Unfruchtbarkeit als Warnzeichen bei Männern
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Ärzte stellen seit vielen Jahren einen Rückgang der Spermienqualität bei Männern fest. Dies wirkt sich nicht nur negativ auf die Fruchtbarkeit aus, sondern kann auf gesundheitliche Risiken hindeuten. Amerikanische Forscher warnen, dass zu wenig Spermien beim Mann ein Zeichen für das Vorliegen einer weiteren Krankheit sein können. Nicht-zeugungsfähige Männern sind häufig auch von anderen Erkrankungen betroffen und sollen sich eingehender untersuchen lassen.
Unfruchtbarkeit betrifft viele Männer
Für Paare kann ein gemeinsames Kind die Liebe krönen. Ca. 15% der Paare bleibt dieser Wunsch aber verwehrt, denn sie haben Fruchtbarkeitsprobleme. Bei der Hälfte der Fälle sind Defizite in der Qualität der Spermien des Mannes die entscheidende Ursache. Um die Frage zu klären, warum so viele Männer betroffen sind, werteten Forscher aus den USA umfangreiche Daten aus. Eine Studie der amerikanischen Stanford University untersuchte 9.000 Männer, die sich bis 2011 wegen Unfruchtbarkeit in Behandlung begaben.
Weitere Krankheiten wahrscheinlich
Die Studienteilnehmer mussten Spermienproben abgeben und in 50% der Fälle waren die Spermien deformiert oder mangelhaft. Ob ein Mann zeugungsfähig ist, hängt mit der Spermienqualität zusammen – ihrer Zahl, ihrer Form und ihrer Fähigkeit der Fortbewegung im Ejakulat. Spermien, die zu klein sind oder sich nicht ausreichend bewegen können, schaffen es nicht bis zur Eizelle im Uterus der Frau und können keine Schwangerschaft hervorrufen. Zu wenige Spermien im Ejakulat machen eine Schwangerschaft zumindest unwahrscheinlich. 44% der Studienteilnehmer litten nicht nur unter der Unfruchtbarkeit, sondern auch unter weiteren gesundheitlichen Problemen. Besonders häufig zeigten sich Kreislaufprobleme, Herzprobleme oder Bluthochdruck. Mit steigender Anzahl der Spermiendefekte wurde auch das Risiko der Teilnehmer für Drüsen- oder Hautkrankheiten höher. Die Ergebnisse überraschen, weil das durchschnittliche Alter der Untersuchten bei nur 38 Jahren lag.
Zusammenhang noch nicht abschließend untersucht
Die Studienergebnisse belegen, dass Unfruchtbarkeit als Warnsignal ernst genommen werden sollte. Wie dieser Zusammenhang zustande kommt, ist noch nicht abschließend geklärt. Diskutiert werden genetische Ursachen. Es ist bekannt, dass 15% der Gene, welche die Fruchtbarkeit bedingen, weitere Körperfunktionen beeinflussen. Demnach bestehen genetische Defekte, die sowohl die Unfruchtbarkeit als auch weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen verursachen. Die schlechte Qualität der Spermien kann alternativ eine Folge der Behandlung anderer Krankheiten sein, etwa als Nebenwirkung von Medikamenten. Viele Präparate gegen Bluthochdruck beeinflussen beispielsweise die Fruchtbarkeit negativ.
Weitere Krankheiten untersuchen lassen
Die Forschungsergebnisse deuten klar darauf hin, dass sich Männer mit Fruchtbarkeitsproblemen einem umfangreichen Gesundheitscheck unterziehen sollten. Die Untersuchung insbesondere des Herz-Kreislauf-Systems bietet die Möglichkeit, weitere Krankheiten zu entdecken, diese zu behandeln und dadurch die Unfruchtbarkeit positiv beeinflussen zu können.
- Dr. Darja Wagner (Autor) - Celina Schuler (Sprecher)
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