Fahrradfahren macht nicht impotent
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Fahrradfahren ist gesund und hält jung – trotzdem wird es immer wieder in Zusammenhang mit Impotenz genannt. Der Grund dafür ist nachvollziehbar: Beim Sitzen auf dem Sattel wird permanent auf die sensibelste aller Körperregionen des Mannes gedrückt, wodurch Nerven beschädigt oder gar zerstört werden könnten. Gemäß einer britischen Studie können Männer jetzt jedoch aufatmen.
Es gibt eine Menge Männer, für die die Fahrt mit dem Fahrrad der ideale Sport ist, gerade weil es für die Gelenke so schonend ist. Viele fragen sich jedoch dabei, ob der permanente Druck, dem die Hoden ausgesetzt sind, nicht schädlich ist und vielleicht sogar impotent macht. In einer Studie von Marc Hamer (University College London) und einigen Kollegen, genannt “Cycling-for-Health-Studie”, wurden von 2012 bis 2013 5282 Radfahrer befragt. Dabei wurden ihnen vor allem Fragen zu Problemen mit der Potenz, der Fruchtbarkeit und der Häufigkeit des Radfahrens gestellt. Natürlich wurden auch solche ausschlaggebenden Kriterien wie das Alter, das Gewicht oder der Bildungsstatus und gesundheitliche Beeinträchtigungen, wie Diabetes, der Konsum von Alkohol, Herzkrankheiten oder Raucherdasein erfragt.
Verschiedene Ziele beim Radeln
Die Radfahrer wurden in 4 verschiedene Gruppen eingeteilt: zum einen die Gelegenheitsradler, die unter 3,75 Stunden in der Woche radeln, zum anderen die, die von 3,76 bis zu 5,75 Stunden in der Woche Rad fahren. Zur dritten Gruppe gehörten die Mehrfahrer, mit 5,76 bis zu 8,5 Stunden und in die vierte Gruppe dann die, die wöchentlich mehr als 8,5 Stunden Fahrrad fahren. Das Ergebnis überrascht. Lediglich 8,4 % der Befragten sagten, das Sie an Erektionsstörungen leiden würden. Nur 1,2 % gaben an, sie seien unfruchtbar und 0,8 % sagten aus, dass sie an Prostatakrebs erkrankt seien.
Keine Angst vorm Radfahren
Die Studie stellt fest: es ist kein Zusammenhang zwischen den viel fahrenden Radlern und den oben genannten Störungen oder Krankheiten festzustellen. Allerdings sollten Männer 50+ es etwas langsamer angehen lassen, da in dieser Altersgruppe der Anteil der an Prostatakrebs erkrankten Männer sehr hoch war. Das muss allerdings nicht zwangsläufig mit dem Radfahren zu tun haben. Oft gehen sportbegeisterte Männer häufiger zur Gesundheitsvorsorge und erhalten so auch eher eine Diagnose als jemand, der nur selten oder nie zum Arzt geht.
Die Prostata
Oft haben Radler einen erhöhten PSA-Wert. Dies muss jedoch kein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Durch den Satteldruck wird die Vorsteherdrüse gereizt. Dies kann zu kleinen Entzündungen führen, die den Wert in die Höhe treiben. Wenn sich ein Mann also die erhöhten Werte mit dem hohen Pensum an Fahrrad fahren erklären kann, dann kann man sich eine unschöne Biopsie ersparen.
- Markus Maria Weber (Autor) - Nils Nelleßen (Sprecher)
- Dominik Busch (Autor) - Katja Bürkle, Brigitte Hobmeier,...