Osteopathie bei Rückenschmerzen
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Rückenschmerzen können lästig sein und zu vielen Einschränkungen im Alltag führen. Einige Betroffene hoffen auf Hilfe durch osteopathische Behandlungen. Fehlgelagerte Organe sollen so wieder in die richtige Position zurück gelagert werden. Diese sollen nämlich die Schmerzen im Rücken verursachen. Doch ist die Technik wirklich hilfreich?
80 bis 90 Prozent aller Erwachsenen haben mindestens einmal im Leben Schmerzen im Kreuz. Mit dieser Statistik sind Rückenschmerzen ein Volksleiden. Aber richtig problematisch wird es, wenn diese Schmerzen chronisch werden. Oft sind die Beschwerden unspezifisch. Das bedeutet, dass keine konkrete Ursache, wie beispielsweise ein Bandscheibenvorfall gefunden werden kann.
Osteopathen sind der Meinung, dass fehlgelagerte Organe die Ursache für die Schmerzen sein können. Da sie über sogenannte Faszien und Bänder mit dem Bewegungsapparat sowie der Wirbelsäule verknüpft sind. Faszien werden dünne Bindegewebshüllen genannt, welche jede Struktur des Körpers umgeben. Diese können verkleben und dadurch die Beweglichkeit der Organe beeinträchtigen. Nach dieser Theorie sollen die Schmerzen entstehen.
Organe gelockert
Der Osteopath versucht bei Rückenschmerzpatienten, mithilfe von behutsamen Manipulationen, diese Verklebungen zu lockern und auch die Organe wieder zu mobilisieren. Bei der Technik der “Viszerale Manipulation” übt er von außen behutsamen, aber tiefen Druck auf dem Bauch aus und massiert so quasi die Organe von außen.
Der australische Forscher John Panagopoulos und sein Team von der Universität Sydney haben diese Wirksamkeit der osteopathischen Therapie an insgesamt 64 Probanden untersucht. Alle Patienten litten an chronischen Schmerzen in der Lendenwirbelsäule.
Zunächst durchliefen alle Teilnehmer eine Standardtherapie bestehend aus Massagen, Muskelübungen und Rückentraining. Zusätzlich bekam die Hälfte der Probanden eine osteopathische Behandlung in Form der viszeralen Manipulation. Die andere Hälfte bekam nur zum Schein eine osteopathische Behandlung, bei welcher der Therapeut weniger beherzt und nur in Regionen des Bauchraums Zugriff, die nicht in Zusammenhang mit der eigentlichen Therapie standen.
Weniger Schmerzen
Nach einem sechswöchigen Zeitraum mussten die Patienten auf einer zehn Punkte umfassenden Skala angeben, wie stark Sie ihre Schmerzen im Rücken empfanden. Durchschnittlich waren die Rückenschmerzen in beiden Gruppen von 5,3 auf 2,3 Punkte gesunken.
Anders sah es nach einem Jahr aus. Den Patienten, welche die richtige osteopathische Behandlung bekommen hatten, ging es deutlich besser.
Sie gaben an, das Ihre Schmerzen auf der Skala nur noch bei 1,5 Punkten liegen. Bei den Teilnehmern der anderen Gruppe mit der Placebobehandlung hatten sich die Rückenschmerzen wieder verschlimmert. Nun stuften Sie ihre Schmerzen im Durchschnitt mit 3,2 Punkten ein. Das heißt 1,7 Punkte schmerzhafter als die Patienten, die osteopathisch behandelt wurden.
Anhand dieses Resultats empfehlen Panagopoulos und Kollegen für den Fall, dass die klassischen physiotherapeutischen Therapien nicht ausreichend anschlagen, einen zusätzlich Versuch von Osteopathie.
Was ist Osteopathie? Hilfreich bei Rückenschmerzen? Ralf Freitag, Hamburg
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