Opioide Schmerzmittel Suchtgefahr Wirkung Anwendung
Opioide Schmerzmittel Suchtgefahr Wirkung Anwendung (fizkes/shutterstock.com)

Opioide Schmerzmittel – Suchtgefahr Wirkung Anwendung

Hypnoanalgetika; Analgetika, narkotisierende; Opiate; narkotisierende Analgetika; Opioidanalgetika; Narkoanalgetika; Schmerzmittel, opioide; Opioide

Dieser Wirkstoffgruppe opioide Schmerzmittel werden die nachfolgenden Wirkstoffe zugeordnet:

  • Buprenorphin
  • Paracetamol + Acetylsalicylsäure + Codein + Coffein
  • Codein + Diclofenac
  • Codein
  • Fentanyl
  • Dihydrocodein
  • Levomethadon
  • Hydromorphon
  • Morphin
  • Methadon
  • Oxycodon
  • Nalbuphin
  • Codein + Paracetamol
  • Naloxon + Oxycodon
  • Codein + Coffein + Paracetamol
  • Piritramid
  • Pethidin
  • Remifentanil
  • Codein + Propyphenazon
  • Tapentadol
  • Sufentanil
  • Paracetamol + Tramadol
  • Tramadol
  • Naloxon + Tilidin

Anwendungsbereiche dieser Wirkstoffgruppe

Opioide (opioide Schmerzmittel) verwendet man zum Therapieren von starken Schmerzen. Unfallbedingte Schmerzen, Schmerzen bei oder nach einem operativen Eingriff, Schmerzen bei Krebskrankheiten oder Kolik-Schmerzen zählen zu den starken bis besonders starken Schmerzen. Jedoch ebenso wenn man beim Bewegungsapparat starke Schmerzen hat, zum Beispiel bei rheumatoider Arthritis, Osteoporose oder Arthrose, werden Opioide eingesetzt.

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Von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) ist für die Behandlung der Schmerzen ein dreistufiges Schema vorgesehen. Diese unterteilt man hiernach in schwach, mittelstark sowie stark. Sie werden jeweils unterschiedlich therapiert:

  • erste Stufe: Man greift zu nicht-opioiden Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure bei schwachen Schmerzen.
  • zweite Stufe: Mit schwächer wirkungsvollen Opioiden wie Tilidin oder Tramadol sieht man vor, mittelstarke Schmerzen zu bekämpfen.
  • dritte Stufe: Wenn ein Patient mit starken Opioden behandelt wird, wie Morphin, Buprenorphin oder Fentanyl, leidet er unter starken Schmerzen.

In der Schmerzbehandlung ist es möglich, dem Patienten in allen Stufen mit weiteren Maßnahmen zusätzlich zu helfen. Als unterstützende nicht-medikamentöse Maßnahmen gelten zum Beispiel Krankengymnastik oder Psychotherapie. Das Behandeln sonstiger mit dem Krankheits-, Schmerzgeschehen oder der Therapie verbundener Beschwerden anhand der Gabe von Abführmitteln gegen Verstopfung, Mittel gegen Erbrechen und Übelkeit oder Antidepressiva, wird Begleitmedikation genannt.

Opioide Schmerzmittel unterscheidet man insbesondere anhand der Stärke der Schmerzstillung, welche durch diese bewirkt wird. Das Morphin, der bekannteste Stoff, dient als Bezugsgröße.

Die Wirkstoffe Tramadol, Tilidin, Dextropropoxyphen, Dihydrocodein und Codein gelten als schwächer wirksame Schmerzmittel im Gegensatz zu Morphin. Buprenorphin, Hydromorphon, Sufentanil und Fentanyl haben, im Vergleich zu Morphin, eine stärkere Wirkung.

Beim Therapieren mit Opioiden wird folgendes Prinzip angewendet: so viel wie notwendig, so wenig wie nur möglich. Hierfür ist es sehr wichtig, dass man die Arzneimittel bei permanenter Schmerzursache fortlaufend verwendet. Das regelmäßige Geben einer Schmerzmitteldosis, die so gering wie möglich ist, bewirkt, dass für lange Zeit keine Schmerzen mehr auftreten. Denn Durchbruchs-Schmerzen könnte man lediglich mit hoher Dosierung von Opioiden betäuben.

Die Therapie mit Opioiden muss auf jeden Fall von einem Arzt erfolgen. Dieser errechnet aus den entsprechenden Vorgaben (individuell empfundene Schmerzstärke, Patientendaten wie Gewicht sowie Alter, Krankheitsgrad) die Dosierung.

Selbst das Einnehmen und Anwenden der verwendeten Wirkstoffe wird mit Sorgfalt vom Mediziner begleitet. Nach operativen Eingriffen oder bei Krebspatienten praktiziert man zum Teil die patientengesteuerte Bekämpfung der Schmerzen. Hier haben die Patienten die Möglichkeit, im Rahmen der vorgegebenen Grenzen die Schmerzmittel auf Wunsch selbst zu verabreichen, beispielsweise über Infusionen, die gesteuert werden.

Für Patienten, die unter Atemfunktionsstörungen leiden, bergen Opioide ein spezielles Risiko, weil sie auf das Atemzentrum im Gehirn eine dämpfende Wirkung haben. Dieser Effekt wird therapeutisch eingesetzt beim Codein, welches man auch zu den Opioiden zählt. Mit Codein wird der Hustenreiz unterdrückt, weswegen es ebenso als verschreibungspflichtiger Hustenstiller Verwendung findet.

Wie opioide Schmerzmittel wirken

Der Körper hat ein schmerzhemmendes System, welches die Empfindung des Schmerzes dämpft. Dieses System ist in erster Linie im Rückenmark und im Gehirn zu finden, jedoch ebenso in weiteren Organen des Menschen.

Dort sitzen die Opioid-Rezeptoren, von deren Erregung die ankommenden Schmerzsignale unterdrückt werden. Wenn man sich unter körperlichen oder seelischen Stress befindet, werden vom Gehirn körpereigene Stoffe ausgeschüttet. Bei diesen Stoffen handelt es sich um Enkephaline und Endorphine, welche sich an diese Opioid-Rezeptoren binden.

Somit wird das Wahrnehmen von Schmerzen und Missempfindungen für kurze Zeit ausgeschaltet. Das erklärt beispielsweise, weshalb die Verletzungen von Unfallopfern häufig zunächst einmal überhaupt nicht gespürt werden und erst später die Schmerzen nach der akuten Situation wahrnehmbar sind.

Die körpereigene Schmerzhemmung bewirkt, dass eine lähmende Schmerzreaktion als Erstes unterdrückt wird, damit die Handlungsfähigkeit in Krisensituationen erhalten bleibt. Wahrscheinlich ist die verschiedenartige Aktivität der natürlichen Schmerzstillung ein entscheidender Grund für die Schmerzempfindlichkeit, die individuell sehr unterschiedlich ist.

Opioide werden ebenso an diesen oben erwähnten Opioid-Rezeptoren wirksam. Die schmerzstillende Hauptwirkung und ebenso die Nebenwirkungen sind vom Typ des Opioid-Rezeptors abhängig, an welchen sich das Schmerzmittel bindet und hiervon, wie das Opioid diese beeinflusst.

Die bedeutendsten Rezeptor-Arten werden mit diesen griechischen Buchstaben Kappa, Mü, Sigma und Delta bezeichnet. Viele Opioide sind Agonisten (Erreger) vom Mü-Rezeptor. Das Erregen unterschiedlicher Rezeptoren führt zu diesen klassischen Opioidwirkungen:

die Unterdrückung von Schmerzen erfolgt

  • Konzentrationsfähigkeit und Aufmerksamkeit verringern sich (ohne dass sich das auf das Erinnerungsvermögen auswirkt)
  • die Milderung der Angstzustände findet statt, jedoch können nicht nur positive, sondern ebenso negative Gefühlsschwankungen auftreten
  • im Gehirn wird das Hustenzentrum blockiert und die Atmung gehemmt
  • es tritt eine Versteifung der Skelettmuskulatur auf
  • als Erstes wird im Gehirn das Brechzentrum erregt, danach gehemmt, wodurch Erbrechen und Übelkeit gebessert werden
  • das Verengen der Pupillen erfolgt
  • die Hemmung der Nierentätigkeit findet statt, der Blasenschließmuskel verengt sich hierzu, was die Ausscheidung von Urin verringert
  • der Gallenfluss wird langsam, Darm und Magen werden verzögert entleert, wodurch es zur Verstopfung kommt
  • die Erweiterung der Blutgefäße erfolgt, dadurch fällt der Blutdruck
  • das Freisetzen des Gewebshormons Histamins führt möglicherweise Juckreiz, Nesselsucht und Hautrötung, bei Patienten, die unter Asthma leiden, zu einem Bronchialkrampf

Oft sind manche dieser Wirkungen nicht erwünscht und werden deswegen als Nebenwirkungen gedeutet.

Wirkstoffe, wie etwa das Naloxon als Antagonist, binden auch an die erwähnten Rezeptoren, ohne dort jedoch wirksam zu sein. So wird die Wirkung des Opioids von den Antagonisten aufgehoben. Man verwendet Wirkstoffe wie Naloxon deswegen bei Überdosierung des Schmerzmittels als Gegengift.

Aufgrund ihrer euphorisierenden (stimmungsverbessernden) Wirksamkeit werden Opioide bei zahlreichen Menschen oft keineswegs bestimmungsgemäß eingesetzt (Drogenmissbrauch).

Deswegen gibt man diese Schmerzmittel immer unter ärztlicher Aufsicht und lediglich auf Rezept ab. Für Morphin und weitere Opioide gelten vor allen die sehr strengen Regelungen des Betäubungsmittelgesetzes. Zum Verschreiben sind BTM-Rezepte (besondere Rezepte) notwendig.

Aus Angst vor einer Sucht und aufgrund des gestiegenen bürokratischen Aufwands werden in der Bundesrepublik die Schmerzpatienten oft keineswegs angemessen versorgt. Jedoch sind bei richtiger Anwendung opioide Schmerzmittel sehr sicher und wirksam. Beim richtigen, ärztlich kontrollierten Anwenden ist die Gefahr, abhängig zu werden, geringer als generell angenommen.

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