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Anhidrose – Ursachen, Krankheiten und Behandlung

Menschen, die an einer Anhidrose leiden, besitzt nicht die Fähigkeit zu schwitzen. Oft sind davon nur bestimmte Hautareale betroffen, an denen die betroffenen Patienten keine Schweißbildung haben.

Allerdings kann es manchmal vorkommen, dass bei der Anhidrose die gesamte Haut betroffen ist. Dass es nicht gut. Denn der Schweiß sorgt durch Verdunstung dafür, dass der Körper gekühlt wird.

Ist die Anhidrose stärker ausgeprägt, so ist eine Temperaturregulation des Körpers deutlich erschwert. Hier können Sie erfahren, welche Erkrankungen hinter einer Anhidrose stecken können und was man gegen diese Unfähigkeit der Schweißproduktion machen kann.

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Beschreibung der Anhidrose

Eine Anhidrose, auch Anhidrosis genannt, liegt vor, wenn Menschen gar nicht oder nur stark vermindert in der Lage sind, Schweiß zu bilden.

Liegt dagegen nur eine leichte Verminderung der Fähigkeit, Schweiß zu produzieren, vor, so spricht man von einer Hypohidrose. Bei der Anhidrose kann das Krankheitsbild derart ausgeprägt sein, dass am gesamten Körper keine Schweißbildung erfolgt.

Allerdings ist diese Form eher selten. Häufiger liegt die Anhidrose eher so vor, dass nur bestimmte Hautareale keinen Schweiß bilden.

Wieso schwitzt der Mensch eigentlich?

Schweiß hat am menschlichen Körper eine ganz bestimmte und wichtige Funktion. Er dient zur Kühlung des Körpers, die durch die Verdunstung der Schweiß auf der Haut entsteht.

Da der Körper seine körpereigene Temperatur immer auf einem bestimmten Niveau halten muss, ist er also auf die Schweißbildung angewiesen.

Zu große Abweichung der Körpertemperatur haben nämlich großen Einfluss auf die Stoffwechselvorgänge im Körper, was unter anderem dann auch lebensbedrohlich werden kann.

Kann der Körper Temperaturanstiege bedingt durch die Umgebungstemperatur oder körperliche Anstrengung nicht ausgleichen, so heizt sich der Körper auf, was sogar bis zu einem Hitzschlag und dem Tod führen kann.

Darüber hinaus besitzt der Schweiß noch eine weitere sehr wichtige Funktion neben der Regulation der Temperatur. Schweiß besitzt nämlich noch einen sauren pH-Wert, der einen guten Schutz vor Krankheitserregern bietet.

So können beispielsweise Krankheitserreger anstellen, wo die Haut Schweiß produziert, nicht durch die Haut in den Körper dringen.

Zudem gibt es auch noch die Situation, dass Menschen schwitzen, wenn sie sich in Stresssituationen befinden. Allerdings hat die Schweißbildung in solchen Situationen keine wichtige Funktion.

Ursachen und mögliche Erkrankungen bei Anhidrose

Bei vielen Krankheitsbildern kann die Anhidrose ein Symptom sein. Meistens jedoch ist sie dann eher ein untergeordnete Symptom und steht hinter vielen anderen Symptomen, die bei den spezifischen Krankheiten dann im Vordergrund stehen.

Es gibt aber auch Krankheiten, bei denen die Anhidrose sehr ausgeprägt erscheint und auch zu ernsthaften Komplikationen führen kann. Dies ist in der Regel aber wirklich selten der Fall.

Anhidrose durch Hauterkrankungen

Bestimmte Erkrankungen der Haut oder auch Schädigungen der Haut ziehen auch die Schweißdrüsen direkt unter der Haut in Mitleidenschaft. An diesem bestimmten Hautarealen kann dann eine Anhidrose entstehen.

Eine höhere Dosis von Röntgenstrahlen oder radioaktiver Strahlung kann beispielsweise zum Verlust der Schweißbildung führen (Radiodermatitis), was allerdings grundsätzlich eher vorübergehender Natur ist.

Liegt eine Sklerodermie vor, so kann das Bindegewebe der Haut verhärten, wodurch wiederum eine Anhidrose ausgelöst werden kann. Auch eine Ichthyose ist eine Hauterkrankung, die die Schweißbildung beeinträchtigen kann.

Bei dieser Erkrankung liegt das daran, dass eine Störung bei der Verordnung der Haut vorliegt, sodass sie sehr trocken und schuppig ist. Eine sehr starke Hautalterung, beispielsweise ausgelöst durch zu viel UV-Strahlung, kann ebenfalls Ursache für eine Anhidrose sein.

Ist ein Patient mit Miliaria infiziert, dir auch unter dem Namen tropische Flechte bekannt ist, so werden die Ausführungsgänge der Schweißdrüsen verschlossen. So kann der Schweiß nicht mehr an die Hautoberfläche gelangen.

Oft tritt dann auch noch ein juckender Hautausschlag auf. Die Miliaria ist eine Hauterkrankung, die meist auftritt, wenn vermehrte schwitzen über einen längeren Zeitraum vorhanden war.

Zudem gibt es noch einige weitere Hauterkrankungen, die zu einer Störung der Schweißbildung führen können.

Nervenerkrankungen als Ursache der Anhidrose

Bestimmte Nervenerkrankungen können neben einer direkten Schweißdrüsenschädigung ebenfalls die Ursache für eine Anhidrose sein. Sind nämlich die sympathischen Nervenfasern geschädigt, so wird die Schweißbildung deutlich gestört. Schließlich sind diese Nervenfasern wichtig dafür, die Schweißdrüsen zu steuern.

Eine Polyneuropathie kann ebenfalls eine Ursache für die Anhidrose sein. Bei dieser Erkrankung kommt es zur Schädigung des peripheren Nervensystems. Dazu zählen dann nicht nur Störungen des Bewegungsapparates und der Empfindungen.

Auch die Schweißproduktion kann sehr gestört werden. Auslöser für Polyneuropathien können Alkoholismus, ein Vitaminmangel oder Diabetes mellitus sein. Manchmal findet man allerdings gar keine spezielle Ursache für eine Polyneuropathie.

Zu einem Ausfall des Sympathikus im Bereich des Kopfes kommt es beim Horner-Syndrom. In den meisten Fällen ist davon immer nur eine Gesichtsseite betroffen. Symptome wie beispielsweise eine Pupillenverengung (Miosis), ein in die Augenhöhle ein gesunkener Augapfel (Enophthalmus) oder ein herabhängende Augenlid (Ptosis) treten dann häufig auf. Eine lokale Anhidrose kann zusätzlich ein Symptom sein.

Sind das Rückenmark oder das Gehirn von einer Krankheit betroffen oder geschädigt, kann dies auch dazu führen, dass die Bildung von Schweiß erheblich gestört wird. Dieses beispielsweise auch bei der Parkinson-Krankheit der Fall oder aber bei parkinsonaähnlichen Krankheiten. Zudem liegt auch eine Anhidrose bei der Syringomyelie, einer Rückenmarkschädigung, vor.

Anhidrose bei Syndromen oder Erbkrankheiten

Bei einigen seltenen Erbkrankheiten kann die Anhidrose ebenfalls ein Symptom darstellen. Dazu gehören Krankheiten wie:

  • anhidrotische ektodermale Dysplasie, bei der es nicht nur zu Fehlbildungen der Haut kommt, sondern auch zu Störungen an den Zähnen, den Haaren oder den Nägeln.
  • Morbus Fabry, was eine Stoffwechselerkrankung darstellt, bei der eine verschiedenartige Symptomatik vorliegt, die unter anderem auch eine Anhidrose begünstigen kann.
  • Naegli-Syndrom, bei dem verschiedene Hautveränderungen auftreten. Bei diesem Syndrom liegt die Anhidrose am gesamten Körper vor, was für den Patienten sehr problematisch ist.
  • Ross-Syndrom, bei dem die Anhidrose nur eine Körperhälfte betrifft. Betroffene Patienten produzieren daher an der nicht betroffenen Körperseite auch meist mehr Schweiß, um den Defekt ausgleichen zu können.

Anhidrose bedingt durch Medikamente, Hormonstörungen oder Flüssigkeitsmangel

Für eine Anhidrose können aber auch Hormonstörungen, bestimmte Medikamente oder ein Flüssigkeitsmangel verantwortlich sein. Bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose) beispielsweise oder aber bei einer Dehydration (starker Wassermangel im Körper) kann eine Anhidrose auftreten. Bei letzterem sind vor allem ältere Menschen betroffen, da diese häufig dazu neigen, zu wenig zu trinken. Liegt eine Anhidrose dann vor, so kann es zu einem Hitzschlag kommen.

Aber auch verschiedene Medikamente haben unter Umständen als Nebenwirkungen eine geringere Schweißproduktion. Insbesondere Antidepressiva und die sogenannten Anticholinergika, die zum Beispiel bei der Behandlung von einer überaktiven Blase oder bei Harninkontinenz eingesetzt werden, können zu einer verminderten Schweißproduktion führen.

Wann müssen Sie mit einer Anhidrose zum Arzt?

In den meisten Fällen ist die Anhidrose nicht ein alleiniges Symptom. Zudem tritt sie häufig nur an kleinen Hautstellen auf, sodass sie meist keine wirklichen Probleme hervorruft und viele Betroffene erst gar nicht merken, dass ein bestimmtes Hautareal gar nicht mit Schweiß versorgt wird.

Vielmehr liegen die Beschwerden dann meist in Schmerzen einem sehr unangenehmen Juckreiz oder sogar in dem Moment vor, sodass dann ein Arzt aufgesucht wird.

Bei den genannten Erkrankungen beispielsweise wird die Anhidrose oft nur als Nebendiagnose gestellt.

Machen Sie aber die Feststellung, dass bei Ihnen trotz einer erhöhten körperlichen Anstrengung oder beispielsweise im Sommer bei hohen Temperaturen keine Schweißbildung erfolgt, dann sollten Sie einen Arzt aufsuchen. Denn der Kühleffekt des Schweißes ist sehr wichtig. Bleibt dieser aus, so kann das gesundheitliche Schäden nach sich ziehen.

Was macht der Arzt bei einer Anhidrose?

Oft führt der Arzt einen sogenannten Provokationstest durch, um abzuklären, ob eine Anhidrose beim Patienten vorliegt.

Hierfür regt der Arzt die Schweißbildung an, indem er beispielsweise den Patienten einer körperlichen Belastung aussetzt, die Umgebungstemperatur bei hoher Luftfeuchtigkeit erhöht oder dem Patienten ganz bestimmte Wirkstoffe unter die Haut gespritzt, die sich dann sofort verfärben, sobald sie mit Schweiß in Berührung kommen.

Gibt es dann keine Farbveränderung, dann liegt an den betroffenen Stellen eine Anhidrose vor.

Grundsätzlich folgt die Behandlung immer der Grunderkrankung. Umso wichtiger ist es also, die Ursache zu finden. Liegt allerdings als Grunderkrankung eine unheilbare Krankheit vor, so lassen sich lediglich Beschwerden lindern.

Oftmals sind dann aber auch andere Symptome vordergründig. Ist allerdings das Hauptsymptom die Anhidrose, sollten die Patienten grundsätzlich heiße Temperaturen sowie eine zu große körperliche Anstrengung aus dem Weg gehen.

Spezielle Pflegeprodukte, die bei Hauttrockenheit eingesetzt werden, können ebenfalls zu Behandlung herangezogen werden. Sollten allerdings Medikamente die Ursache für die Anhidrose sein, so müssen diese zwingend umgestellt werden oder aber abgesetzt werden.

Was können Sie bei einer Anhidrose selbst machen?

Die Vermeidung von Hitze sowie körperlicher Anstrengung ist für die Patienten, die von der Anhidrose stärker betroffen sind, ein wichtiger Faktor, um nicht zu überhitzen. Feuchtigkeitssprays oder beispielsweise auch zum Schwimmen gehen, können Abhilfe schaffen. Durch die Sprays beispielsweise wird nämlich ebenfalls ein Verdunstungseffekt auf der Haut erzielt.

Häufige Leserfragen zum Thema “Anhidrose”

1. Was ist Anhidrose und welche Symptome sind damit verbunden?

Anhidrose, auch als Hypohidrose bekannt, ist ein Zustand, bei dem Ihr Körper nicht so viel Schweiß produziert, wie er zur Kühlung und Regulierung Ihrer Körpertemperatur benötigt. Die Symptome können je nach Schweregrad der Anhidrose variieren und reichen von leichter Wärmeintoleranz und Hautrötung bis hin zu Fieber, Schwindel, Hitzschlag und möglicherweise lebensbedrohlichen Komplikationen, wenn der Körper überhitzt ist und nicht genügend Schweiß produziert, um sich abzukühlen.

2. Was sind die Ursachen für Anhidrose?

Es gibt viele mögliche Ursachen für Anhidrose, darunter Hautschäden durch Verbrennungen, Strahlung oder bestimmte Krankheiten wie Psoriasis. Einige Medikamente können die Schweißproduktion beeinträchtigen. Darüber hinaus können bestimmte genetische Erkrankungen oder Störungen des Nervensystems zu Anhidrose führen.

3. Wie wird Anhidrose diagnostiziert und behandelt?

Ein Arzt kann Anhidrose durch verschiedene Tests diagnostizieren, darunter den Schweißtest und die Thermoregulatorische Schweißtest. Die Behandlung hängt von der zugrundeliegenden Ursache ab. In einigen Fällen kann das Absetzen bestimmter Medikamente oder die Behandlung einer Grunderkrankung helfen. In anderen Fällen kann es notwendig sein, Aktivitäten zu vermeiden, die übermäßige Hitze erzeugen könnten.

4. Kann Anhidrose verhindert werden?

Da Anhidrose oft durch genetische Faktoren oder unvermeidbare Schäden an den Schweißdrüsen verursacht wird, ist es nicht immer möglich, sie zu verhindern. In einigen Fällen kann das Management zugrundeliegender Gesundheitsprobleme das Risiko von Anhidrose reduzieren. Es ist wichtig, mit einem Arzt zu sprechen, um einen individuellen Behandlungs- und Präventionsplan zu entwickeln.

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