Tinnitus – Ursachen, Symptome, Krankheiten und Behandlung
Alle Arten von Kopf- und Ohrgeräuschen werden in der Medizin unter dem Oberbegriff Tinnitus oder auch Ohrensausen zusammengefasst. Der meist plötzlich auftretende Tinnitus ist wie ein Schmerz ein Symptom und kann ganz unterschiedliche Ursachen haben und wird von einem Betroffenen als sehr belastend empfunden. Die ständigen Ohrgeräusche sind dabei meist ungefährlich. Im Folgenden erfahren Sie alles Wissenswerte über den Tinnitus.
Das Geräusch
Wie sich ein Tinnitus anhört kann von Patient zu Patient unterschiedlich sein. Im Wesentlichen wird es als Brummen, Piepen, Summen oder Rauschen im Ohr beschrieben, kann dabei ein rhythmisches Muster verfolgen, leiser und lauter werden oder aber gleichbleibend intensiv sein. Einige Patienten vergleichen das Geräusch mit einer surrenden Mücke, andere wiederum mit einem ratternden Zug. Auch ein kreischender Zahnarztbohrer wird häufiger als ein mit dem Tinnitus vergleichbares Geräusch beschrieben.
Generell hat jeder schon einmal Ohrgeräusche erlebt, die von innen zu kommen scheinen. Diese Geräusche werden aber erst dann als Tinnitus bezeichnet, wenn sie nicht nach kurzer Zeit von ganz alleine wieder verschwinden. Schätzungsweise jeder Vierte hat bereits einmal – meist nur vorübergehend – einen Tinnitus erlebt. Mit steigender Tendenz.
Störung in der Hörfunktion
Bei Ohrgeräuschen unterscheiden Mediziner zwischen subjektiven und objektiven Tinnitus.
Als subjektiven Tinnitus werden die Töne bezeichnet, die nur ein Betroffener selbst hören kann. Das ist fast immer der Fall. Dabei handelt es sich aber nicht etwa um eine Halluzination, sondern um eine Täuschung des Hörorgans.
Bei dem eher selten auftretenden objektiven Tinnitus liegt die Ursache an einer dem Innenohr nahe gelegenen Geräuschquelle. Das bedeutet, dass das Geräusch tatsächlich vorhanden ist und mit speziellen Untersuchungsgeräten nachgewiesen werden kann. Ein solches Geräusch kann zum Beispiel durch eine Gefäßveränderung entstehen.
Dauer des Tinnitus
Mediziner unterscheiden je nach Dauer der Beschwerden zwischen einem akuten und einem chronischen Tinnitus. Besonders belastend ist ein chronischer Tinnitus, der auch nach drei Monaten noch besteht und den Betroffenen in seinem Leben teilweise stark einschränken kann. Nur sehr selten bessert sich ein chronischer Tinnitus und ist leider häufig ein lebenslanger Begleiter. Dagegen kann ein akuter Tinnitus ebenso schnell wieder verschwinden, wie er aufgetaucht ist. Eine spontane Besserung ist hier die Regel. Insgesamt dauert er nicht länger als drei Monate.
Leben mit Tinnitus
Gerade Patienten, die an einem chronischen Tinnitus leiden, werden von dem Symptom ihr Leben lang begleitet. Das kann – je nach Patient – ihre Lebensqualität enorm reduzieren. Bei einem kompensierten Tinnitus stört das Geräusch die Patienten kaum bis gar nicht. Dagegen gibt es Patienten, die durch das Geräusch größtem Stress ausgesetzt sind, der in extremeren Fällen Depressionen auslösen kann, aber auch Ängste, soziale Isolation oder sogar Berufsunfähigkeit. In diesen Fällen haben die Symptome auch einen echten Krankheitswert. Hilfe ist dann angebracht und notwendig.
Die vier Schweregrade des Tinnitus
Mediziner unterteilen das Tinnitussymptom nach Biesinger in vier Schweregrade ein. Je höher der Grad, desto schwerer fällt dem Betroffenen ein normales Leben mit dem Tinnitus zu führen und desto belastender ist er für den Patienten:
Grad 1: Keine Belastung, gute Kompensierung des Tinnitus, dadurch keine Störung des Betroffenen
Grad 2: Weitestgehende Kompensierung des Tinnitus, tritt nur bei Stille und belastenden Situationen wie Stress störend in
Erscheinung
Grad 3: Tinnitus stellt große Belastung in Berufs- und Privatleben dar, mögliche Folgen:
- Schlafstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Muskelverspannungen
- Kopfschmerzen
- Hilflosigkeit
- Resignation
- und weitere Störungen im kognitiven, emotionalen und körperlichen Bereich
Grad 4: Dauerbelastung durch Tinnitus, sehr große Belastung, mögliche Folgen:
- massive Beeinträchtigung der Lebensqualität
- Beruf kann nicht ausgeübt werden
- Rückzug aus sozialem Leben
- extreme psychische Störungen
- Leiden unter Ängsten
- Leiden unter Depressionen
Folgen des chronischen Tinnitus
Bei einem Patient, der unter einem Tinnitus des Schweregrades 3 oder 4, also einen nicht kompensierten Tinnitus leidet, können starke seelische, soziale und kognitive Störungen verschiedener Art auftreten. Ein Tinnitus dieser Schweregrade kann zudem starke körperliche Folgen haben:
Als seelische Störungen können am häufigsten Depressionen auftreten. Aber auch Verstimmungen, Angststörungen und Phobien werden als Begleiterscheinung oft erwähnt.
Sehr nah damit verbunden sind auch die emotionalen Störungen, wie negative Gedanken oder das Gefühl von Kontrollverlust und Hilflosigkeit. Betroffene leiden darüber hinaus unter Konzentrationsstörungen und haben teilweise große Schwierigkeiten ihr Leben zu meistern. Deswegen haben diese Patienten auch häufig Zukunfsängste, verlieren ihr Selbstwertgefühl und resignieren.
Als körperliche Probleme treten Störungen auf, die keine körperliche Ursache haben, sogenannte somatoforme Störungen. Das kann Müdigkeit und Erschöpfung sein, aber auch Herz- Kreislauf- Beschwerden, Magen- Darm- Beschwerden oder sexuelle Störungen. Es können aber auch organische Störungen auftreten. So treten Muskelverspannungen im Bereich der Halswirbel, sowie der Kiefermuskulatur oft in Verbindung mit einem Tinnitus auf. Auch Bruxismus, das Zähneknirschen in der Nacht, Kopfschmerzen, Ohrenschmerzen, Benommenheit und Schwindel, sowie Schlafstörungen können Ursache eines Tinnitus sein.
Nicht selten kommt es durch einen Tinnitus zu sozialem Rückzug, bis hin zu einer regelrechten Isolation, das bewirkt wiederum Probleme in den Beziehungen zu anderen Menschen. Ein weiteres soziales Problem können auch Kommunikationsstörungen auftreten.
Probleme gibt es oft auch mit der Hörverarbeitung und der Hörwahrnehmung, wie Geräuschempfindlichkeit, verzerrtes Hören oder Recruitment, bei dem normales Sprechen als viel zu leise und lautes Sprechen als ein Schreien wahrgenommen wird.
Die Ursachen des Tinnitus
Die Ursachen eines Tinnitus sind sehr verschieden, liegen aber fast immer an einer Hörstörung. So wird angenommen, dass die Ohrgeräusche vergleichbar mit Phantomschmerzen sind. Das bedeutet, dass aus einem bestimmten Hörspektrum Signale nur schwach oder gar nicht wahrgenommen werden. Das Gehirn versucht als Folge davon, diese Störung zu kompensieren, indem die Aktivität in den entsprechenden Bereichen nach oben reguliert wird: ein Geräusch entsteht, das meist genau in dem Bereich liegt, indem der Patient nur schlecht hören kann.
Der häufigste Auslöser für Tinnitus sind folglich Schäden am Hörsystem. Das kann beispielsweise eine Trommelfellverletzung oder ein Lärm- oder Knalltrauma sein, das viele Menschen nach lauten Konzertbesuchen kurzzeitig erlebt haben. Durch sehr laute Geräusche werden die Sinneszellen geschädigt und ein kurzzeitiger, hoher Druck entsteht im Ohr, der sogar das Trommelfell zum Platzen bringen kann: Ein Ohrgeräusch, das oft mit Klingeln verglichen wird, entsteht.
Auch bei Schwerhörigkeit versucht das Gehirn oft durch einen Tinnitus bestimmte Frequenzen zu kompensieren, in denen das Hörvermögen schwindet.
Durch Durchblutungsstörungen der kleinsten Gefäße im Innenohr, meist aufgrund von Stress, kann ein plötzlicher Hörsturz entstehen, auch hierauf folgt in 70 % der Fälle ein Tinnitus.
In schlimmeren Fällen kann ein Tinnitus auch das erste Symptom eines Tumors im Hör- oder Gleichgewichtsnervs sein.
Auch Krankheiten, wie Mittelohrentzündungen können durch eine verhinderte Weiterleitung des Schalls im Bereich der Gehörknöchelchen vorübergehend einen Tinnitus auslösen. Ähnlich verhält es sich bei Otosklerose. Bei der Krankheit ist die Leistungsfähigkeit der Gehörknöchelchen im Mittelohr zu sehr eingeschränkt, um den Schall weiterzuleiten.
Das Mittelohr ist generell oft an Ohrgeräuschen beteiligt: dringt in das Mittelohr Luft rein, bei einer Störung der Verbindung von Mittelohr- und Nasen- Rachen- Raum, können Ohrgeräusche entstehen. Diese beschränken sich dann meistens auf Geräusche beim Atmen, also in den Momenten, in denen Luft in das Mittelohr gelangt.
Als letzte Erkrankung des Hörsystems sei die Krankheit Morbus Menière genannt. Diese Krankheit verursacht akute Drehschwindelanfälle, Schwerhörigkeit, Ohrgeräusche und ein Druck im Ohr. Der Betroffene leidet unter Übelkeit bishin zum Erbrechen.
Auch wenn diese Krankheiten die häufigsten Auslöser für einen Tinnitus sind, kann er auch von Erkrankungen außerhalb des Hörsystems oder durch Medikamente wie Antibiotika, Antidepressiva und Schmerzmittel als Nebenwirkung entstehen. Zu den Erkrankungen gehören Stress, Erkrankungen der Halswirbelsäule, Fehlstellungen des Gebisses, Verspannungen in der Kiefergelenkmuskulatur und Arteriosklerose,
Bei Arteriosklerose, auch als Arterienverkalkung bekannt, kommt es durch Anlagerung von Plaques in den Blutgefäßen zu Durchblutungsstörungen bishin zum Innenohr. Reichen sie bis zum Innenohr, entsteht ein Tinnitus, der jedoch objektiv ist und sich vom Arzt wahrnehmen lässt. Hoher Cholesterin, Bluthochdruck und Diabetes begünstigen die Arteriosklerose und damit einen Tinnitus.
Begünstigt wird ein Tinnitus auch durch Ängste und psychische Übererregbarkeit.
Wann Sie zum Arzt gehen sollten
Die häufigste Form des Tinnitus ist ein akuter Tinnitus. Dieser verschwindet normalerweise wieder von selbst und tritt nach einer Überreizung des Ohrs auf, beispielsweise nach einem lauten Konzert- oder Discobesuch. Wichtig ist dann, den Ohren eine Pause zu gönnen und eine Zeit lang auf Musikhören oder andere lautere Geräusche zu verzichten, sodass die Beschallung minimal ist.
Wenn der Tinnitus durch Belastung, wie beispielsweise Stress auftritt, reicht ebenfalls Ruhe und Entspannung aus und ein Arztbesuch ist nicht notwendig. In der Regel ist dann nach ein bis drei Tagen wieder Ruhe im Ohr. Nur wenn dies nicht der Fall sein sollte, ist ein Arztbesuch dringend zu empfehlen. Bleibende Ohrgeräusche sollten so schnell wie möglich behandelt werden. Je früher die Behandlung beginnt, desto größer sind die Heilungschancen und einem chronischen Tinnitus kann erfolgreich entgegengewirkt werden.
Untersuchungsablauf
Der Hals- Nasen- Ohrenarzt ist der Facharzt, der bei einem Tinnitus aufgesucht werden muss. Dieser erhebt zuallererst die Krankengeschichte des Betroffenen, um die Ursache der Ohrgeräusche schnell herauszufinden und festzustellen, wie sehr der Patient unter dem Geräuschen leidet. Stellen Sie sich auf die folgenden Fragen ein:
- Haben Sie schon mal Erkrankungen im Bereich des Ohres gehabt?
- Wann haben Sie die Geräusche zum ersten Mal erlebt?
- Gab es dazwischen Pausen oder besteht das Geräusch permanent?
- Ist das Geräusch plötzlich aufgetreten oder ist es schleichend schlimmer geworden?
- Waren Sie in letzter Zeit größerem Lärm oder Stress ausgesetzt?
- Wie würden Sie das Geräusch beschreiben? (pulsierend, gleichbleibend, permanent, pausierend, usw.)
- Können Sie im Tagesverlauf eine Veränderung des Geräusches feststellen?
- Verändert sich das Geräusch in Abhängigkeit von der Kopfhaltung?
- Wie stark fühlen Sie sich von dem Geräusch gestört?
- Fühlen Sie sich durch das Geräusch eingeschränkt?
Nach Erhebung der Anamnese, also der Krankengeschichte, untersucht der Arzt Außenohr und Trommelfell mithilfe eines Ohrmikroskops. Er untersucht hier, ob das Trommelfell verletzt ist oder eventuell ein Schmalzpropf die Ohrfunktion stört. Oft erfolgt daraufhin ein Hörtest, bei dem die Hörleistung des Innenohres festgestellt wird, da häufig eine überkompensierte Schwerhörigkeit die Ursache für einen Tinnitus ist.
Um eine Störung des Gleichgewichtsorgans im Innenohr auszuschließen und eventuell besser die Region ausfindig zu machen, die das Geräusch verursacht, muss der Patient anschließend oft mit geschlossenen Augen möglichst lange versuchen auf einem Bein zu stehen.
Weitere Untersuchungen können sein:
- Tympanogrammerstellung zur Feststellung der Beweglichkeit des Trommelfells
- Nasopharyngoskopie, eine Spiegelung des Nasen- Rachen- Raums, um die Ohrgeräusche zu lokalisieren und eine Entstehung aus diesem Bereich festzustellen oder auszuschließen
- Hirnstammaudiometrie, zur Überprüfung des Hörnervs, ist ein erweiterter Hörtest
- Tinnitus Matching zur Frequenz- und Lautstärkenfeststellung des Tones, den der Patient hört
- Tinnitus- Masking, bei dem versucht wird, den hörenden Ton mit einer bestimmten Frequenz zu überdecken, indem der Patient per Kopfhörer verschiedene Töne vorgespielt bekommt
Wenn per dieser Untersuchungen noch immer keine Ursache für das Geräusch gefunden werden konnte, werden weitere Untersuchungen durchgeführt, um andere körperliche Probleme festzustellen, die das Geräusch auslösen. Die meisten Auslöser sind Gefäßveränderungen in der Nähe des Hörapparats und Veränderungen an der Kaumuskulatur oder der Halswirbelsäule.
Gefäßveränderungen entstehen durch erhöhten Blutdruck, daher wird dieser zuallererst gemessen. Auch das Blut kann Aufschluss geben, da hierüber ein erhöhter Cholesterinwert oder eine Entzündung festgestellt werden kann. Die Halswirbel werden oft per Ultraschall untersucht oder von einem Orthopäden betrachtet, für Gebissfehlstellungen wird ein Zahnarzt zu Rate gezogen. In seltenen Fällen wird zur Ausschließung eines Tumors am Hörnerv auch eine Kernspintomografie durchgeführt. Damit können die hirnversorgenden Gefäße untersucht werden.
Behandlung eines Tinnitus
Therapiert werden bei einem Tinnitus in erster Linie die Ursachen für die Geräusche, sofern diese bekannt sind. Je nach Schweregrad gibt es aber auch für unklare Ursachen Behandlungsrichtlinien.
Bei einem akuten Tinnitus muss die Behandlung möglichst innerhalb von 24 Stunden nach erstmaligem Auftreten beginnen. Dafür gibt es beispielsweise im Rahmen einer Infusionstherapie Medikamente, die im Innenohr durchblutungsfördernd wirken und somit dieses besser mit Blut und Sauerstoff versorgt wird. Bei entzündlichen Ursachen kann Kortison als Infusion verabreicht werden. Medikamentfrei laufen Behandlungen der Wirbelsäule ab, da hier meist Krankengymnastik verschrieben wird und die besten Erfolge verspricht. Bei Kieferfehlbildungen und Gelenkbeschwerden im Kiefer ist die Behandlung durch einen Kieferorthopäden unumgänglich. Wenn die Behandlungen keine Verbesserungen mit sich bringen, wird eine Druckkammertherapie durchgeführt, auch hyperbare Sauerstofftherapie genannt.
Ein chronischer Tinnitus belastet viele Betroffene sehr und verschwindet auch trotz Behandlung leider nicht vollständig. Deswegen geht es bei der Behandlung dieser Patienten in erster Linie darum, das Leben und den Umgang mit den ständigen Ohrgeräuschen zu erlernen. Das geschieht im Rahmen einer therapeutischen Betreuung des Betroffenen.
Wichtig ist auch eine innere Ruhe. Daher wird Patienten immer empfohlen den Stresslevel zu reduzieren und bewusst Entspannungsmethoden, wie authogenes Training, in ihren Alltag zu integrieren.
Eine Psychotherapie hilft ebenfalls vor allem den verunsicherten, ängstlichen und depressiven Tinnitus- Patienten. Die kognitive Verhaltenstherapie kann die Psyche dieser Menschen sehr gut stärken.
Über einen Tinnitusmasker, einem speziellem Hörsystem für Patienten, kann die Wahrnehmung der Geräusche unterdrückt werden. Sie funktionieren ähnlich wie ein Hörgerät und erinnern auch optisch daran. Allerdings wird durch diese Masker ein permanentes Rauschen erzeugt. Dieses soll die Ohrgeräusche teils überdecken und teils von ihnen ablenken. Kombiniert werden sie manchmal mit einer Tinnitus- Retraining- Therapie (TRT), die über 18 Monate durchgeführt wird. Im Rahmen dieser Therapie finden Sitzungen zur Anpassung der Hörsysteme und der Beratung der Patienten statt, das auch als Counselling bezeichnet wird. Die Erfolge der Verbindung von Masker und Therapie sind sehr gut.
Hören verbessern
Wer zusätzlich zu dem Tinnitus an Hörverlust leidet, sollte sich ein Hörgerät anschaffen. Damit sind sogar schwere Schwerhörigkeiten im Innenohr soweit behandelbar, dass der Patient mithilfe einer Innenohrelektrode wieder fast normal hören und verstehen kann. Die Elektrode erzeugt dabei eine direkte Reizung des Hörnervs per elektrischen Impuls. Oft kann durch das Zurückgewinnen der Hörfähigkeit alleine der Tinnitus verschwinden oder zumindest an Intensität verlieren. Patienten können in jedem Fall eine deutliche Verbesserung verspüren.
Eigene Therapieansätze
Sogar wenn wir schlafen ist das Ohr auf Empfang eingestellt. Permanent werden Hörreize an das Gehirn weitergeleitet und der Hörapparat kann nie eine Pause machen. Das menschliche Gehirn hat aber die Fähigkeit, Geräusche bewusst auszublenden, die es für unwichtig hält oder aber in Situationen, in denen wir ruhen wollen. Diese Fähigkeit kann für ein Leben mit Tinnitus eingesetzt werden, sodass sogar laute Ohrgeräusche aus dem Bewusstsein verschwinden können.
Um dieses Verhalten zu lernen, ist die innere Haltung entscheidend. Je nach dem, wie jemand einer Sache gegenüber eingestellt ist, wird ein Geräusch als angenehmer oder unangenehmer wahrgenommen. So kann das Zwitschern eines Vogels bei einem Spaziergang gute Laune Verbreiten, während es morgens am Wochenende vor dem Schlafzimmerfenster verflucht wird. Normalerweise werden die Geräusche als störend empfunden, die als gefährlich eingestuft werden können. Beispielsweise das Dröhnen eines LKWs. Diese lassen sich evolutionsbiologisch nicht so einfach ausblenden, da sie aus Sicherheitsgründen nicht überhört werden sollten. Hat der Patient also eine positive Einstellung dem Tinnitus gegenüber und stuft ihn nicht als gefährlich ein, fällt es ihm leichter über ihn hinweg zu hören. Eine gelassenere Haltung zu etwas zu entwickeln, dem der Betroffene aber negativ gegenüber eingestellt ist, ist nicht so einfach. Eine Umbewertung kann aber in einer psychologischen Therapiesitzung durch verschiedene Methoden der kognitiven Verhaltenstherapie erreicht werden. Seien Sie also einer Therapie gegenüber offen und nehmen Sie die Hilfe eines Psychologen hier unbedingt in Anspruch.
Wie bereits erwähnt gilt es weiter, möglichst Stress im Alltag abzubauen. Durch Stress reagieren Sie überempfindlich auf Geräusche. Eine kleine Umstrukturierung Ihres Lebens macht also Sinn, gerne durch die feste Einbindung eines sportlichen Ausgleichs oder Entspannungsübungen. Empfehlenswert sind:
- Autogenes Training
- Achtsamkeitstraining
- Progressive Muskelentspannung
- Meditation
- Tai- Chi
Pflanzliche Präparate wie Ginkgo können helfen wenn der Tinnitus auf Durchblutungsstörungen im Innenohr zurückzuführen ist, da diese Blätter durchblutungsfördernd wirken.
Als letztes sei erwähnt, dass Sie mit dem Tinnitus nicht alleine sind. Deswegen ist es immer ratsam, sich eine Selbsthilfegruppe mit Leidensgenossen zu suchen. Die deutsche Tinnitusliga hat beispielsweise als größte Gruppe rund 16.000 Mitglieder. Hier werden Informationen rund um den Tinnitus bekannt gegeben und Möglichkeiten angeboten sich mit anderen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen.
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