Alptraum Deutung Parkinson
Alptraum Deutung Parkinson Marcos Mesa Sam Wordley/Shutterstock.com

Alpträume können Vorboten für Parkinson sein

Wer sich im Schlaf verfolgt fühlt, tritt, um sich schlägt und dadurch seinem Bettpartner unter Umständen sogar Verletzungen zufügt, muss nicht zwangsläufig eine aggressive Person sein.

Durch eine Langzeitstudie mit 44 Teilnehmern wurde jetzt die Hypothese bestätigt, dass Gewaltträume erste Frühwarnzeichen für neurodegenerative Erkrankungen, beispielsweise Morbus Parkinson, Multisystematrophie, Lewy-Körper-Demenz und Alzheimer sein, warnt die DGN (Deutsche Gesellschaft für Neurologie).

Bei 60 bis 70 Prozent der Patienten mit REM-Schlaf-Verhaltensstörung entstand im Zeitraum zwischen 10 und 30 Jahren eine Morbus Parkinson oder eine sonstige sehr seltene neurodegenerative Erkrankung.

Bei mehr als 90 Prozent entwickelten sich Parkinson oder eine Lewy-Körper-Demenz innerhalb von 14 Jahren. So lautet die Aussage des Direktors der Klinik für Neurologie an der Philipps Universität in Marburg, Prof. Wolfgang Oertel.

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REM-Schlafverhaltensstörung ist mehrheitlich männlich

87,5 der Männer, die das 50. Lebensjahr vollendet oder überschritten haben, leiden unter einer REM-Schlafverhaltensstörung. Dagegen erkrankt nur eine von 200.000 Frauen. Diese Schlafstörung tritt überwiegend in der zweiten Nachthälfte, im sogenannten REM-Schlaf auf.

Die Betroffenen erinnern sich an oft gewalttätige, aggressive Träume. Weiterhin ist die Muskelerschlaffung im Schlaf bei RBD aufgehoben. Diese Träume werden von den Betroffenen intensiv erlebt und mit gezielten tretenden und/oder schlagenden Bewegungen beantwortet.

Verletzungen des Schlafpartners oder Selbstverletzungen sind keine Seltenheit. Den Betroffenen sind ihre Bewegungen nicht bewusst. Sie schildern jedoch, dass sie angegriffen wurden und deshalb Gegenwehr leisten mussten.

Traum-Diagnosen im Schlaflabor

Bei Verdacht lässt sich eine RBD mittels einer Video-Polysomnografie beweisen. Dazu erden im Schlaflabor die Muskel- und die Gehirnaktivität abgeleitet. Wird RBD diagnostiziert, müssen eventuelle Anzeichen für eine neurodegenerative Erkrankung unbedingt abgeklärt werden.

Nach Morbus Alzheimer wird Morbus Parkinson in Deutschland als die zweithäufigste neurodegenerative Erkrankung diagnostiziert. Laut Aussage der DGN sind rund 250.000 Patienten betroffen. Aufgrund der zunehmend älteren Bevölkerung ist mit einem Anstieg zu rechnen.

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