Frühwarnzeichen einer Depression Wie Sie die Symptome erkennen und effektiv unterstützen können
Frühwarnzeichen einer Depression Wie Sie die Symptome erkennen und effektiv unterstützen können

Frühwarnzeichen einer Depression: Wie Sie die Symptome erkennen und effektiv unterstützen können

Depressionen sind eine der häufigsten psychischen Erkrankungen weltweit und dennoch oft schwer zu erkennen. In unserer schnelllebigen Gesellschaft, in der Stress und hohe Anforderungen an der Tagesordnung stehen, können die Symptome einer Depression leicht übersehen oder als vorübergehende Müdigkeit oder schlechte Laune abgetan werden.

Definition von Depressionen

Depressionen sind eine ernste medizinische Erkrankung, die weit mehr als nur ein “Tief” oder eine kurze Phase der Traurigkeit ist. Sie sind gekennzeichnet durch anhaltende Gefühle der Niedergeschlagenheit und des Interessenverlusts an Aktivitäten, die einst Freude bereitet haben. Depressionen können sich auf viele verschiedene Arten äußern und betreffen die emotionale sowie physische Gesundheit. Es ist eine Störung, die das Denken, das Fühlen, das soziale Verhalten und das allgemeine Wohlbefinden beeinträchtigt.

Wichtigkeit der frühzeitigen Erkennung und Unterstützung

Die frühzeitige Erkennung und Unterstützung bei Depressionen ist von entscheidender Bedeutung, da sie den Verlauf der Erkrankung signifikant beeinflussen kann. Je früher die Symptome erkannt und behandelt werden, desto besser sind die Chancen auf eine vollständige Genesung. Nicht behandelt, kann eine Depression zu einer Chronifizierung führen und das Risiko für weitere gesundheitliche Komplikationen erhöhen. Darüber hinaus hat die frühzeitige Intervention oft eine präventive Wirkung und kann die Häufigkeit und Schwere von Rückfällen reduzieren.

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Die Unterstützung von Familie, Freunden und Kollegen sowie der Zugang zu therapeutischer Hilfe sind entscheidend für den Heilungsprozess. Ein umgebendes Netzwerk, das Anzeichen von Depressionen erkennt und angemessen darauf reagiert, kann für Betroffene einen enormen Unterschied machen. Durch die Förderung des Verständnisses und die Erhöhung der Bewusstseinsschärfung für diese Erkrankung können wir gemeinsam ein Umfeld schaffen, in dem sich die Betroffenen unterstützt und verstanden fühlen.

Das Wissen um diese Erkrankung, ihre Symptome und die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten ist somit nicht nur für Fachpersonal, sondern auch für jeden Einzelnen von uns wichtig, um die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und zur Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen beizutragen.

Verständnis der Depression

Ein tieferes Verständnis von Depressionen ist essenziell, um Betroffenen wirksam helfen zu können. Es handelt sich um eine komplexe Erkrankung, die sowohl durch biologische als auch durch umweltbedingte Faktoren beeinflusst wird und sich in unterschiedlichen Formen manifestieren kann.

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen für Depressionen sind vielfältig und oft eine Kombination aus genetischen, biologischen, umweltbedingten und psychologischen Faktoren. Genetische Prädisposition kann eine Rolle spielen; wenn Depressionen in der Familie vorkommen, kann das Risiko, selbst daran zu erkranken, erhöht sein. Biochemische Faktoren, wie ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn, sind ebenfalls beteiligt.

Zu den Risikofaktoren zählen:

  • Traumatische oder stressreiche Lebensereignisse wie der Verlust eines Angehörigen, eine Trennung oder Arbeitslosigkeit
  • Chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Bestimmte Medikamente oder Substanzen, die Stimmungsschwankungen hervorrufen können
  • Persönlichkeitsfaktoren wie niedriges Selbstwertgefühl oder Pessimismus
  • Frühere psychische Probleme oder Depressionsepisoden

Verschiedene Typen von Depressionen

Es gibt verschiedene Typen von Depressionen, und jede Form hat ihre eigenen Symptome und Behandlungsansätze. Die häufigsten sind:

  • Major Depression: Gekennzeichnet durch eine tiefe und andauernde Traurigkeit, Antriebslosigkeit und Verlust des Interesses an fast allen Aktivitäten.
  • Dysthymie (Persistierende depressive Störung): Eine mildere, aber langanhaltende Form der Depression.
  • Bipolare Störung: Früher als manisch-depressive Erkrankung bekannt, involviert sowohl depressive als auch manische Episoden.
  • Saisonale affektive Störung (SAD): Eine Form der Depression, die sich in bestimmten Jahreszeiten, meist im Winter, bemerkbar macht.
  • Postpartale Depression: Depression, die nach der Geburt eines Kindes auftritt und über das sogenannte “Babyblues”-Gefühl hinausgeht.

Mythen und Fakten über Depressionen

Mythen über Depressionen tragen zu Missverständnissen und Stigmatisierung bei. Einige der häufigsten Mythen sind:

  • Mythos: Depression ist nur Traurigkeit oder ein Zeichen von Schwäche.
  • Fakt: Depression ist eine ernsthafte medizinische Erkrankung mit einer Vielzahl von Symptomen, die weit über Traurigkeit hinausgehen und nichts mit persönlicher Stärke zu tun haben.
  • Mythos: Depressionen kann man einfach “ausschalten” oder “aussitzen”.
  • Fakt: Depressionen erfordern oft eine professionelle Behandlung, einschließlich Therapie und manchmal Medikation.
  • Mythos: Depression betrifft nur Erwachsene.
  • Fakt: Depression kann Menschen jeden Alters betreffen, einschließlich Kinder und Jugendliche.

Es ist wichtig, diese Mythen zu widerlegen und korrekte Informationen zu verbreiten, damit Menschen mit Depressionen die Unterstützung und Behandlung erhalten, die sie benötigen. Durch Aufklärung und Sensibilisierung können wir dazu beitragen, die Last der Stigmatisierung zu verringern und Wege zu ebnen, damit Betroffene Hilfe suchen und annehmen können.

Anzeichen und Symptome einer Depression

Das Erkennen einer Depression kann schwierig sein, da die Symptome vielfältig sind und sich von Person zu Person unterscheiden können. Sie manifestieren sich in emotionalen, kognitiven, physischen und verhaltensbezogenen Anzeichen.

Emotionale Anzeichen

Die emotionalen Anzeichen einer Depression sind oft die auffälligsten und beunruhigendsten. Dazu gehören:

  • Anhaltende Gefühle der Traurigkeit und Niedergeschlagenheit
  • Gefühl von Leere und Hoffnungslosigkeit
  • Häufiges Weinen oder emotionale Ausbrüche
  • Gefühle von Wertlosigkeit und übermäßige Schuldgefühle
  • Reizbarkeit und Frustration, auch bei kleinen Angelegenheiten
  • Verlust des Interesses an Hobbys und Aktivitäten, die früher Freude bereitet haben

Kognitive Anzeichen

Die kognitiven Symptome einer Depression können ebenso belastend sein und die Fähigkeit, im Alltag zu funktionieren, beeinträchtigen:

  • Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren und aufmerksam zu bleiben
  • Probleme bei der Entscheidungsfindung
  • Gedächtnisprobleme
  • Negatives Denken und Pessimismus
  • Häufige Gedanken an den Tod oder Suizid

Physische Anzeichen

Depression kann auch physische Symptome hervorrufen, die oft übersehen werden:

  • Anhaltende Energielosigkeit und Müdigkeit
  • Veränderungen im Schlafmuster, wie Schlaflosigkeit oder übermäßiges Schlafen
  • Veränderungen im Appetit oder Gewicht
  • Körperliche Beschwerden, die nicht auf eine spezifische Ursache zurückzuführen sind, wie Kopfschmerzen oder Magenschmerzen

Verhaltensanzeichen

Die Verhaltensänderungen können Hinweise darauf geben, dass jemand möglicherweise mit einer Depression kämpft:

  • Sozialer Rückzug und Isolation
  • Verlust des Interesses an Arbeit oder Schule
  • Vernachlässigung von persönlichen Verantwortlichkeiten und Pflichten
  • Veränderung der üblichen Aktivitäten, wie zum Beispiel mangelnde Sorgfalt im persönlichen Erscheinungsbild
  • Vermeidung von sozialen Aktivitäten und Hobbys

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer dieser Symptome nicht notwendigerweise auf eine Depression hindeutet. Jedoch sollte, wenn eine Kombination dieser Anzeichen über einen Zeitraum von mehr als zwei Wochen beobachtet wird, professionelle Hilfe in Betracht gezogen werden. Ein Verständnis für diese Anzeichen und Symptome kann dazu beitragen, dass Betroffene früher die Hilfe erhalten, die sie benötigen.

Wie man Depressionen erkennt

Das Erkennen von Depressionen kann eine Herausforderung sein, insbesondere weil die Betroffenen ihre Symptome oft verbergen oder herunterspielen. Hier sind einige Methoden, die helfen können, Anzeichen von Depressionen zu identifizieren:

Selbstbeobachtung und Tagebuch führen

Für Menschen, die vermuten, dass sie möglicherweise depressiv sind, kann die Selbstbeobachtung ein wertvolles Werkzeug sein. Das Führen eines Tagebuchs, in dem Gefühle, Gedanken und Verhaltensweisen täglich festgehalten werden, hilft dabei, Muster zu erkennen, die auf eine Depression hinweisen könnten:

  • Notieren von Stimmungen und Emotionen zu verschiedenen Tageszeiten
  • Aufzeichnung von Schlafmustern, Appetit und Energielevel
  • Dokumentation von sozialen Interaktionen und Interesse oder Freude an Aktivitäten

Diese Selbstreflexion kann auch in therapeutischen Settings nützlich sein, da sie detaillierte Informationen für den behandelnden Psychologen oder Therapeuten bereitstellt.

Gespräche und aktives Zuhören

Wenn es um Freunde oder Familienmitglieder geht, kann das Einleiten von Gesprächen über Gefühle und Befindlichkeiten und das Angebot eines sicheren Raums zum Ausdruck bringen von Sorgen sehr hilfreich sein. Aktives Zuhören ist dabei entscheidend:

  • Zeigen von Empathie und Verständnis, ohne zu urteilen
  • Beachtung nicht nur dessen, was gesagt wird, sondern auch, wie es gesagt wird – Körpersprache, Tonfall, und Ausdruck können viel verraten
  • Anbieten von Unterstützung und Bestärkung, professionelle Hilfe zu suchen, wenn nötig

Unterschiede zu normalen Stimmungsschwankungen

Es ist wichtig, Depressionen von normalen Stimmungsschwankungen zu unterscheiden, die Teil des täglichen Lebens sind. Jeder erlebt Höhen und Tiefen, aber wie kann man feststellen, wann es sich um mehr handelt? Einige Schlüsseldifferenzierungen sind:

  • Dauer: Stimmungsschwankungen sind normalerweise kurzlebig, Depressionen sind anhaltend und beeinträchtigen das tägliche Leben über einen Zeitraum von mindestens zwei Wochen.
  • Intensität: Die Intensität der Gefühle bei einer Depression ist oft viel stärker und kann überwältigend sein.
  • Funktionsfähigkeit: Im Gegensatz zu normalen Stimmungsschwankungen führen Depressionen oft dazu, dass eine Person nicht mehr richtig funktionieren kann, sei es bei der Arbeit, in der Schule oder in sozialen Situationen.

Das Wissen um diese Unterscheidungen kann entscheidend sein, um zu erkennen, wann es Zeit ist, professionelle Hilfe zu suchen. Ein umfassendes Verständnis der eigenen emotionalen Zustände oder der von Menschen in unserer Umgebung ist ein wichtiger Schritt zur Identifikation und Behandlung von Depressionen.

Unterstützung für Betroffene

Für Menschen, die an Depressionen leiden, ist Unterstützung von entscheidender Bedeutung. Diese Unterstützung kann viele Formen annehmen, von den ersten Schritten, um Hilfe zu bekommen, bis hin zu kontinuierlicher Unterstützung durch Angehörige und Freunde.

Erste Schritte zur Hilfeleistung

Der erste Schritt zur Unterstützung besteht oft darin, die Schwelle zu überwinden und das Thema offen anzusprechen. Hier sind einige Maßnahmen, die ergriffen werden können:

  • Ermutigung zur Selbsthilfe und zur Entwicklung von Bewältigungsstrategien wie Meditation, regelmäßige Bewegung und ein gesunder Schlafplan.
  • Informationsbeschaffung über Depressionen und Hilfsangebote, um Mythen entgegenzuwirken und Verständnis zu fördern.
  • Aufbau eines Unterstützungsnetzwerkes, das die Betroffenen ermutigt und ihnen hilft, den ersten Schritt zur Suche nach professioneller Hilfe zu machen.

Professionelle Hilfe suchen: Therapieoptionen

Für eine effektive Behandlung ist es häufig notwendig, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören:

  • Psychologische Therapie, wie kognitive Verhaltenstherapie (KVT), die hilft, negative Denkmuster zu erkennen und zu verändern.
  • Medikamentöse Behandlung durch Antidepressiva, die von einem Arzt oder Psychiater verschrieben werden können.
  • Spezialisierte Behandlungsprogramme oder Support-Gruppen, die zusätzlichen Halt und Gemeinschaft bieten.

Es ist wichtig, dass Betroffene verstehen, dass es viele verschiedene Therapieoptionen gibt und dass sie oft Zeit brauchen, bis eine Verbesserung eintritt.

Unterstützung im Alltag: Was Angehörige und Freunde tun können

Angehörige und Freunde spielen eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Depressionen. Sie können:

  • Konkrete Unterstützung im Alltag anbieten, wie Hilfe im Haushalt oder Begleitung zu Terminen.
  • Ermutigen und positive Verstärkung für kleine Erfolge geben.
  • Eine nicht wertende Haltung einnehmen und bereit sein, zuzuhören, wenn der Betroffene über seine Gefühle sprechen möchte.
  • Informationen und Ressourcen bereitstellen, um die Aufklärung über die Erkrankung zu fördern.
  • Geduldig sein und verstehen, dass die Genesung Zeit braucht und nicht linear verläuft.

Die Unterstützung durch das persönliche Umfeld kann entscheidend dafür sein, dass Betroffene den Mut finden, Hilfe zu suchen und ihren Weg durch die Erkrankung zu navigieren. Wichtig ist dabei stets, die eigenen Grenzen als Unterstützender zu kennen und gegebenenfalls auch Hilfe für sich selbst zu suchen, um Burnout und Überforderung vorzubeugen.

Selbsthilfe-Strategien

Selbsthilfe-Strategien sind ein wichtiger Bestandteil im Umgang mit Depressionen. Sie können helfen, Symptome zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern. Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass sie eine professionelle Behandlung nicht ersetzen, sondern ergänzen sollten.

Achtsamkeitsübungen und Entspannungstechniken

Achtsamkeit kann dabei helfen, den Fokus von negativen Gedanken wegzulenken und den gegenwärtigen Moment bewusst wahrzunehmen:

  • Tägliche Meditationspraxis, um Stress zu reduzieren und den Geist zu beruhigen.
  • Atemübungen, die dabei helfen können, Angstzustände zu kontrollieren und den Fokus zu verbessern.
  • Progressive Muskelentspannung oder Yoga, um körperliche Spannungen abzubauen und ein Gefühl der Ruhe zu fördern.

Aufbau einer Routine

Eine strukturierte Tagesroutine kann Orientierung geben und dazu beitragen, dass sich Betroffene geerdet fühlen:

  • Festlegen von regelmäßigen Zeiten für Mahlzeiten, Schlaf und Aktivitäten.
  • Etablieren von kleinen, erreichbaren Zielen, um ein Gefühl von Erfolg und Fortschritt zu schaffen.
  • Einbeziehen von Pausen und Zeiten für Selbstfürsorge in den Tagesplan.

Ernährung und Bewegung

Eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität sind essenziell für die psychische Gesundheit:

  • Konzentration auf eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst, Gemüse und Vollkornprodukten, die dazu beitragen kann, das Energieniveau zu stabilisieren und das Wohlbefinden zu verbessern.
  • Regelmäßige Bewegung, wie Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren, die nachweislich die Stimmung heben und Stress abbauen können.

Es ist entscheidend, dass Betroffene Selbsthilfe-Strategien finden, die für sie persönlich funktionieren. Manche Menschen finden Erleichterung in kreativen Aktivitäten wie Malen oder Schreiben, während andere sich in der Natur oder durch Musik entspannen. Der Schlüssel liegt darin, verschiedene Methoden auszuprobieren und diejenigen beizubehalten, die die größte positive Wirkung zeigen.

Umgang mit Notfallsituationen

Notfallsituationen bei Depressionen erfordern schnelles und entschlossenes Handeln. Das Wissen um die richtigen Schritte kann im Ernstfall Leben retten.

Erkennen einer Krise

Das Erkennen einer Krise ist der erste und vielleicht wichtigste Schritt. Anzeichen einer unmittelbaren Krise können umfassen:

  • Äußerungen von Selbstmordgedanken oder -plänen.
  • Drastische Veränderungen im Verhalten, wie zunehmende Rückzugstendenzen oder Aggressivität.
  • Starke Äußerung von Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung.
  • Handlungen, die auf eine Abschiednahme hinweisen, wie das Verteilen persönlicher Gegenstände.

Bei solchen Anzeichen ist es entscheidend, sofort zu handeln und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Notfallpläne und Ressourcen

Notfallpläne sind präventive Maßnahmen, die vor einer Krise erstellt werden sollten. Sie können Folgendes beinhalten:

  • Eine Liste von Notfallkontakten, wie der behandelnden Ärzte, Therapeuten oder einer Notfall-Hotline.
  • Vereinbarungen mit Angehörigen oder Freunden, die im Notfall schnell erreichbar sind.
  • Klare Anweisungen oder Schritte, die im Falle einer Krise unternommen werden sollen.

Ressourcen können sein:

  • Notfall-Hotlines oder Krisendienste, die rund um die Uhr verfügbar sind.
  • Apps oder Webseiten, die Unterstützung und Orientierung bieten.
  • Lokale Krankenhäuser oder Kliniken mit Notaufnahmen, die auf psychische Gesundheit spezialisiert sind.

Es ist wichtig, dass sowohl Betroffene als auch ihre Angehörigen und Freunde über diese Pläne und Ressourcen informiert sind und wissen, wie sie im Notfall zu handeln haben.

Für Menschen mit einer Vorgeschichte von Depressionen oder psychischen Krisen kann es auch hilfreich sein, einen individuellen Krisenplan zu erstellen, der spezifische Schritte beinhaltet, die sie sich zutrauen und die in früheren Krisensituationen geholfen haben.

Das Ziel sollte immer sein, für den Ernstfall vorbereitet zu sein, um sicherzustellen, dass die benötigte Hilfe schnell und effektiv geleistet wird.

Prävention und Früherkennung

Die Prävention und Früherkennung von Depressionen sind wesentliche Elemente, um das Risiko einer Erkrankung zu verringern und frühzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen.

Präventive Maßnahmen und Lebensstiländerungen

Um das Risiko einer Depression zu minimieren, können verschiedene präventive Maßnahmen und Lebensstiländerungen nützlich sein:

  • Stressmanagement: Erlernen von Techniken zur Stressbewältigung wie Zeitmanagement, Entspannungsübungen und das Setzen realistischer Ziele.
  • Soziale Unterstützung: Aufbau und Pflege eines starken sozialen Netzwerkes, um Einsamkeit und Isolation zu vermeiden.
  • Achtsamkeit und mentale Gesundheit: Regelmäßige Praxis von Achtsamkeitsübungen, um das Bewusstsein für die eigenen Gedanken und Gefühle zu schärfen und diese besser steuern zu können.
  • Schlafhygiene: Sicherstellen eines regelmäßigen und erholsamen Schlafes, da Schlafmangel die Anfälligkeit für Depressionen erhöhen kann.
  • Positive Aktivitäten: Einbeziehung von Aktivitäten, die Freude und Zufriedenheit fördern, um das allgemeine Wohlbefinden zu stärken.

Screening-Verfahren und regelmäßige Check-ups

Regelmäßige psychologische Evaluierungen und Screenings können dabei helfen, Anzeichen einer Depression frühzeitig zu erkennen:

  • Fragebögen und Selbsttests: Einsatz standardisierter Screening-Instrumente, wie dem PHQ-9 (Patient Health Questionnaire-9), die Hinweise auf depressive Symptome geben können.
  • Gespräche mit Fachpersonal: Regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen sollten auch eine Beurteilung der psychischen Gesundheit umfassen, insbesondere wenn bereits Risikofaktoren bekannt sind.
  • Bildung und Aufklärung: Aufklärungsarbeit in Schulen, am Arbeitsplatz und in der Gemeinschaft, um das Bewusstsein für die Symptome einer Depression zu schärfen und das Stigma zu reduzieren.

Prävention und Früherkennung sind kein Garant dafür, dass eine Depression niemals auftritt, aber sie können die Schwere und Dauer der Erkrankung deutlich reduzieren und die Lebensqualität erheblich verbessern. Wichtig ist, dass das Bewusstsein für psychische Gesundheit gestärkt wird und Menschen ermutigt werden, bei den ersten Anzeichen einer Depression Hilfe zu suchen.

Schlussfolgerung

Nach einer eingehenden Betrachtung der verschiedenen Aspekte von Depressionen – von der Definition und den Ursachen über die Anzeichen und Symptome bis hin zu den Unterstützungsstrategien und Ressourcen – ist es wichtig, die zentralen Erkenntnisse zusammenzufassen und eine Aufforderung zum Handeln auszusprechen.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

  • Depressionen sind vielschichtig: Sie sind nicht nur durch Traurigkeit gekennzeichnet, sondern umfassen eine Vielzahl emotionaler, kognitiver, physischer und verhaltensbezogener Symptome.
  • Früherkennung ist entscheidend: Die Kenntnis der Anzeichen und Symptome ist wesentlich für die frühzeitige Intervention, die eine effektive Behandlung ermöglicht und den Verlauf der Depression beeinflussen kann.
  • Unterstützung ist vielfältig: Von professioneller Therapie über Selbsthilfegruppen bis hin zu Online-Ressourcen gibt es viele Wege, Hilfe zu suchen und zu finden.
  • Prävention wirkt: Präventive Maßnahmen und ein gesunder Lebensstil können das Risiko für die Entwicklung einer Depression senken oder zumindest die Schwere abmildern.
  • Jeder kann helfen: Das Wissen um Depressionen und die Fähigkeit, Unterstützung zu leisten, befähigt jeden Einzelnen, eine aktive Rolle in der Hilfe für Betroffene zu übernehmen.

Es ist entscheidend, dass sowohl Einzelpersonen als auch die Gesellschaft als Ganzes eine aktive Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Depressionen einnehmen. Das bedeutet:

  • Aufklärung fortsetzen: Bildung und Sensibilisierung über Depressionen müssen kontinuierlich gefördert werden, um das Stigma zu verringern und die Unterstützung zu erhöhen.
  • Betroffene ermutigen: Menschen mit Depressionen sollten dazu ermutigt werden, professionelle Hilfe zu suchen und sich einem unterstützenden Netzwerk anzuschließen.
  • Eigenverantwortung stärken: Die Eigenverantwortung für die psychische Gesundheit sollte durch den Aufbau von Resilienz und die Nutzung präventiver Ressourcen gestärkt werden.

Die Bedeutung eines umfassenden Verständnisses und einer empathischen Unterstützung für Menschen mit Depressionen kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Jeder Schritt, den wir als Individuen oder als Gemeinschaft unternehmen, um das Bewusstsein zu schärfen und Unterstützung anzubieten, kann einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des Lebens der Betroffenen leisten.

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