Diabetes Sport Bewegung Hilfe
Diabetes Sport Bewegung Hilfe bikeriderlondon/shutterstock.com

Bester Tipp – Bewegung gegen Diabetes

“Werden Sie sportiver” – ein Satz, welchen Diabetiker des Typs 2 typischerweise zu hören bekommen, wenn ihre Diagnose gestellt wird. Der Grund ist denkbar simpel: Bewegung gehört mit zu den wichtigsten Bausteinen der Therapie. Durch entsprechendes Training wird der Kreislauf aktiviert, was dafür sorgt, dass die Zellen des Körpers sensibler auf das Insulin anspringen. Dabei hängt es vom entsprechenden Zeitpunkt ab, wie effektiv das Training wirkt.

Gemäß Leitlinien für Diabetiker im Typ 2 werden pro Woche Minimum eineinhalb Stunden Sport empfohlen. Damit ist jedoch keineswegs anstrengender und schweißtreibender Leistungssport gemeint. Es genügen schon angenehmere Ertüchtigungen, wie zum Beispiel mal spazieren zu gehen, mit dem Rad zu fahren oder einfach die Treppen statt des Fahrstuhls zu benutzen. Diese alltäglichen Dinge können bereits dafür sorgen, dass der Blutzuckerspiegel in eine positive Richtung geht. Dieser sollte möglichst dauerhaft auf einem niedrigen Niveau gehalten werden, um gefährlichen Folgeerkrankungen vorzubeugen. Dabei hilft der Sport.

Mehr Essen = Höherer Blutzuckerspiegel

Das Bewegung also gesund ist, ist klar, wann jedoch der beste Zeitpunkt ist, ist bisher noch nicht empfohlen worden. Dabei kann genau das den entscheidenden Unterschied machen, so Andrew N. Reynolds, aus Neuseeland, von der Universität in Dunedin. Der Grund: Gerade nach dem Essen ist der Blutzuckerspiegel auf einem besonders hohen Niveau. Völlig normal, denn durch die natürliche Verdauung wird der Zucker vom Darm ins Blut abgegeben. Allerdings muss der Körper es erst einmal schaffen, diese Spitze des Blutzuckers wieder abzuschwächen. Aus diesem Grund haben Andrew Reynolds und seine Kollegen Tests durchgeführt, ob es eine senkende Auswirkung auf den Blutzuckerspiegel hat, wenn die Diabetiker unmittelbar nach dem Essen ihren Sport beziehungsweise ihre Bewegungen ausführen. Die Forscher teilten dafür 41 Menschen mit Diabetes Typ 2 und einem durchschnittlichen Alter von 60 Jahren in 2 Gruppen auf. Die erste Gruppe ging täglich, egal wann, für eine halbe Stunde auf einen Spaziergang, die andere Gruppe spazierte jeweils für 10 Minuten, direkt nach den Mahlzeiten. Mittels Schrittzähler überprüften die Forscher, ob sich die Teilnehmer an der Studie auch an die entsprechenden Vorgaben gehalten hatten. Dabei wurde auch der Blutzuckerspiegel permanent überprüft. Nach 2 Wochen des Experiments wurde für 30 Tage pausiert und anschließend die Gruppen getauscht. So wollte man ein Ergebnis erreichen, welches so neutral wie nur möglich war.

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Sport nach dem Abendbrot

Das Ergebnis: Die Testpersonen, die nach dem Essen ihr Bewegungspensum absolvierten hatten einen besseren Blutzuckerspiegel. Nach den Hauptmahlzeiten war dieser um ungefähr 12 % tiefer. Am allergrößten war dieser positive Effekt nach dem Abendbrot – dank des leichten Sports war er hier sogar um 22 % tiefer. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt nahe, dass es an der erhöhten Zahl der zugenommenen Kohlenhydraten liegt oder daran, dass sich die Teilnehmer normalerweise, ohne Studie, nach dem Abendessen lieber auf die Couch legen anstatt sich zu bewegen. Anhand dieser Ergebnisse lautet die klare Empfehlung der Forscher, dass sich Diabetiker des Typs 2 im Anschluss an eine Mahlzeit unbedingt bewegen sollten. Besonders dann, wenn eine Menge Kohlenhydrate auf dem Speiseplan stehen. Auf diesem Wege kann mittels Sport einiges an Insulin gespart werden.

Weiterhin wollen die Forscher testen, ob diese Ertüchtigung nach den Mahlzeiten auch langfristige positive Auswirkungen hat.

Gewichtsreduktion und Sport bei Diabetes

Die Störung des Zuckerstoffwechsels nennt sich Diabetes. Beim Typ 2 sind die Körperzellen weniger Sensibel gegenüber Insulin. Dieses Hormon wird jedoch benötigt um Zucker vom Blut in die Zellen zu transportieren. Bleibt er hingegen im Blut, kann er dort sehr schädlich sein, besonders in den Augen, Nieren oder den Nerven. Somit ist nicht nur Sport elementar wichtig, sondern auch das Abnehmen. So werden die Zellen wieder bereiter, den Zucker auch aufzunehmen.

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