Depression und Angstzustände – Behandlung Naturheilkunde
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Depressionen und Angstzustände sind in Deutschland und vielen Industriestaaten immer weiter auf dem Vormarsch. Die Ursachen sind vielfältig und ebenso viele Fragen ungeklärt.
Jeder fünfte bis sechste Patient sucht den Hausarzt auf, weil er unter einer leichten oder mittelschweren Depression leidet. Jeder 20. bis 50. Patient weist eine schwere Depression vor.
So behandelt die Schulmedizin – Depressionen und Angstzustände
Die medikamentöse Behandlung ist neben einer Psychotherapie die häufigste Behandlungsform. Hierbei werden vor allem trìzyklische Antidepressiva und Serotonin verschrieben.
Forschungsarbeiten und Recherchen der letzten Jahre haben aber ergeben, dass bei der wissenschaftlichen Überprüfung der Wirksamkeit viele Studien versagt haben; und zwar fast die Hälfte.
Es ist nicht schwer zu erraten, dass dies diejenigen Studien waren, die keine Wirksamkeit der antidepressiven Therapie gegenüber dem Placebo-Vergleich zeigen konnten.
Insgesamt beruht die Wirkung also größtenteils auf dem Placeboeffekt. Peter Gøtzsche, Direktor des Nordic Cochrane Center in Kopenhagen, stellt die Wirksamkeit der Antidepressiva komplett infrage.
Soweit würde ich keinesfalls gehen. Bei schweren Depressionen ist es ein Segen, über diese Medikamente zu verfügen.
Bei den sehr viel häufigeren leichteren Depressionen aber sollte meines Erachtens ein Naturheilverfahren Vorzug erhalten. Denn viele Antidepressiva führen zur Gewichtszunahme und nicht selten treten Folgeprobleme auf.
Andere Mittel stehen in der Kritik, da sie möglicherweise die Suizidrate erhöhen und abhängig machen. Es ist also höchste Zeit für mehr Naturheilkunde in der Depressionsbehandlung.
So behandelt die Naturheilkunde – Depressionen und Angstzustände
Eine Depression hat viele Gründe: biografische, situative, biochemische oder ein falscher Lebensstil – sie ist aus naturheilkundlicher Sicht multifaktoriell begründet und nicht nur, wie die biologische Psychiatrie behauptet, dass es sich bei der Depression lediglich um eine Rezeptor- und Transmitterstörung handelt.
Die Naturheilkunde kann mehrere dieser Ebenen gleichzeitig ansprechen. Wenn man zum Beispiel Körper und Seele nicht getrennt beachtet, liegt es quasi auf der Hand, dass gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung wie auch alle stress mildernden Praktiken erheblichen Einfluss auf die Stimmung nehmen.
Heilpflanzen wie Johanniskraut können stimmungsaufhellend wirken, Akupunktur hilft gegen Angst.
Die Mind-Body-Medizin liefert Übungen, welche bei regelmäßiger Durchführung der Botenstoff Haushalt die Gemütslage positiv verändert. Auch Licht, Berührung und Spiritualität sind mögliche Ansatzpunkte.
10 Behandlungen der Naturheilkunde bei Depressionen und Angstzustände
Bewegung und körperliche Aktivität:
Sich aufzuraffen ist zwar gerade bei einer Depression mühsam, aber es lohnt sich auf jeden Fall. So steigt der Serotoninspiegel und die Verarbeitung von Noradrenalin im Gehirn verbessert sich.
Zudem begünstigt Sport das Wachstum neuer Nervenzellen. Es ist weniger wichtig, was gemacht wird, sondern der Sport in bestimmter Regelmäßigkeit in den Alltag eingebaut wird.
So reicht bereits ein täglicher Spaziergang von 20 Minuten aus
Naturerleben, »Waldbaden« und Gartenarbeit:
Jede Form der Bewegung scheint sich noch besser antidepressiv auszuwirken, wenn sie in der Natur ausgeführt wird.
Yoga:
Die meisten Studien bestätigen, dass Yoga – egal um welche Krankheit es sich handelt – eine ausgeprägte stimmungshebende Wirkung hat. Auch bei Depressionen finden wir einen klaren therapeutischen Effekt.
Wichtig ist eine Yoga-Technik zu finden, die einem gefällt und die individuell angepasst ist, sodass sie den durchführenden Menschen nicht zu stark überfordert.
Lichttherapie und Sonnentherapie:
Die Weiß-Lichttherapie ist besonders bei depressiven Störungen von saisonal Depressiven sehr wirksam; d. h. bei depressiven Störungen, die in den dunklen Wintermonaten gehäuft auftreten.
Es gibt dazu spezielle Lampen, die in einem Abstand von 30 bis 50 Zentimeter ca. 10 000 Lux Lichtstärke erreichen, sodass man nicht direkt in das Licht blicken muss, sondern während des Lichtbads essen, telefonieren oder frühstücken kann.
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Empfohlen werden dreißig Minuten täglich und mit einem entsprechendem Spektrum, welches dem Sonnenlicht ähnelt. Die Wirkung ist am besten, wenn die Behandlung morgens zwischen halb acht und halb neun erfolgt.
Sie setzt nach etwa einer Woche ein. Wer von seiner Anfälligkeit zur Winterdepression weiß, sollte am besten schon im Oktober damit anfangen.
Auch Sonnenbäder sind in nicht zu starker Häufigkeit stimmungsaufhellend. Dabei ist auf die Dauer des Sonnenbads zu achten, damit kein Sonnenbrand entsteht. Auch Sonnenliegen können die antidepressive Behandlung unterstützen.
Kneipp-Therapie:
Die vielfältigen Wasseranwendungen regen das vegetative Nervensystem an und fördern so den Antrieb und die Stimmung.
Wechselgüsse, Wickel und Vollbäder können mit beruhigendem Lavendel und Melisse oder anregenden Rosmarin und Ingwer mit Pflanzenextrakten kombiniert werden.
Wärmetherapie und Hyperthermie:
Eine einzige systemische Überwärmung mit einem Hyperthermie-Gerät verbessert für etwa zwei Wochen die Stimmung. Wer keine Möglichkeit dazu hat, sollte regelmäßig in die Sauna gehen.
Ferner hat auch Kälte einen ähnlichen Effekt. Hierzu gibt es zwar noch keine befriedigenden wissenschaftlichen Daten, aber die Erfahrung der Rheumazentren mit Kältekammern weisen verstärkt auf eine antidepressive Wirkung hin,
Heilpflanzen:
Johanniskraut ist wirksam bei leichten bis mittelschweren Depressionen. Dabei ist auf seine Wechselwirkung mit anderen Medikamenten zu achten.
Sprechen Sie vor der Anwendung am besten mit Ihrem Arzt darüber. In der ayurvedischen Medizin ist Ashwagandha (Winterkirsche oder Schlafbeere) angstlösend und stimmungshebend; in der europäischen Naturheilkunde sind es Lavendelextrakte – bei Erschöpfung können Extrakte aus Ginseng oder Rosenwurz helfen.
Übrigens ist bei leichten Depressionen auch die Aromatherapie hilfreich – als Essenz für die Duftlampe oder als Badeextrakt eigenen sich Lavendel, Rosmarin sowie Safran.
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Meditation und Achtsamkeitstraining:
Sehr oft sind leichtere Depressionen, Burnout oder andere Erschöpfungssyndrome die Folge von lang anhaltendem Stress, welchen ein Achtsamkeitstraining oder auch Mantra-Meditationen aus der Welt schaffen oder zumindest stark reduzieren können.
So werden revitalisierende Kräfte aufgebaut und der Patient lernt so, anders mit Lebensstress umzugehen.
Massage:
Bei Depressionen und Angst Syndromen zeigen verschiedene Massagetechniken gute symptomatische Wirkungen.
Insbesondere wirken die Bindegewebsmassage als die aus der Anthroposophie stammende rhythmische Massage und die ayurvedischen Massagen.
Vermutlich ist die Wirkung auch der Berührung geschuldet, die in vielerlei Hinsicht heilsam ist. Aber auch sonst erscheint Ayurveda hilfreich bei der Behandlung von Depressionen.
Heilfasten und Ernährung:
Eine Fastenkur und Intervallfasten kann einen erstaunlichen Effekt bei leichten Depressionen haben. Bei schweren Depressionen sollte man jedoch zurückhaltend damit sein und nur in Ausnahmefällen und in einer darin erfahrenen Klinik fasten.
Aktuell wird die Ernährungstherapie seitens der Psychiatrie als möglicher wichtiger Therapieansatz angegeben:
Schon länger zeigten Studien, dass eine ungesunde Ernährung mit viel tierischem Fett, Zucker und wenig Obst und Gemüse mit mehr Depressionen einhergeht.
Inzwischen hat sich auch gezeigt, dass die Umstellung auf eine pflanzenbasierte und vollwertige Ernährung tatsächlich relativ zügig zu Stimmungsverbesserungen und weniger depressiven Stimmungen führt.
Noch sind nicht alle Details geklärt, aber beispielsweise scheinen das Lycopin, der sekundäre Pflanzenstoff in Tomaten, und grünes Blattgemüse einen positiven Effekt auf die Stimmungslage von Menschen zu haben.
Ebenso wirken sich Hülsenfrüchte, Linsen und Bohnen maßgeblich auf ein wohliges Befinden aus. Einige Lebensmittel wie Kakao, Bananen, Cashews und Datteln stellen die Substanz zur Verfügung, aus der das Glückshormon Serotonin entsteht.
Der Verzicht auf Fleisch, Eier und Fisch reduziert die Arachidonsäure, die zu mehr depressiver Stimmung führt.
Dies liegt vermutlich an deren entzündungsfördernder Wirkung. Leichte Entzündung wirken wie Impulse, die das Gehirn nicht mit Schmerzen übersetzt, sondern in der Form von Depressionen.
Wer nicht Vegetarier oder Veganer werden will, sollte sich einer mediterranen Ernährung zuwenden, die einen hohen Anteil an Gemüse, Obst und gesunden Fetten hat. Omega-3-Fettsäuren haben antidepressive Effekte. Leinöl und Leinsamen, Rapsöl, Soja und Walnüsse sorgen für gesunde Fette.
Übrigens zeigen einige Studien, dass Süßstoff mit mehr Depressivität verbunden ist. Versuchen Sie beispielsweise also nicht, Ihren Zuckerkonsum lediglich durch den Wechsel auf Diät-Cola zu reduzieren.
Häufige Leserfragen zum Thema “Angstzustände – Behandlung Naturheilkunde”
1. Welche natürlichen Heilmittel können bei Angstzuständen helfen?
Es gibt verschiedene natürliche Ansätze, die helfen können, Angstzustände zu lindern:
- Achtsamkeitspraxis und Meditation: Diese Techniken können helfen, den Geist zu beruhigen und die Konzentration auf das gegenwärtige Moment zu richten, wodurch Angstgefühle verringert werden können.
- Bewegung und Yoga: Regelmäßige körperliche Aktivität und Yoga können helfen, Stresshormone zu reduzieren und positive Stimmung zu fördern.
- Aromatherapie: Bestimmte ätherische Öle, wie Lavendel und Kamille, sind bekannt für ihre beruhigenden Eigenschaften und können helfen, Angstzustände zu lindern.
- Kräutertees und -ergänzungen: Bestimmte Kräuter wie Passionsblume, Baldrian und Johanniskraut können beruhigende Eigenschaften haben.
Bevor Sie mit einer natürlichen Behandlung beginnen, sollten Sie immer einen Arzt oder einen qualifizierten Gesundheitsdienstleister konsultieren.
2. Wie kann ich meine Angstzustände mit Ernährung beeinflussen?
Bestimmte Lebensmittel und Getränke können Angstsymptome beeinflussen. Eine ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung kann zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden beitragen. Beispielsweise können Lebensmittel, die reich an Magnesium (wie dunkle Blattgemüse und Nüsse) und Omega-3-Fettsäuren (wie fetter Fisch und Leinsamen) sind, zur Reduzierung von Angst beitragen. Es kann auch hilfreich sein, Koffein und Alkohol einzuschränken, da diese Stoffe Angstsymptome verschlimmern können.
3. Kann Achtsamkeitsmeditation bei Angstzuständen helfen?
Ja, Achtsamkeitsmeditation kann bei Angstzuständen hilfreich sein. Durch die Konzentration auf das Hier und Jetzt und die Akzeptanz von Gefühlen und Gedanken ohne Urteil, kann Achtsamkeit helfen, Angstsymptome zu lindern. Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Achtsamkeitsmeditation Stress reduzieren, das emotionale Wohlbefinden verbessern und die Lebensqualität verbessern kann.
4. Welche Rolle spielt Bewegung bei der Behandlung von Angstzuständen?
Regelmäßige körperliche Aktivität kann bei der Behandlung von Angstzuständen eine wesentliche Rolle spielen. Bewegung kann die Produktion von Endorphinen, den sogenannten “Wohlfühlhormonen”, erhöhen und gleichzeitig Stresshormone reduzieren. Zudem kann Bewegung dazu beitragen, die Aufmerksamkeit von angstauslösenden Gedanken oder Situationen abzulenken und kann das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität verbessern.
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