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Amenorrhoe

Symptome, Beschreibung, Ursachen, Krankheiten, Behandlung, Selbstbehandlung

Eine Amenorrhoe, also ein Ausbleiben der Periode, ist in den Wechseljahren, oder auch während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit völlig normal. Allerdings können dahinter auch organische Komplikationen, hormonelle Störungen, Essstörungen oder psychische Belastungen stecken, vor allem, wenn die Periode nicht in den oben genannten Fällen ausbleibt sondern einfach so. Hier können Sie erfahren, welche Ursachen und Behandlung es für die Amenorrhoe gibt.

Beschreibung der Amenorrhoe

Mediziner bezeichnen das Ausbleiben der Periode als Amenorrhoe. Während einer Schwangerschaft sowie in der Stillzeit ist das nichts Ungewöhnliches. Und auch in den Wechseljahren stellt das Ausbleiben der Periode einen ganz normalen Vorgang dar. Allerdings kommt die Amenorrhoe auch bei Frauen vor, die weder schwanger sind, stellen oder in den Wechseljahren sind. In diesen Fällen hat das Ausbleiben der Periode keine natürlichen Ursachen. Zudem unterscheide der Mediziner auch zwischen einer primären Amenorrhoe, die dann vorliegt, wenn eine junge Frau bis zu ihrem 16. Lebensjahr noch keine Regelblutung hatte, und der sekundären Amenorrhoe, die bei Frauen auftritt, die bereits eine normale Zyklusaktivität hatten. Eine sekundäre Amenorrhoe liegt dann vor, wenn die Periode mehr als drei Monate lang ausbleibt.

Ursachen und mögliche Erkrankungen bei Amenorrhoe

Jede Frau hat einen ganz bestimmten Zyklus. Im Durchschnitt dauert der Zyklus rund 28 Tage. Aber auch ein kürzerer oder etwas längerer Zyklus ist völlig normal. Den Eisprung hat eine Frau immer in der Mitte des Zyklus. Wird dann die Eizelle nicht befruchtet, tritt ein paar Tage später die Periode ein. Einige Frauen haben allerdings einen gestörten Zyklus oder die Periode bleibt gänzlich aus.

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Ursächlich hierfür sind meist die oben genannten Zustände einer Frau. Bei diesen drei Ursachen liegt allerdings keine Krankheit vor, sodass sie hier auch nicht weiter berücksichtigt werden.

Primäre Amenorrhoe

Zwischen dem elften und 13. Lebensjahr haben Mädchen normalerweise ihre erste Regelblutung. Diese kann auch früher oder später einsetzen. Wird allerdings auch bis zum 16. Lebensjahr noch keine Regelblutung festgestellt, so bezeichnen die Mediziner das als eine primäre Amenorrhoe. Ursächlich sind dafür meist angeborene Gegebenheiten.

Chromosomstörungen, die dazu führen, dass hormonelle Signale des Gehirns bei den Eierstöcken quasi nicht gehört werden, oder dass sich die Geschlechtsorgane nicht richtig entwickeln konnten, sind genetischer Natur. Intersexualität ist das zum Beispiel der Fall. Zudem kann es auch passieren, dass das Jungfernhäutchen (Hymen) vollständig verschlossen ist, so das Menstruationsblut nicht abfließen kann. Auch dann tritt natürlich keine Regelblutung ein.

Hormonelle Störungen oder aber Funktionsstörungen der Eierstöcke können weitere Ursachen für das Ausbleiben der Periode sein. Oftmals liegen bei diesen Ursachen Störungen im Zwischenhirn oder in der Hirnanhangsdrüse vor.

Aber auch schwerere Erkrankungen wie Krebs sowie die Krebstherapie, Schilddrüsenstörungen oder Störungen an der Nebennierenrinde, Diabetes Typ-1 oder rheumatoide Arthritis im Kindheitsalter sowie andere Autoimmunerkrankungen könnten Auslöser für eine primäre Amenorrhoe sein.

Sekundäre Amenorrhoe

Der Zyklus jeder Frau ist ein Zusammenspiel verschiedener Hormone. Besonders sich zwei Hirnregionen wird der Zyklus gesteuert, durch den Hypothalamus (sitzt im Zwischenhirn) und der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse). Im Hypothalamus wird zunächst das Gonatropin Releasing Hormon (GnRH) gebildet, was dafür sorgt, dass in der Hypophyse zwei weitere Hormone, das Follikelstimulierende Hormon (FSH) und das Luteinesierende Hormon (LH) produziert werden. Diese beiden Hormone haben einen direkten Einfluss auf die Eierstöcke. Die Reifung der Eizellen wird durch das FSH begünstigt und auch durch das weibliche Hormon Östrogen. Das LH löst dann den Eisprung aus. Liegt in diesem Zusammenspiel aus Hormon eine Störung vor, so kann eine Amenorrhoe die Folge sein.

  • Faktor Stress als Auslöser: Psychische Belastungen stellen einen der wichtigsten Auslöser für das Ausbleiben der Periode dar. Zwar ist noch nicht genau geklärt, wie die Psyche Einfluss auf die Hormonproduktion nimmt, aber Stress wirkt sich sofort auf den Hypothalamus aus und daher kann somit auch die Ausschüttung des GnRHs verringert werden, was dann eine Zyklusstörung hervorruft. Vor allem bei Frauen, die sowieso keinen regelmäßigen Zyklus haben, führen psychische Belastungen häufig zu einer Amenorrhoe.
  • Leistungssport: Hartes und häufiges Training kein Stress für die Physis und die Psyche bedeuten, was sich dann in einem sinkenden GnHR-Spiegel zeigt.
  • Eine starke Gewichtsabnahme vor allem beispielsweise bei Bulimie oder Anorexia nervosa (Magersucht) kann zum Ausbleiben der Regel führen.
  • Nistet sich ein befruchtetes Ei nicht in der Gebärmutter ein, sondern außerhalb (Extrauteringravidität), so liegt hormonell eine Schwangerschaft vor, aber eben keine richtige Schwangerschaft. Trotzdem bleibt die Periode natürlich aus.
  • Bei Schilddrüsenerkrankungen kommt es ebenfalls zu hormonellen Störungen. Auch dies kann dazu führen, dass die Regelblutung ausbleibt.
  • Bei schweren physischen oder psychischen Erkrankungen kommt es häufig dazu, dass die GnRH-Produktion beeinträchtigt wird.
  • Polycistisches Ovarien-Syndrom (PCO-Syndrom): Beim PCO-Syndrom kommt es zu einer Störung der Hormonbildung in den Eierstöcken und in den anderen hormonproduzierenden Orten des Körpers. Dadurch können sich an den Eierstöcken kleine Blasen bilden, wodurch dann der Eisprung verhindert wird.
  • Eine erhöhte Produktion von Prolaktin, das üblicherweise während der Stillphase gebildet wird und für die Milchbildung in der Brust verantwortlich ist, kann auch die Zyklusfunktion hemmen. Bestimmte Medikamente oder aber Tumore können die Produktion von Prolaktin beeinflussen.
  • Entzündungen des Gehirns am Hypothalamus oder an der Hypophyse beeinträchtigen deren Funktion, sodass die Periode ausbleiben kann.
  • Bei einigen Frauen können auch schon vor dem 40. Geburtstag die Wechseljahre beginnen, sodass dann auch diese Frauen schon unter einem Ausbleiben der Periode leiden.
  • Tumore: Tumore jeglicher Art, sowohl gutartige als auch bösartige Tumore, können dafür sorgen, dass die Periode ausbleibt. Insbesondere Tumore die sich an den Eierstöcken befinden oder aber am Hypothalamus oder der Hypophyse beeinträchtigen dann nämlich stark die Hormonproduktion.
  • Chronisches Nierenversagen wirkt sich auf den ganzen Körper aus und kann somit auch als Auslöser für eine sekundäre Amenorrhoe sein.
  • Liegen Störungen der Eierstöcke vor beispielsweise nach operativen Eingriffen, durch Tumore, einer Krebsbehandlung oder durch Zysten, so sprechen die Ovarien womöglich nicht auf die Hormone an sodass sie Regelblutung ausbleibt.
  • Probleme an der Gebärmutterschleimhaut: wird die Gebärmutterschleimhaut beispielsweise durch Operationen oder Entzündungen geschädigt, so kann sie sich manchmal nicht mehr wieder richtig aufbauen, sodass dann ein Ausbleiben der Periode die Folge ist.
  • Bei Erkrankungen der Nebenniere kann Cortisol in zu großen Mengen ausgeschüttet werden. Auch das führt unter anderem dazu, dass die Menstruation ausbleiben kann.
  • Wird die hormonelle Empfängnisverhütung abgesetzt, beispielsweise die Pille oder die Drei-Monats-Spritze kann die Periode ebenfalls vorübergehend ausbleiben.
  • Diverse Medikamente wie beispielsweise Krebsmedikamente, Cortison, Hormonpräparate, Psychopharmaka oder Blutdrucksenker können ebenfalls den Zyklus stören und damit eine sekundäre Amenorrhoe auslösen.
  • Auswirkung auf den Zyklus haben auch Entbindungen, die von einem starken Blutverlust gefolgt sind (Sheehan-Syndrom) und wodurch im Bereich der Hypophyse ein Absterben von Gewebe erfolgt.

Wann müssen Sie mit einer Amenorrhoe zum Arzt?

Sobald die Periode ausbleibt, keinen Arztbesuch ratsam sein, wenn eine der folgenden Szenarien vorliegt:

  • eine mögliche Schwangerschaft
  • die Regelblutung ist dreimal hintereinander ausgeblieben
  • bis zum 16. Geburtstag ist noch keine Menstruationsblutung aufgetreten
  • nach einer Operation bleibt die Menstruation aus
  • ein hormonelles Verhütungspräparat wurde abgesetzt und die Monatsblutung bleibt aus
  • wenn gleichzeitig eine Vermännlichung am Körper festgestellt wird wie zum Beispiel eine eher männlicher Körperbehaarung, Haarausfall oder eine tiefere Stimme
  • wenn gleichzeitig Unterleibschmerzen, Brustschmerzen, Schmerzen beim Sex, oder milchartige Absonderung aus den Brüsten vorliegen

Was macht der Arzt bei einer Amenorrhoe?

Für die Diagnosestellung ist natürlich zunächst einmal wichtig, erfasst wird. Denn dort können erste Anzeichen für eine vorliegende Amenorrhoe gesehen werden. Nach einem solchen Vorgespräch erfolgt dann die gynäkologische sowie die klinische Untersuchung. Dazu zählen auch ein Scheidensabstrich sowie eine Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane. Hier ist es vor allem wichtig, dass eine Schwangerschaft für das Ausbleiben der Periode ausgeschlossen werden kann.

Mit der Hormonuntersuchung, die bei der Blutuntersuchung durchgeführt wird, können erste Hinweise auf eine Ursache für die Amenorrhoe gefunden werden. So werden insbesondere die Hormonspiegel der Hormone Progesteron, Östrogen, Prolaktin, FSH, LH sowie der männliche Geschlechtshormone (Androgene) festgestellt, um herauszufinden ob diese ungewöhnlich sind und ein Einfluss auf die Eierstöcke haben.

Auch diverse Funktionstests werden durchgeführt. So wird dann beispielsweise ein Gestagen-Test durchgeführt, bei dem die Patienten über einige Tage hinweg ein Gestagenpräparat zu sich nimmt. Wird nach dem Absetzen eine Periode festgestellt, so kann schon einmal eine mangelhafte Bildung der Gebärmutterschleimhaut ausgeschlossen werden. Zudem bedeutet das dann gleichzeitig auch, dass bei der Patientin genügend Östrogen gebildet wird. Die Ursache muss dann also woanders liegen.

Wird bei diesem Test allerdings ein negatives Resultat erzielt, so wird meist noch ein Östrogen-Gestagen-Test durchgeführt. Bei diesem Test wird dann getestet, ob die Gebärmutterschleimhaut überhaupt in der Lage ist, ausreichend aktiviert zu werden, um eine Regelblutung auszulösen.

Auch die Funktion der Schilddrüse oder der Nebennieren werden vom Arzt generell bei einem Verdacht zwei auf eine Störung immer überprüft, um herauszufinden ob vielleicht hier die Ursache für das Ausbleiben der Periode liegt.

Im Zweifelsfall werden auch noch bildgebende Verfahren hinzugezogen, um beispielsweise ein Tumor am Gehör auszuschließen. Und auch eine Bauchspiegelung kann dabei helfen, die Ursache der Amenorrhoe zu finden. Hierbei werden insbesondere die Eierstöcke beurteilt.

Therapie

Je nach Ursache für die Amenorrhoe fällt dann auch die Behandlung sehr unterschiedlich aus. Hormonstörungen können so beispielsweise durch Gabe von Hormonpräparaten behandelt werden. Liegen allerdings Fehlbildungen der Geschlechtsorgane vor oder sind Tumore die Auslöser, so muss meist ein operativer Eingriff Abhilfe schaffen.

Liegt das Ausbleiben der Periode an einer psychischen Störung oder Belastung, dann kann eine Psychotherapie Abhilfe schaffen.

Was können Sie bei einer Amenorrhoe selbst machen?

Oft ist das Ausbleiben der Periode psychisch bedingt. Liegt die Ursache für die Amenorrhoe genau darin, so können die Patientinnen selbst mit diversen Entspannungsmethoden und Methoden zum Stressabbau dafür sorgen, dass Stresshormone im Blut abgebaut werden und somit die Periode wieder von ganz alleine eintritt.

Ist exzessives Training beim Sport der Auslöser, so sollten die Patientinnen das Pensum etwas reduzieren. Auch wenn eine extreme Diät durchgeführt wird oder die Patientin generell eher zu dünn ist, ist dies ein Grund für das Ausbleiben der Periode. In diesem Fall ist es nicht schlecht, wenn man als Patientin wieder ein bisschen Fettgewebe aufbaut und etwas zunimmt. Denn das ist wichtig für die Bildung von Östrogen. Liegt eine Essstörung der Amenorrhoe zu Grunde, so ist professionelle Hilfe unabdingbar. Betroffene Patientinnen sollten sich bei Magersucht, die ja auch eine lebensbedrohliche Erkrankung darstellen kann, immer psychotherapeutische Hilfe suchen, um diese Erkrankung zu überwinden.

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