Wermut Heilkraft Heilpflanze Anwendung Nebenwirkungen Heilwirkung Pflanze
Wermut Heilkraft Heilpflanze Anwendung Nebenwirkungen Heilwirkung Pflanze BabaYaga/Shutterstock.com

Wermut – Wirkung & Anwendung der Wirkstoffe als Heilpflanze

Wermut – Heilpflanze bei Verdauungsbeschwerden

Wermut ist ein Kraut, das seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin gegen eine Vielzahl von Beschwerden eingesetzt wird. Es wird immer beliebter, da immer mehr Forschungen über seine gesundheitlichen Vorteile durchgeführt werden, die die unglaublichen therapeutischen und medizinischen Qualitäten des Wermuts zeigen. In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, was dieses Kraut so wohltuend macht und wie es sicher und effektiv für die allgemeine Gesundheit und das Wohlbefinden eingesetzt werden kann. Außerdem gehen wir auf die Wirkstoffe, mögliche Nebenwirkungen, Gegenanzeigen bei Medikamenten oder Krankheiten ein, die du beachten solltest, sowie auf einige Ideen, wie du Wermut in deinem eigenen Leben einsetzen kannst! Wenn du also neugierig bist, welche Kraft hinter einem der ältesten Heilmittel der Natur steckt – lies weiter!

Die Heilpflanze bitterer Wermut hilft effektiv gegen Verdauungsbeschwerden, insbesondere falls diese durch funktionelle Störungen der Galle verursacht sind. Ebenso bei Appetitlosigkeit setzt man diese Heilpflanze ein. Dieser Artikel informiert Sie detailliert über die Anwendung und Wirkung von Wermut als Heilpflanze

Welche ist die Heilkraft im Wermut?

Absinthii herba (das Wermutkraut), also die Blüten und Blätter der Pflanze, beinhalten vorwiegend ätherisches Öl (beispielsweise mit Thujon), Bitterstoffe (z. B. Absinthin) und Gerbstoffe.

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Somit ist der Wermut ein charakteristisches Bittermittel (auf Latein Amarum aromaticum), welches unseren Magen stärkt, den Gallenfluss stimuliert und kampflösende und blähungstreibende Wirkungen hat. Die Pflanze hat deshalb eine medizinisch anerkannte Anwendung bei:

  • dyspeptischen Beschwerden, d. h. Oberbauchbeschwerden wie Sodbrennen, Völlegefühl, leichten Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit, Blähungen
  • Appetitlosigkeit
  • Die Volksmedizin benutzt diese Heilpflanze noch bei weiteren Beschwerden sowie Erkrankungen wie z. B. Magenschleimhautentzündung (Gastritis), allzu schwacher oder unregelmäßiger Menstruation, Wurmbefall, Blutarmut.

Vorsicht!

Wermut beinhaltet ein Nervengift namens Thujon. Dieses ruft bei einer hoch dosierten und/oder längeren Einnahme darüber hinaus Epilepsie-artige Krämpfe hervor!

Wie wendet man den Wermut an?

Wermut in Form von Tee

Ziemlich bitter schmeckend, jedoch heilkräftig ist der Tee aus Wermut. Dafür übergießt man ca. einen Viertellöffel oder einen kompletten Teelöffel (1 TL ist 1,5 g) geschnittenes Wermutkraut mit 1 Tasse mit heißem Wasser, lässt diesen Aufguss abgedeckt 3 bis 7 Minuten ziehen, dann werden die Pflanzenteile abseihen.

Trinken Sie 1 bis 2 Mal pro Tag eine frisch aufgebrühte Tasse vom warmen Wermut-Tee, als Mittel gegen Appetitlosigkeit jeweils 30 Minuten vor dem Essen, bei Verdauungsbeschwerden am besten nach einer Mahlzeit. Die Tagesration ab 16 Jahren ist 2 bis 3 g von diesem Kraut. Bei den Kindern ab 4 Jahren sollen folgende Tagesrationen eingehalten werden:

  • 4 bis 9 Jahren: 1 – 1,5 g
  • 10 bis 15 Jahren: 1,5 – 3 g

Für Kinder jünger als 4 Jahre ist dieser bittere Tee nicht passend.

Wermut in Kapseln

Sie könnten ebenfalls Wermut sehr einfach in Kapselform einnehmen. Dabei sollten Sie sich an die genauen Dosierungsangaben vom Hersteller halten.

Hausmittel haben dennoch ihre Grenzen. Falls Ihre Beschwerden über längere Zeiträume bestehen bzw. trotz Behandlung schlimmer oder nicht besser werden, dann sollten Sie zweifellos einen Arzt konsultieren.

Wermut-Fertigpräparate

Sie finden auch in den Apotheken Wermut-Tee (in Beuteln abgepackt). Sie können alternativ eine Mischung aus Wermut sowie anderen Heilpflanzen wählen. Der Apotheker würde Sie dazu beraten.

Einige Menschen ziehen anstatt des Tees den Fluidextrakt (Flüssigextrakt) aus dem Wermutkraut oder auch Wermut-Tropfen vor. Derartige Bittermittel-Zubereitungen sind ebenso auf der Grundlage von mehreren Heilpflanzen – außer Wermut findet man darin z. B. ebenfalls Tausendgüldenkraut, Angelikawurzel und/oder Löwenzahn stecken.

Welche Nebenwirkungen hat Wermut?

Bei geeigneter Dosierung und Anwendung hat Wermut keine uns bekannten Nebenwirkungen.

Bei Überdosieren kann es dennoch zu manchen Nebenwirkungen wie beispielsweise Kopfschmerzen, Magen-Darm-Krämpfen, Erbrechen und Benommenheit kommen, was an dem Nervengift Thujon liegt.

Worauf sollten Sie bei dem Anwenden von Wermut achten

Falls Sie eine allergische Reaktion auf Korbblütengewächse (z. B. Arnika, Beifuß etc.) haben, sollten Sie nicht Wermut anwenden.

Während der Stillzeit und Schwangerschaft und bei Magen-Darm-Geschwüren soll man auf diese Heilpflanze verzichten. Ebenso bei unvolljährigen Jugendlichen und Kindern rät man von dem Anwenden ab.

Personen mit Lebererkrankungen und (trockene) Alkoholiker sollen keine alkoholhaltigen Wermut-Zubereitungen einnehmen.

Durch Wermut-Tinktur und -Tee (in einer empfohlenen Dosierung) gibt man Thujon dem Körper in einer ungiftigen Menge zu. Allerdings sollten Sie Wermut besser maximal 2 Wochen lang innerlich verwenden und sollten sich strikt an die Hinweise von Apotheker oder Arzt halten.

Das naturreine ätherische Öl aus Wermut soll wegen möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen nicht von Laien angewendet werden!

Wissenswertes über das Wermut

Artemisia absinthium (Wermut) ist max. 1 Meter hoher Halbstrauch der Familie von den Korbblütengewächsen (Asteraceae). Wermut gedeiht in den eurasiatischen Trockengebieten und ist in etlichen anderen Regionen (beispielsweise Süd- und Nordamerika) eingebürgert.

Der aufrechte Stängel hat eine graufilzig Behaarung, er ist verzweigt in dem oberen Teil. 2 bis 3-fach gefiederte Blätter trägt er, die beidseitig auch weiß-seidige Behaarung haben.

Die kugeligen, gelben Blütenköpfchen haben eine Anordnung in senkrechten Rispen. Wenn man Blätter oder Blüten zwischen seinen Fingern reibt, verbreiten sie ein stark aromatisches Aroma, das vom ätherischen Öl drin stammt.

Absinth war in dem 19. Jahrhundert ein alkoholisches Getränk mit Auszügen von Melisse, Wermut sowie weiteren Pflanzen. Vincent van Gogh war dieser psychoaktiven Droge verfallen.

Diese kann dennoch schwere Schäden hervorrufen , insbesondere bei langanhaltendem Konsum (Magen-Darm-Probleme, Nervenschädigung, psychische Erkrankungen, sogar Suizid).

Der Inhaltsstoff Thujon ist dafür verantwortlich. Absinth war lange wegen dieser Gefährlichkeit verboten, heute ist er erneut zugelassen – wenn man seinen oberen Thujon Grenzwert einhält.

Wermut zählte gemeinsam mit weiteren Artemisia-Arten (Eberraute, Beifuß) zu den wesentlichen Heilpflanzen für die antike Medizin.

Heilpflanze Wermut Anwendung

Anwendung

  • Appetitmangel
  • Verdauungsstörungen
  • krampfartige Beschwerden
  • Völlegefühl
  • Blähungen
  • Anregung des Gallenflusses
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