Durchfall Ursachen Medikamente Behandlung
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Durchfall

Symptome, Ursachen, Krankheiten, Behandlung

Durchfall (medizinisch: Diarrhoe) belastet nicht nur den Flüssigkeits- und Energiehaushalt, sondern ist zudem sehr unangenehm. Die vermehrte Ausscheidung von flüssigem und wässrigen Stuhlgang belastet das Wohlbefinden. Die Ursachen sind vielfältig – Stress, Störungen des Hormonhaushaltes oder Infekte sind mögliche Gründe. Diese zu erkennen, ist für die Behandlung des Durchfalls wichtig. Andernfalls kann der Körper innerhalb weniger Stunden stark geschwächt werden. Lesen Sie daher hier alles zum Thema “Durchfall”.

Durchfall – Beschreibung

Diarrhoe ist ein Symptom für eine Unstimmigkeit des Körpers und keine Krankheit. Unter Durchfall wird in der Medizin die Stuhlentleerung verstanden, die mehr als dreimal pro Tag stattfindet. Zudem ist die Stuhlbeschaffenheit breiig bis flüssig und die Stuhlmenge liegt über 250 Gramm pro Tag.

Dabei ist nicht jeder Durchfall gleich – dieser kann auf ganz unterschiedliche Art entstehen. Es wird zwischen fünf verschiedenen Mechanismen unterschieden, die dazu führen, dass der Stuhl flüssig wird.

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Osmotische Diarrhoe

Von osmotischer Diarrhoe wird gesprochen, wenn die Flüssigkeit in umgekehrter Richtung durch die Darmschleimhaut in das Innere des Darmes strömt. Im Innere des Darm sorgt die Flüssigkeit dafür, dass der Inhalt des Darmes verflüssigt wird. Dies ist dann der Fall, wenn der Körper bestimmte Medikamente, Nahrungsbestandteile oder andere physisch wirkende Stoffe nicht aufnehmen kann. Der Durchfall ist dann dünn bis wässrig. Die Wirkung der osmotischen Diarrhoe machten sich bestimmte Laxanzien (Abführmittel) zunutze.

Sekretorische Diarrhoe

Die Darmschleimhaut gibt aktiv Wasser in das Darminnere ab. Der Durchfall ist wässrig. Grund ist oft eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung, Nahrungsmittelvergiftung, Giftstoffe mancher Bakterien oder Abführmittel.

Exsudative Diarrhoe

Bestimmte Bakterienarten oder Parasiten lösen eine enorme Entzündung der Darmschleimhaut aus. Diese stößt dann vermehrt Blut und Schleim ab. Ursachen können auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen oder Krebs sein. Der Schleim und das Blut sind im Durchfall oftmals visuell erkennbar.

Hypermotile Diarrhoe

Die Hyermotile Diarrhoe zeichnet eine verstärkte Bewegung der Darmmuskulatur (Peristaltik) aus. Der Speisebrei verweilt dadurch zu geringe Zeit im Darm, was dazu führt, dass dem Speisebrei nicht genug Flüssigkeit entzogen werden kann. Der Stuhl ist dann dünn oder breiig.

Fettstuhl (Steatorrhoe)

Ursache des Fettstuhls ist eine zu geringe Menge von Gallensäure im Dünndarm. Gallensäure sorgt dafür, dass komplexe Fette aufgespalten werden, damit diese von der Darmschleimhaut absorbiert werden könne. Funktioniert dies aufgrund der zu geringen Menge an Gallensäure nicht, ist der Stuhl dann oft breiig.

Durchfall – Ursachen und mögliche Erkrankungen

Es wird zwischen akutem Durchfall und chronischem Durchfall unterschieden. Akuter Durchfall klingt nach spätestens zwei Wochen ab. Chronischer Durchfall basiert oft auf ernsteren Ursachen oder Erkrankungen und kann sich über Monate entwickeln.

Akuter Durchfall

Häufige Gründe für akuten Durchfall sind:

Bakteriengifte in verunreinigten Lebensmitteln sind häufige Ursache. Staphylokokken oder Streptokokken sind oftmals verantwortlich. Der Durchfall stellt sich bei einer Lebensmittelvergiftung innerhalb weniger Stunden ein.

Eine weitere Ursache kann eine Darmgrippe sein. Bei dieser wird die Darmschleimhaut durch Bakterien und Viren infiziert und eine Entzündung verursacht.

Auch Infektionen mit Bakterien oder Viren, wie Escherichia coli (Kolibaktieren) können zu Durchfall führen. Dieser stellt sich vermehrt auf (Fern-) Reisen ein.

Abführmittel (führt zu einem vermehrten Wasseraustritt im Darm) oder auch Medikamente, die die Magen-Darm-Florazerstören, sind ebenfalls Ursache. Darunter zählen viele Antibiotika.

Schließlich können Nahrungsmittelunverträglichkeiten zu akutem Durchfall führen. Beispiele sind eine Histamin- Laktose- oder Glutenunverträglichkeit. Der Durchfall stellt sich nach dem Essen ein. Dies ist ein erstes Anzeichen für eine Lebensmittelunverträglichkeit.

Chronischer Durchfall

Symptome für chronischen Durchfall sind:

Zum einen das Reizdarm-Syndrom. Dieses entsteht durch psychischen Stress oder durch Reizstoffe. Folgen sind erhöhte Stuhlfrequenz und sogar krampfartiger Durchfall. Ein Reizdarm ist nicht sonderlich gefährlich. Allerdings wird das Leben der Betroffenen durch den unangenehmen Durchfall negativ beeinträchtigt.

Eine weitere Ursache ist eine chronische Entzündung der Magenschleimhaut. Bei dieser können bestimmte Nahrungsbestandteile nicht richtig verwertet werden. Hierbei entsteht oftmals ein Magensäureüberschuss, welcher den Darm reizen kann.

Ursachen können auch eine Schilddrüsenüberfunktion, ein hormonproduzierender Tumor im Dünndarm oder der Bauspeicheldrüse (Gastrinom) oder Störungen des Hormonhaushaltes sein. Der Durchfall ist dann wässrig oder mit Schleim und Blut vermengt.

Auch Morbus Crohn kann eine mögliche Ursache sein. Bei Morbus Crohn ist möglicherweise der gesamt Verdauungstrakt betroffen. Dies begründen unter anderem Autoimmunprozesse. Die exakten Ursachen von Morbus Crohn sind allerdings noch nicht wissenschaftlich bewiesen.

Des Weiteren führen chronische Besiedlungen des Darms mit Parasiten (Amöben, Lamblien, Clostridium diffcile) zu chronischer Diarrhoe. Diese Erreger sind grundsätzlich harmlos, können aber bei einer Dysfunktion der Magen-Darm-Flora zu einer schweren Darmentzündung führen. Der Durchfall ist dann wässrig, schleimig oder blutig.

Ferner ist die Malabsorption (oder auch Malassimilation) zu nennen. Bei dieser können Nahrungsbestandteile nicht zu Genüge aufgespalten werden, da entscheidende Enzyme fehlen. Dies kommt vermehrt nach Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse oder der Gallenblase oder nach Magenoperationen vor.

Schließlich sind Tumorerkrankungen in der Darmwand oder deren Lymphsystem (Bsp.: Non-Hodgkin-Lymphom), Krebserkrankungen, welche von der Darmschleimhaut ausgehen, mögliche Ursachen. Schlimmstenfalls ist hierbei der Stuhlgang mit Blut beigemengt, es treten Verstopfungen auf oder es kommt zu einem lebensgefährlicher Darmverschluss.

Durchfall – Wann sollten Sie zum Arzt?

Bei gesunden Erwachsenen ist kurzzeitig andauernder Durchfall oftmals harmlos. Innerhalb weniger Tage wird der Flüssigkeitsverlust ausreichend kompensiert und der Salzhaushalt ausgeglichen.

Anders sieht es allerdings aus, wenn der Durchfall mit krampfartigen Bauchschmerzen oder Kreislaufproblemen im Zusammenhang mit Mahlzeiten auftritt. Dies sollte entsprechend dokumentiert und mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Mögliche Ursache könnte eine Nahrungsmittelunverträglichkeit sein. Einen Besuch bei einem Arzt sollten Sie auch bei chronischem Durchfall vornehmen.

Babys und Kleinkinder besonders bedroht

Bei Babys und Kleinkindern ist der Flüssigkeits- und Salzverlust bezogen auf das Körpergewicht besonders hoch, sodass sie äußerst gefährdet sind. Zudem kann der Flüssigkeitsverlust noch nicht optimal kompensiert werden.

Achten Sie auf das Gewicht des Kindes. Benutzen Sie hierfür eine exakte Babywaage. Ein weiterer Hinweis auf einen kritischen Flüssigkeitsverlust ist das Einsinken der Fontanellen. Dies sind die weichen Stelle am Babykopf, wo die Schädelknochen noch nicht starr verwachsen sind. Es bietet sich auch ein Durchfallprotokoll an. In diesem wird die Menge, die Anzahl und die Beschaffenheit der Diarrhoe festgehalten.

Durchfall bei älteren Menschen

Bei älteren Menschen sind die Blutgefäße weniger elastisch und das Herz kann seine Pumpleistung nicht mehr so rege erhöhen. Dadurch hat das Herz eine schwächere Leistungsreserve. Außerdem nimmt der Wassergehalt des Körpers im Alter etwas ab. Allerdings trinken ältere Menschen oft nicht ausreichend, sodass eine Durchfallerkrankung wegen des Flüssigkeitsverlustes schnell gefährlich werden kann.

Ein Arztbesuch sollte bei wässrigem, starken Durchfall über mehrere Tage oder einer chronischer Diarrhoe vorgenommen werden. Auf Flüssigkeitsverlustshinweise, wie trockene Haut mit verstärkter Faltenbildung (“stehende Hautfalte”) oder Verwirrtheit sind zu achten.

Durchfall auf Reisen

Durchfall auf Reisen tritt häufig auf. Jeder zweite bis fünfte Reisende ist betroffen. Während der Reise sollte ein Arzt aufgesucht werden, wenn sich die Symptome nach drei Tagen nicht bessern oder Fieber, Blut im Stuhl oder Kreislaufproblemeauftreten.

Durchfall – Wann der Arztbesuch nicht aufgeschoben werden darf

Der Arzt sollte kurzfristig besucht werden, wenn sehr starker oder krampfartiger Durchfall mit Kreislaufproblemen auftritt, dem mit Flüssigkeitsaufnahme nicht entgegengesteuert werden kann. Besonders wenn parallel Erbrechen auftritt, ist der Arzt aufzusuchen.

Auch mögliche hochansteckende Darminfektionen (wie EHEC 2011) oder Salmonelleninfektionen sollten zu einem Arztbesuch oder sogar Krankenhausaufenthalt führen. Schnellstmöglich sollten Sie handeln, wenn Sie Blut im Stuhl entdecken.

Sie sollten zudem den Arzt besuchen, wenn der Durchfall nach einer Reise in einem subtropischen oder tropischen Land mit Typhus und Cholera auftritt. Zu den betroffenen Ländern können Sie sich auf der Homepage des Auswärtigen Amtes informieren.

Durchfall – Was macht der Arzt?

Der Arzt führt zunächst ein gründliches Anamnesegespräch mit dem Patienten und untersucht diesen dann. Dies führt oft schon zu einer treffsicheren Diagnose. Bei der Diagnose kann die Erkenntnis helfen, dass ansteckende Magen-Darm-Erkrankungen oftmals räumlich und zeitlich vermehrt auftreten. Zudem kann der Arzt spezielle Untersuchungen tätigen:

Zum einen kann er das Blut des Patienten untersuchen. Hierbei wird auf den Durchfall auslösenden Krankheitserregern, Antikörpern, Anzeichen für Entzündungen, Hormonstörungen oder Tumormakern untersucht.

Auch können Laboruntersuchungen einer Stuhlprobe und Ultraschalluntersuchungen (Sonographie) des Bauchraums getätigt werden. Der Bauchraum kann ggf. eine Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittel zugezogen werden.

Um eine Nahrungsmittelallergie auszuschließen, können Allergietests vorgenommen werden, als auch Laktose-Toleranztestsbei Verdacht auf Laktoseunverträglichkeit.

Ferner kann der Arzt den Dünndarm spiegeln, um den Verdacht einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie oder Glutensensivität) auszuschließen. Auch die Gallenwege und Bauchspeicheldrüsengänge (ERCP) können bei der Dünndarmspiegelunguntersucht werden.

Ferner kann der Dickdarm bei Verdacht auf Reizdarm, entzündliche Darmerkrankungen oder Tumore gespiegelt werden (Koloskopie).

Auch kann Gewebe entnommen werden (Biopsien). Dieses wird aus dem Dünndarm, der Bauchspeicheldrüse, dem Dickdarm oder den Lymphknoten entnommen. Hierbei werden entzündliche Veränderungen der Darmwand oder Tumore aufgespürt.

Möglichkeiten des Arztes den Durchfall zu behandeln

Akuter Durchfall bei Erwachsenen muss oft nicht behandelt werden. Ggf. muss dem Betroffenen eine intravenöse Infusion gelegt werden, wenn der wässrige Durchfall mit starkem Flüssigkeitsverlust nicht über die Flüssigkeitsaufnahme reguliert werden kann. So wird der Salzverlust ausgeglichen.

Medikamente sind nicht immer zweckmäßig

Viele Medikamente behindern den Darm bei seinem eigenen Ansatz, die Durchfall-Ursachen zu bekämpfen. Zudem erkennen die Betroffenen durch die Linderung der Symptome aufgrund der Medikamente nicht, dass sie möglicherweise ärztliche Hilfe benötigen. Medikamente gegen Diarrhoe sollten daher eher sparsam eingesetzt werden. Wichtig ist auch die genaue Beachtung der maximalen Anwendungsdauer der Medikamente. Andernfalls kann der Darm in Mitleidenschaft gezogen werden.

Krampflösende Mittel

Krampflösende Mittel sind bei kollikartigen, starken Krämpfen sinnvoll. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt oder Apotheker können auch Schmerzmedikamente eingenommen werden.

Antibiotika

Die Einnahme von Antibiotika ist bei einer Besiedelung des Darms mit schädlichen Bakterien von Nützen. Dabei wird allerdings die natürliche Magen-Darm-Flora zerstört. Diese muss dann mit besonderen Präparaten wieder aufgebaut werden. Aus diesem Grund sollte Antibiotika nur in Absprache mit dem Arzt eingenommen werden.

Liegt eine chronische Diarrhoe vor, so muss die Grundkrankheit behandelt werden.

Durchfall – Was können Sie selbst tun?

Liegt ein akuter Durchfall vor, welcher nicht von Erbrechen oder Übelkeit begleitet wird, so ist Flüssigkeit zuzuführen und die verlorenen Salze wieder aufzunehmen. Ein wichtiges Durchfall-Hausmittel bei leichtem Durchfall ist ein halber Liter abgekochtes Wasser mit einem halben Teelöffel Salz und fünf Teelöffeln Zucker (gerne auch abgeschmeckt mit Orangensaft). So werden die verloren gegangenen Salze ersetzt.

Hausmittel gegen Durchfall

Diverse Hausmittel können ohne Probleme in der eigenen Küche hergestellt werden:

Heidelbeertee: Für den Tell müssen zwei Teelöffel getrocknete und zerstoßene Beeren mit 150 Milliliter kochendem Wasser übergossen werden. Der Sud muss dann zehn Minuten durchziehen. Von dem Tee können bis zu sechs Tassen täglich getrunken werden. Die Beeren können auch gekaut werden. Aber bitte ersetzen Sie die Beeren nicht durch frisch gepflügte. Auch diese können Auslöser für den Durchfall sein.

Kamille und Brombeerblätter: Eine Mischung auf Kamille- und Brombeerblättern kann gegen Durchfall helfen. Dafür muss ein Teelöffel Brombeerblätter und Kamillenblüten mit 250 Milliliter kochendem Wasser übergossen werden. Danach muss der Tee fünf Minuten stehen. Der Tee soll über den Tag verteilt mehrmals in kleinen Schlucken getrunken werden.

Heilerde: Heilerde kann zur Behandlung vom leichten Durchfall eingesetzt werden. Sie besteht aus speziellem, sehr feinen Sand (Löß). Dieser setzt sich wiederum aus verschiedenen Mineralien und Spurenelementen zusammen. Das fein gemahlene Heilerde-Pulver kann Giftstoffe binden und Flüssigkeit aufsaugen. Für die Zubereitung müssen zwei Teelöffel Heilerde mit einem halben Glas Wasser oder Tee verrührt werden. Die Mischung sollte in kleinen Schlucken getrunken werden. Konzentrierter wirkt die Heilerde, wenn sie trocken eingenommen wird. Dazu wird sie oral aufgenommen und im Mund mit dem Speichel zu einem Brei vermengt und dann geschluckt.

Äpfel und Karotten: Viel Pektin ist in geriebenen Äpfeln und Karotten erhalten. Pektin ist ein Quellmittel, welches im Darm die Giftstoffe einiger Durchfall-Bakterien binden kann. Eine Suppe kann aus den Karotten gekocht werden. Diese ist dann leichter verdaulich. Der Darm wird dadurch weniger belastet.

Wärme: Diarrhoe ist oftmals mit Bauchkrämpfen kombiniert. Hierbei hilft Wärme, zum Beispiel in Form eines Wärmekissens, Körnerkissens oder einer Wärmflasche. Wünschen Sie eine intensivere Wärme, kann ein feuchter Waschlappen zwischen die Wärmflasche und den Bauch gelegen werden. Dies führt zu einer feuchten Wärme. Ebenfalls intensive Wärmespender sind Kartoffelauflagen. Hierfür müssen Kartoffeln wie Pellkartoffeln gekocht werden. Danach werden sie zerstampft und in ein Tuch gelegt. Dann müssen sie in dem Tuch ein wenig auskühlen. Darauf werden sie auf den Bauch gelegt und mit einem Tuch festgebunden. Allerdings müssen Sie darauf achten, dass die Kartoffeln nicht zu heiß sind. Andernfalls besteht Verbrennungsgefahr.

Keine Eignung von Cola und Salzstangen

Cola und Furchtsäfte haben einen hohen Zucker- und einen geringen Salzgehalt. Daher sind sie zur Behandlung eines starken Durchfalls nicht geeignet. Auch die Wirkung von Salzstanden wird verkannt. Zwar sind sie leicht bekömmlich (außer bei einer Glutenunverträglichkeit), sie enthalten aber kein Kalium. Kalium ist ein für den Körper sehr wichtiges Salz, welches bei Durchfall in großem Maße verloren geht. Der Durchfall wird oftmals auch durch Milch, Kaffee und Alkohol verschlimmert.

Medikamente gegen Durchfall: mit Auge einzusetzen

Bei dem Besuch in der Apotheke können diverse Medikamente gegen Durchfall gefunden werden. Mit diesen lassen sich die Symptome des Durchfalls in der Regel schnell lindern. Allerdings werden hierbei nur die Symptome behandelt und nicht die eigentliche Ursache des Durchfalls.

Es gilt: Präparate gegen Durchfall sollten nur mit Bedacht und für kurze Zeit eingesetzt werden. Denn vor allem bei einer akuten Diarrhoe, deren Grund in einem Erreger oder Giftstoff liegt, bemüht sich der Körper, sich von diesem schnellstmöglich zu befreien. Wird diese natürliche Funktion des Körpers unterdrückt, führt dies zu einem verlängerten Kontakt mit dem Krankheitserreger. Dies kann zu einer Schädigung des Darms führen.

Zudem muss für die Bekämpfung einiger bakteriellen Durchfall-Erreger Antibiotika eingesetzt werden. Nimmt der Betroffene das Antibiotika ohne Absprache mit dem Arzt, kann es sein, dass die Symptome zwar gelindert werden, aber die eigentliche Grunderkrankung nicht erkannt wird. Dies kann dazu führen, dass der Patient zu spät den Arzt aufsucht. Relevant ist daher das genaue Achten auf wichtige Signale, wie Blut oder Schleim im Stuhl oder hohes Fieber.

Loperamid ist weiterverbreitet. Dieser Wirkstoff bremst bei akutem Durchfall die gesteigerte Eigenbewegung des Darms. Hierdurch hält sich der Speisebrei länger im Darm auf. Dadurch verbessert sich die Aufnahme von Elektrolyten und Wasser aus dem Darm. Zudem hemmt der Wirkstoff die Abgabe von Elektrolyten und Wasser in das Darminnere. Diese Abgabe ist krankhaft gesteigert, wenn der Durchfall durch Krankheitserreger oder Giftstoffe ausgelöst wird. Allerdings ist zu beachten, dass Loperamid nicht länger oder höher dosiert werden sollte, als empfohlen wurde. Schlimmstenfalls könnte es sonst zu schwerer Verstopfung und im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss kommen.

Hygiene ist besonders wichtig

Um die Ansteckungsgefahr zu senken, ist Hygiene sehr wichtig. Wenn möglich, sollte während der Diarrhoe eine eigene Toilette benutzt werden. Andernfalls sollte die Toilette nach jeder Benutzung sorgsam gereinigt und desinfiziert werden. Besonders wichtig ist das gründliche Händewaschen nach jedem Toilettengang.

Durchfall-Behandlung bei Baby und Kleinkind

Babys und Kleinkinder sind aufgrund der unterschiedlichen Anatomie von der Behandlung der Erwachsenen zu unterscheiden, sodass es einige spezielle Tipps für die Ernährung von Babys und Kleinkindern bei Durchfall gibt:

Ein Elektrolyt-Glukose-Mischung sollte in den ersten sechs Stunden verabreicht werden. Diese soll den Flüssigkeits- und Salzverlust kompensieren. Optimal ist hierfür eine fertige Mischung, welche Sie in der Apotheke erhalten können. Diese enthält nämlich die wichtigsten Stoffe im korrekten Mischungsverhältnis.

Die gewohnte Milchnahrung ist für den weiteren Kostaufbau von Vorteil. Diese wird mit bindenden Nahrungsmitteln, wie Karotten, geriebenem Apfel, Reis, Banane oder Kartoffeln angereichert.

Stillt die Mutter, so kann sie dies weiterhin tun. Sie sollte aber als spezielle Durchfall-Ernährung für die ersten sechs Stunden eine Reisschleim-Elektrolyt-Lösung oder Tee zufüttern. Wird eine Fertigmilchnahrung gefüttert, so sollte in den ersten Stunden einer Diarrhoe diese dünner angerührt oder mit Tee gestreckt werden.

Wichtig ist die besonders fettarme Ernährung eines Durchfall geplagten Babys. Die benötigte Energiezufuhr sollte daher anderweitig gestellt werden. Sie sollte eher über Kohlenhydrate, vor allem langkettige Mischungen, wie Reis oder Kartoffeln oder bestimmte Früchte, erfolgen.

Wichtig ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr bei Kleinkindern und Säuglingen. Teesorten wir Pfefferminze, Kamille und Fenchel eigenen sich. Aber auch Wasser erfüllt seinen Zweck.

Sollte das Kind unter fünf Jahre alt sein, so sollte es keine selbst angemischten Saft-Wasser-Mischungen mit Zucker und Salz zu trinken bekommen. Spezielle Elektrolytlösungen aus der Apotheke eigenen sich für die unter fünf jährigen Kinder besser. Hier ist die Mischung der Substanzen optimal.

Sind Kleinkinder oder Säuglinge betroffen, so sollten die Eltern nicht zu lange zögern und alsbald einen Arzt aufsuchen.

Durchfall auf Reisen: Antibiotika nur im Ausnahmefall

Eine Behandlung mit Antibiotika aus der eigenen Reiseapotheke sollte nur begonnen werden, wenn kein Arzt erreichbar ist. Es sollte der Beipackzettel gelesen werden, um festzustellen, ob das Medikament zur ausdrücklichen Behandlung von Darminfektionen geeignet und bestimmt ist. Wichtig ist dabei auch, dass auf die unterschiedlichen Dosierungsangaben für Erwachsene und Kinder geachtet wird. Auch die Empfehlungen zur Behandlungsdauer sollten beachtet werden.

Es muss aber auch beachtet werden, dass Antibiotika nur gegen bestimmte Bakterien hilft. Gegen die meisten Parasiten und gegen Viren können die Wirkstoffe nichts ausrichten. Es werden nur die Symptome der Diarrhoe behandelt, nicht aber dessen Ursache. Suchen Sie daher alsbald einen Arzt auf, wenn Sie von Ihrer Reise Heim kehren, sodass die genaue Ursache Ihrer Diarrhoe untersucht werden kann.

Reisedurchfall vorbeugen

Sollten Sie eine längere Fernreise in fremde Länder planen, können Sie einige Vorsichtsmaßnahmen treffen, um einer Durchfallerkrankung vorzubeugen:

Wichtig ist zunächst die Nahrungsmittelhygiene. Gemüse, Obst oder Fleisch sollten vor dem Verzehr gewaschen werden. Wenn möglich auch geschält und gründlich (braten, kochen) erhitzt werden. Dies führt zur Abtötung einiger Keime.

Informieren Sie sich auf der Seite des Auswärtigen Amtes bezüglich Durchfall-Erreger wie Typhus oder Cholera. Kommen diese in Ihrem Reisegebiet vor, lassen Sie sich rechtzeitig vor Reiseantritt dagegen impfen. Eine prophylaktische Impfung ist aber nicht möglich. Dafür sind die möglichen Erreger zu vielfältig.

Auch die Händehygiene sollte beachtet werden. Waschen Sie sich vor jedem Essen gründlich die Hände. Benutzen Sie zwischendurch ein Desinfektionsmittel, wenn Sie besonders Keim gefährdete Gebiete aufgesucht haben (öffentliche Toilette, öffentliche Transportmittel).

Gegen Reisedurchfall beugt auch die Trinkwasserdesinfektion vor. Kochen Sie daher das Trinkwasser vor dem Trinken ab oder desinfizieren Sie es mit dafür geeigneten Mitteln.

Befolgen Sie diese Tipps, haben Sie gute Chancen, auch in Gebieten mit geringen Hygienestandards ohne Diarrhoe zu reisen.

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