeit andauert und von hoher Intensität ist. Warnzeichen sind folgende Symptome: Schlaf- und Kreislaufprobleme, ständige Angespanntheit und Konzentrationsschwierigkeiten. Stress kann auch zu psychischen und körperlichen Erkrankungen führen oder sie begünstigen. Chronischer Stress kann insbesondere beim Burnout eine Rolle zu spielen. Allerdings ist die Anfälligkeit individuell sehr verschieden.

Vermeidung von frauentypischen Stressfallen

Es hat sich gezeigt, das bestimmte Frauen-Charaktere dazu neigen in die Stressfalle zu geraten. Gemäß Diplom-Psychologe Benjamin Martens kommen die folgenden Stresstypen am häufigsten vor. Er verrät aber auch, was die unterschiedlichen Stresstypen gegen den Stress tun können.

Die Einzelkämpferin

“Einzelkämpferinnen sind meist ehrgeizig, sind ungeduldig, sind ständig beschäftigt und glauben, das Andere keine guten Arbeitsleistungen bringen”, so der Psychologe. Aus diesem Grund übernehmen diese Frauen viel Arbeit, sind aber nur schwer in der Lage Aufgaben zu delegieren. Das selbst gewählte Arbeitspensum führt bei diesem Typ Frau häufig zu Stress und deren Symptomen.

Tipp: In einem solchem Fall hilft es nur, konsequent eigene Aufgaben zu reduzieren, Projekte abzugeben, feste Ruhepausen einzuplanen und einzuhalten. Da es nicht einfach ist Aufgaben abzugeben, fangen Sie am besten mit kleineren Aufgaben an. Suchen Sie dazu den am besten geeigneten Mitarbeiter aus und beobachten wie er die Aufgabe erledigt. Wenn Sie das Ergebnis nicht zufrieden stellt, geben Sie nicht auf und machen einen neuen Versuch. Eine andere Option ist es, den Arbeitsprozess gemeinsam mit Ihrem Kollegen zu verbessern oder zu optimieren. Tragen Sie den Stress nicht in Ihre Freizeit, sondern wählen Sie Aktivitäten die leistungs- und arbeitsarm sind, wie zum Beispiel lesen.

Die Perfektionistin

Nach Martens sind Perferktionistinnen sehr genau und erledigen Ihre Aufgaben immer 100prozentig. Hohe und teilweise unrealistische Ansprüche an sich selbst, sorgen bei diesem Frauentyp oft für Unzufriedenheit. Hinzu kommt, das Frauen mit perfektionistischen Charaktertendenzen häufig ihrem eigenen Idealbild hinterher laufen. Dieses Verhalten verstärkt das Gefühl der Unzufriedenheit noch mehr, da das Idealbild kaum jemals erreicht werden kann.

Tipp: Sehr hilfreich kann in einem solchen Fall das Pareto-Prinzip sein. Nach Vilfredo Pareto, einem italienischen Ökonom und Soziologen, können bei den meisten Aufgaben 80 % des Erfolges mit nur 20 % des notwendigen Aufwands, der für eine perfekte Arbeit notwendig ist, erzielt werden. Ein guter Test dafür ist Ihre nächste Präsentation im Büro. Versuchen sie einfach mal weniger Aufwand bei der Formatierung zu betreiben. Es stellt sich dann wahrscheinlich heraus, das Sie mit weniger Aufwand dasselbe erreichen. Sie haben dadurch mehr Zeit für wichtigere Dinge und sind entspannter.

Die Helferin

“Manche Frauen versuchen sich beliebt zu machen, indem sie anderen helfen. Denn Menschen, die helfen, finden wir in der Regel sympathisch”, erläutert der Psychologe. Eine “Helferin” ist entgegenkommend und harmoniebedürftig. Sie ordnet dadurch ihre eigenen Bedürfnisse den Bedürfnissen Anderer unter.

Tipp: Wenn Sie morgen Ihre Steuererklärung machen müssen, ist es besser Ihrer Nachbarin nicht bei der Gartenarbeit zu helfen. Ihre eigenen Aufgaben gehen vor. Es ist wichtig dann “nein” zu sagen, wenn das sonst Ihre eigenen Bedürfnisse behindert. Es gehört etwas Übung dazu, konsequent nein zu sagen, aber es zahlt sich aus. Sie bewältigen Ihre eigenen Aufgaben besser und Sie fühlen sich zufriedener und ausgeglichener. Ab und an einmal nein zu sagen tut Ihrer Beliebtheit keinen Abbruch.

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