Haarausfall Symptome Krankheiten Behandlung Hilfe Medikamente
Haarausfall Symptome Krankheiten Behandlung Hilfe Medikamente (Adam Gregor/Shutterstock.com)

Haarausfall

Symptome, Ursachen, Krankheiten, Behandlung

Alopezie (Haarausfall) ist eigentlich völlig normal – so lange lediglich etwa 100 Haare täglich im Kamm oder der Bürste hängen bleiben. Nur wenn mehr Haar ausgeht, kann man von einem krankhaften Haarausfall sprechen. Nicht selten ist ein spärlicher Haarwuchs – insgesamt trifft dieser jedoch mehr die Herren, als die Damen. In Deutschland leiden schätzungsweise 500.000 Frauen und 1,5 Millionen Männer unter Haarverlust. Die Auslöser können völlig unterschiedlich sein. Hier kann man nachlesen, woher der Haarausfall kommt, welche der Mittel verwendet werden und wie man den Haarverlust aufhalten kann.

Beschreibung

Von Ärzten werden einige Arten von Haarausfall unterschieden. Diese sind die häufigsten:

Alopecia androgenetica (hormonell-erblicher Haarausfall)

Bei einem hormonell-erblichen Haarausfall lichtet sich das Haar als Erstes an der Stirn und an den Schläfen. Es bilden sich Geheimratsecken und zum späteren Zeitraum eine Stirnglatze. Dann dünnen am Hinterkopf die Haare aus, eine Tonsur entsteht. Stück für Stück sterben bei den Betroffenen die Haarwurzeln ab und der Haarausfall beginnt.

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Mit etwa 95 Prozent ist die Alopecia androgenetica die Hauptursache von Haarausfall. Am häufigsten sind Männer betroffen. Bei diesen lichtet sich das Haar bereits sogar im Jugend- oder im jungen Erwachsenenalter. Oft setzt der vorzeitige Haarverlust bereits zwischen dem 20. und 25. Lebensjahr ein, in manchen Fällen sogar noch eher. Darunter leidet ungefähr jeder zweite Mann. Selbst die Frauen trifft dieser hormonell-erbliche Haarausfall. Das weibliche Geschöpf leidet jedoch seltener darunter im Gegensatz zum Mann. Oft setzt nach den Wechseljahren der Haarverlust ein. Ungefähr zehn Prozent aller Frauen haben vor der Menopause eine androgenetische Alopezie, zwischen 20 und 30 Prozent sind es nach den Wechseljahren.

Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)

Oft ist an den ovalen oder münzgroßen runden sowie völlig haarlosen Arealen der kreisrunde Haarausfall sichtbar. In der Randzone von diesen kahlen Flecken treten Ausrufungszeichenhaare auf – abgebrochene, kurze Haare, welche zur Kopfhaut hin entsprechend dünner werden. An den Seiten oder am Hinterkopf finden sich bevorzugt die haarlosen Stellen. Diese können sich ausbreiten sowie vereinigen. Das kann jedoch ebenso vollständig ausfallen.

Zwar ist die Alopecia areata insgesamt selten, jedoch trotzdem die zweithäufigste Art von schwindendem Haupthaar. Spezialisten schätzen, dass ungefähr zwischen ein und zwei Prozent sämtlicher Menschen einen kreisrunden Haarausfall im Laufe ihres Lebens entwickeln.

Es ist möglich, dass diese Krankheit in jedem Alter auftritt, hauptsächlich allerdings bei Jugendlichen und Kindern. Männer sind ein bisschen häufiger hiervon betroffen im Gegensatz zu Frauen. Oft wachsen die Haare nach ein paar Monaten erneut nach, häufig fällt das Haar jedoch wieder aus – es treten Rückfälle auf.

Alopecia diffusa (diffuser Haarausfall)

Ein diffuser Haarausfall heißt, dass der Haarverlust keineswegs auf einen bestimmten Kopfteil beschränkt ist, sondern die Haare insgesamt ausdünnt. Oft ist ein diffuser Haarausfall als temporäre Störung anzusehen – wenn der Auslöser behandelt wird, verschwindet im Normalfall ebenso der Haarausfall erneut.

Ursachen sowie mögliche Erkrankungen

Beim Haarausfall haben die drei Hauptformen unterschiedliche Auslöser.

Hormonell-erblich bedingter Haarausfall

Der Auslöser des hormonell-erblichen Haarausfalls stellt eine genetisch bedingte Sensibilität von Haarwurzeln gegenüber einer gewissen Form vom männlichen Sexualhormons Testosteron dar. Diese Anagenphase (Wachstumsphase) des Haars wird stets kürzer und zunehmend schrumpfen die Follikel. Schließlich produzieren diese lediglich noch kaum erkennbare, dünne, kurze Vellushaare (Wollhaare). Es ist möglich, dass sie bestehen bleiben oder letztlich ebenso weiterhin ausfallen, ohne dass neues Haar nachgebildet wird.

In erster Linie sind junge und ältere Männer von dieser androgenetischen Alopezie betroffen. Zwar produzieren Frauen auch kleine Mengen an Testosteron. Diese erleiden jedoch seltener diesen hormonell-bedingten Haarausfall. In den Wechseljahren sind Frauen sehr gefährdet. In dieser Zeit begünstigt die Hormonumstellung den Ausfall der Haare.

Kreisrunder Haarausfall

Beim kreisrunden Haarausfall sind die genauen Ursachen bis heute noch keinesfalls geklärt. Durch Untersuchungen wird vermutet, dass dieser kreisrunde Haarausfall aufgrund einer Störung des Immunsystems ausgelöst wird.

Hier spricht man von Autoimmunerkrankung: Fälschlicherweise attackieren körpereigene Abwehrzellen die Haarwurzeln, es wird das Haarwachstum gestoppt und das Haar fällt aus. Es wird angenommen, dass diese Haarwurzeln in einem sogenannten Schlafzustand verfallen, aus diesem sie in manchen Fällen auf einmal erneut erwachen und danach wieder Haare produzieren.

Es spricht für diese These, dass oft weitere Autoimmunkrankheiten bei den Betroffenen vorkommen, beispielsweise die Weißfleckenkrankheit, die Vitiligo genant wird. Ein Teil der Heranwachsenden leiden außerdem unter Heuschnupfen oder Neurodermitis.

Auf ein Beteiligen der Gene am Entstehen von Alopecia areata weist zum Beispiel der Aspekt hin, dass diese Art von Haarausfall etwa bei 20 Prozent dieser Betroffenen in der Familie häufig auftritt.

Vermutungen, dass ein kreisrunder Haarausfall aufgrund von Stress, Umweltfaktoren wie Holzschutzmittel, seelischen Belastungen oder diese Nähe zu Mobilfunkmasten möglicherweise verursacht wird, können wissenschaftlich bis jetzt keineswegs belegt werden.

Diffuser Haarausfall

Die Haarwurzeln werden bei dieser diffusen Alopezie geschädigt – das führt zum diffusen Haarausfall. Hier können die Auslöser vielfältig sein. Die wesentlichen sind:

  • Einnehmen von Arzneimitteln, zum Beispiel Zytostatika während einer Chemotherapie, Heparin
  • Infektionserkrankungen, zum Beispiel schwere Grippe, Scharlach, Typhus
  • Schilddrüsenfunktionsstörungen, zum Beispiel Schilddrüsenüberfunktion
  • Schwermetallvergiftungen, etwa mit Thallium oder Arsen
  • längerfristige Mangelernährung durch Fastenkuren oder Crash-Diäten
  • Mangelernährung aufgrund einer gestörten Nahrungsverwertung in der Leber beziehungsweise Darm
  • Hormonumstellungen nach der Geburt oder in der Schwangerschaft, in den Wechseljahren oder durch die Absetzung der Pille
  • Stress
  • entzündliche Kopfhautkrankheiten, wie etwa Schuppenflechte
  • normale Alterserscheinigung
  • Strahlenbehandlung bei Krebs

Sonstige Auslöser von Haarausfall

Es gibt noch andere Auslöser für spärlichen Haarwuchs neben diesen drei Hauptarten von Haarausfall:

  • Aufgrund einer Tinea capitis am Kopf (Pilzinfektion) fällt das Haar an diesen infizierten Stellen aus. Oft betrifft das Kinder.
  • Es ist möglich, dass Hautkrankheiten wie Psoriasis (Schuppenflechte) ebenso die Kopfhaut betreffen. Das Haarwachstum wird dann beeinflusst und es kommt möglicherweise zum Haarausfall.
  • Angeborene Veränderungen: Ein vermeintlicher Haarausfall zeigt sich bei Kleinkindern. Tatsächlich wurde das Haar jedoch vor der Geburt überhaupt keineswegs angelegt oder es verbleibt im Entwicklungsstand des Flaumhaaares.
  • Loses Anagenhaar: Die Haarstruktur ist hier verändert. Es geht hierbei um einen genetischen Defekt. Das Haar ist lose, brüchig und dünn. Kämmt man das Haar oder zieht an ihm, fällt es einfach aus.
  • Traumatische Alopezie: Lang andauernder Druck beziehungsweise ständiges Kratzen und Reiben an denselben Stellen führt hierbei zum Ausfallen der Haare.
  • Traktionsalopezie: Ein starkes Ziehen an der Haarwurzel sorgt dafür, dass diese geschädigt wird. Es ist möglich, dass etwa gewisse Frisuren dauerhaft vereinzelt zum Haarausfall führen, wie etwa straff gebundene Zöpfe.
  • Zwanghaftes “Spielen” mit dem Haar, Abschneiden oder Ausreißen: Die Betroffenen stehen unter einem psychischen Stress. Ihnen bringen diese Zwangshandlungen kurzfristig eine Erleichterung.
  • Arzneimittel: Viele Wirkstoffe können für Haarausfall sorgen, beispielsweise ebenso einen diffusen Haarausfall. Hierzu gehören zum Beispiel Zytostatika (Krebsmedikamente), Lipidsenker (Medizin gegen zu hohen Cholesterin), Beta-Blocker, Antidepressiva sowie ACE-Hemmer gegen Koronare Herzkrankheit und Bluthochdruck.
  • weitere Auslöser: Mangelerkrankungen, zum Beispiel Eisen- oder Zinkmangel, Lues (Syphilis), Röntgenstrahlung, Infektionen und andere Faktoren können auch Haarausfall verursachen.

Wann sollte man zum Arzt?

Dass man täglich Haare verliert, ist nichts Ungewöhnliches. Wenn jedoch mehr Haar in der entsprechenden Bürste hängenbleibt als normal, ist es wichtig, zu einem Hautarzt zu gehen. Er hat die Möglichkeit, festzustellen, an welcher Art des Haarausfalls man leidet und welche Therapiemöglichkeiten es gibt.

Was unternimmt der Arzt?

Diagnosemethoden

Oft lässt sich dieser hormonell-erblich bedingte Haarausfall bereits am Muster der Glatzenbildung beziehungsweise Ausdünnung eindeutig diagnostizieren.

Häufig ist der kreisrunde Haarausfall wegen der charakteristischen Anzeichen, beispielsweise Ausrufungszeichenhaare erkennbar.

Bei einem diffusen Haarausfall wird die Kopfhaut vom Arzt genauer angeschaut. Eine Blutuntersuchung weist auf einen möglichen Nährstoffmangel oder eine Stoffwechselstörung hin. Vier Laborwerte sind zur Basisdiagnostik wichtig:

  • Mit dem Hämoglobinwert wird gezeigt, ob eine Blutarmut vorhanden ist. Oft entsteht diese aufgrund von Eisenmangel.
  • Durch den Ferritin-Wert wird über die Eisenversorgung Aufschluss gegeben.
  • Mit dem TSH-Wert wird angezeigt, ob eine Schildrüsenkrankheit vorliegt.
  • Diese Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit oder weitere Entzündungsparameter, beispielsweise Anzahl der Leukozyten deuten möglicherweise auf eine chronisch-entzündliche Krankheit hin.
  • Mithilfe unterschiedlicher Tests kann der Haarausfall exakter untersucht sowie dessen Ausmaß abgeschätzt werden. Außerdem weisen einige Untersuchungen auf die eventuellen Auslöser hin.

Die wichtigsten Diagnoseverfahren sind:

Zupftest (Epilationstest): An einigen Kopfstellen wird der Zupftest vorgenommen: Der Mediziner nimmt ein kleines Büschel an Haaren und zieht ein bisschen daran. Somit kann festgestellt werden, wie leicht sich das Haar aus der Kopfhaut löst. Dies gewährt einen groben Hinweis über die Intensität vom Haarausfall.

Bei einem Trichogramm handelt es sich um das Untersuchen der Haarwurzeln. Im Laufe des Lebens durchlaufen Haare unterschiedliche Zyklen (Haarphasen): Anagen- oder Wachstumsphase, Katagen- oder Übergangsphase und die Phase der Abstoßung sowie Ruhe, die Telogenphase genannt wird. Durch ein Trichogramm kann abgeschätzt werden, wie groß dieser Anteil des Haars in den einzelnen Entwicklungsständen ist. Das liefert auf die Intensität beim Haarausfall Rückschlüsse.

Zum Erstellen eines Trichogramms reißt man dem Betroffenen in Wuchsrichtung durch eine Klemme etwa zwischen 20 und 50 Haare aus. Unter dem Mikroskop werden die Haarwurzeln untersucht, damit festgestellt wird, in welchem Entwicklungsstand der Haarphase diese sich derzeit befinden.

Im Wachstumsstadium sollten insgesamt mindestens 80 Prozent des ausgerissenen Haars und im Abstoßungsstadtium unter 20 Prozent sein. Das restliche ein bis maximal drei Prozent dieses Haars befindet sich im Normalfall im Übergangszyklus.

Bei dieser Untersuchung ist das Auszupfen des Haars unumgänglich. Einige Betroffene bringen ausgefallenes Haar mit und hoffen, dass man sich das Auszupfen bei ihnen erspart. Sie sind jedoch für das Trichogramm nutzlos, da diese klarerweise alle im Abstoßungszyklus sind.

Beim TrichoScan handelt es sich um eine besondere Computer-Software, bei dieser durch digitale Fotografie die folgenden Parameter bestimmt werden können:

  • Die Wachstumsgeschwindigkeit des Haars im Zeitverlauf
  • Der Haardurchmesser
  • Die Haardichte je Quadratzentimeter

Das ist beim Beurteilen des Haarausfalls hilfreich. Außerdem ist es möglich, den Vergleich der Verlaufsaufnahmen vor sowie nach Anfang einer Behandlung zu zeigen, wie hervorragend eine Therapie anschlägt. Bei diesem Verfahren braucht man keine Haare ausreißen.

Jedoch muss man auf der Kopfhaut ein geringes Areal an ein oder zwei Stellen rasieren. Nach drei Tagen wird das nachwachsende Haar gefärbt und stark vergrößert abfotografiert. Durch eine besondere Software wird aus der Wachstumsgeschwindigkeit der Anteil an Telogen- und Anagenhaaren berechnet: Anagenhaare zeigen ein Wachstum mit einer gewissen Geschwindigkeit: Telogenhaare wachsen nicht mehr.

Bei der Kopfhaut werden Biopsien (Gewebeproben) analysiert, wenn allein das klinische Bild keineswegs genügt, damit der Haarausfall diagnostisch richtig eingeordnet werden kann. Die Methode wird eingesetzt, wenn beispielsweise ein Verdacht auf eine vernarbende Alopezie besteht. Hierbei geht es um einen irreversiblen Haarausfall aufgrund der Entzündung der Kopfhaut sowie nachfolgende Narbenbildung.

Bei einer Kopfhautbiopsie entnimmt man oft zwei kleine Gewebeproben. Hierbei schneidet man so tief, dass man die Haarfollikel in deren Gänze erwischt. Im Labor werden die Proben genauer untersucht.

Was gegen Haarausfall unternommen werden kann

Setzt auf dem Kopf der Kahlschlag ein, fragen sich zahlreiche Personen: Was ist gegen Haarausfall hilfreich? Viele Mittel gegen Haarverlust eignen sich für diese hormonell-erblich bedingte Alopezie. Sie haben alle die Gemeinsamkeit, dass sich deren Wirksamkeit erst nach ein paar Monaten entfaltet und keineswegs dauerhaft ist. Das bedeutet: Nach Absetzung der Präparate kommt der Haarausfall wieder.

Der Erfolg medikamentöser Therapien gegen Haarausfall lässt sich insgesamt schwer abschätzen. Während bei den einen die Behandlung wirkt, ist das bei den anderen keineswegs der Fall.

Ursprünglich wurde Finasterid lediglich bei benigner Prostatahyperplasie (gutartiger Prostatavergrößerung) verschrieben. Als Mediziner feststellten, dass sich bei ein paar Betroffenen der Haarwuchs unter Finasterid verbesserte, entwickelten Firmen eigene Präparate gegen Haarverlust.

Bei Finasterid handelt es sich um einen 5?-Reduktase-Hemmer, das bedeutet: Er blockiert dieses Enzym 5?-Reduktase, welches im Normalfall Testosteron, das männliche Sexualhormon, in seine aktive Art DHT (Dihydrotestosteron) umwandelt. Weil bei androgenetischer Alopezie hauptsächlich die genetisch bedingte Sensibilität der Haarwurzeln aufgrund von DHT ausgelöst wird, besteht bei Finasterid die Möglichkeit, dass bei den männlichen Patienten das Fortschreiten des Haarausfalls gestoppt wird. In manchen Fällen verdichten sich diese Kopfhaare ebenso erneut.

Dieser Wirkstoff ist rezeptpflichtig. Er wird durch Ein-Milligramm-Tabletten eingenommen. Höher dosierte Fünf-Milligramm-Tabletten sind lediglich zum Behandeln von einer gutartigen Prostatavergrößerung zugelassen.

Anwendungsbereich: Männer mit hormonell-erblichem Haarverlust

Nebenwirkungen: Selten kann Finasterid subjektiv die Libido (sexuelle Lust) beeinträchtigen. Die Potenz dagegen beeinflusst der Wirkstoff keineswegs. Kleine Mengen dieses Wirkstoffs gehen ebenso in die entsprechende Samenflüssigkeit über. Die Mengen genügen allerdings keinesfalls, damit das Embryo einer schwangeren Partnerin geschädigt wird.

Für Frauen eignet sich dieses Mittel jedoch keineswegs, weil bei den Damen im gebärfähigen Alter oder Schwangeren eine Schädigung des Fötus keinesfalls ausgeschlossen werden kann. Außerdem ist kein positiver Effekt auf den hormonell-erblichen Haarverlust bei Damen nachgewiesen.

Alfatradiol (17?-Estradiol) ist mit dem körpereignen Sexualhormon 17?-Estradiol der Frau vergleichbar, hat jedoch in dem Unterschied zu diesem lediglich eine geringe hormonelle Wirksamkeit. Für seine Verwendung als Haarwuchsmittel ist dessen hemmende Wirksamkeit auf dieses Enzym 5?-Reduktase entscheidend: 17?-Estradiol verhindert so wie Finasterid demnach das Umwandeln von Testosteron in dieses aktive DHT.

Als rezeptfreie Haartinktur gibt es 17?-Estradiol zu erwerben.

Anwendungsbereich: Frauen und Männer mit hormonell-erblichem Haarverlust.

Nebenwirkungen: Der Alkohol, der in dieser Tinktur enthalten ist, verursacht möglicherweise Hautreaktionen wie Hautrötung und Juckreiz.

Wie Finasterid war Minoxidil ursprünglich zum Behandeln einer ganz anderen Krankheit gedacht, nämlich den Bluthochdruck. Selbst dabei beobachtete man als Nebenwirkung einen verstärkten Haarwuchs. Aufgrund dessen wurde von Forschern eine entsprechende Minoxidil-haltige Haartinktur für Personen mit Haarausfall entwickelt. Der exakte Wirkmechanismus bei der äußeren Anwendung ist nicht bekannt, könnte jedoch zum Beispiel in einer gesteigerten Kopfhautdurchblutung bestehen.

Die Haartinktur Minoxidil ist rezeptfrei erhältlich – für Frauen gibt es eine zwei-prozentige, für Männer eine fünf-prozentige Lösung. Der Wirkstoff wird in Tablettenform lediglich als Blutdrucksenker verwendet.

Anwendungsgebiet: Damen und Herren mit hormonell-genetischem Haarausfall

Nebenwirkungen: Am ehestens verursacht diese Haartinktur lokale Hautreaktionen wie Hautschuppung, Rötung und Juckreiz. Nicht so oft sind systemische Nebenwirkungen, demnach solche, welche den gesamten Organismus betreffen: In seltenen Fällen kommt es beispielsweise zu erniedrigtem Blutdruck, beschleunigtem Herzschlag und Schwindel.

Wenige Wochen nach Behandlungsbeginn verstärkt sich bei manchen Patienten der Haarausfall temporär. Als Auslöser vermutet man, dass das locker sitzende Haar in der Telogenphase (Ausfallstadium) aufgrund der verstärkt nachwachsenden Anagenhaare entsprechend hinausgeschoben werden. Diesen Effekt wertet man als Ansprechen auf die Tinktur Minoxidil.

In einer Untersuchung fand die Stiftung Warentest heraus, dass Produkte mit diesem Wirkstoff Minoxidil eher wirkten. Den Haarausfall komplett stoppen können diese jedoch ebenso keineswegs.

Manchmal helfen bei Frauen, die unter erblich-bedingtem Haarausfall leiden, Antiandrogene. Dies sind Subtanzen, welche die Wirksamkeit von DHT beziehungsweise Testosteron unterbinden, indem diese dessen Rezeptoren (Andockstellen) besetzen. Spezialisten vermuten, dass der Wirkmechanismuss ebenso Haarverlust stoppt. Jedoch wurde dies bislang nicht wissenschaftlich bewiesen.

In manchen Verhütungspillen und Hormonpräparaten sind Antiandrogene enthalten, beispielsweise Dienogest, Cyproteronacetat, Chlormadinonacetat. Sie nimmt man in Tablettenform ein.

Anwendungsbereich: Bei Damen, die unter hormonell-genetisch bedingtem Haarverlust leiden.

Nebenwirkungen: Mögliche Leiden sind etwa ein Verlieren der Libido, Leistungsabfall und Müdigkeit.

Damen, die im gebärfähigen Alter sind und unter Haarverlust leiden, sollten zum Verhüten ein Kombinationspräparat einnehmen, das aus einem Östrogen und Antiandrogen besteht. Denn bei männlichen Föten könnten Antiandrogene zu einer entsprechenden Verweiblichung führen. Überdies soll das Östrogen die Wirksamkeit gegen den Haarverlust verstärken: Es steigert die Menge an SHBG (Sexualhormon-bindendem Globulin). Folglich wird im Blut mehr Testosteron gebunden. Es ist möglich, dass jedoch in die Haarfollikelzellen lediglich freies Testosteron gelangt.

Raucherinnen wird das Einnehmen von Sexualhormonpräparaten nicht empfohlen, da sie ein gesteigertes Risiko für Blutgerinsel, wie etwa Embolien und Thrombosen haben. Aufgrund der Hormone erhöht sich dieses noch.

Bei einem hormonell-genetischen Haarverlust bietet sich auch eine Haartransplantation an. Hierbei nutzt man die Tatsache, dass am Hinterkopf die Haarfollikel keineswegs eine sensible Reaktion auf Testosteron zeigen. Aus dieser Haarregion werden kleine Gewebestücke auf dem Oberkopf zu findenden kahlen Stellen verpflanzt.

Nachteilig bei einer derartigen Eigenhaartransplantation ist, dass dieses Ergebnis oft keineswegs so natürlich ausschaut im Vergleich zu einer erfolgreichen Therapie des Haarausfalls mit Arzneimitteln, wie Minoxidil oder Finasterid, die das Originalhaar am Ausfall hindern.

Die Behandlung des diffusen Haarverlusts besteht in der Beseitigung beziehungsweise Therapie seiner Ursache. Wenn zum Beispiel eine Schilddrüsenfunktionsstörung am verstärkten Haarausfall Schuld ist, muss diese Krankheit behandelt werden.

Wird der Haarausfall auf bestimmte Arzneimittel zurückgeführt, prüft der Arzt, ob man auf ein anderes Medikament ausweichen kann. Wenn ernährungsbedingte Mangelzustände die Ursache für den diffusen Haarverlust sind, ist es möglich, mit einer Ernährungsumstellung und der gezielten Zufuhr fehlender Nährstoffe, wie Eiweiß, Vitamine und Zink, das Problem zu beseitigen.

Weil die Haarfollikel bei kreisrundem Haarausfall intakt bleiben, ist dieser Haarausfall prinzipiell vollständig rückgängig zu machen. Zwar gibt es unterschiedliche Behandlungsansätze, deren Wirkung jedoch nicht gewiss ist. Ärzte verordnen in leichteren Fällen beispielsweise Zink, etwa durch Brausetabletten. Glukokortikoide erzielen daneben gegebenenfalls eine Besserung. Diese werden äußerlich als Creme oder Haartinktur oder als Tabletten innerlich angewendet.

Wenn der Haarverlust seelisch belastet

Ob Frau oder Mann, die bedeutendsten Aspekte für ein gutes Umgehen mit dem Haarverlust sind Selbstakzeptanz und Selbstbewusstsein. Wenn man über ein stabiles Selbstwertgefühl verfügt, verkraftet man bei der äußeren Attraktivität ebenso Einbußen sowie baut auf die inneren persönlichen Stärken.

Jedoch haben sich einige das Selbstbewusstsein, um dieser Welt mit Kahlkopf entgegen zu treten, zunächst zu erarbeiten. Wenn man spürt, dass der Haarausfall einem stark seelisch belastet, dann ist es wichtig, sich deswegen keineswegs zu scheuen, psychologische Hilfe zu beanspruchen.

Behandlung für das Selbstwertgefühl

Professionelle seelische Unterstützung sollte man sich suchen, wenn:

  • man sich aufgrund des Haarausfalls oft unsicher fühlt
  • der Haarausfall einem die Lebensfreude raubt
  • man sich aufgrund des Haarausfalls als Außenseiter fühlt
  • man bestimmte Aktivitäten und Situationen meidet
  • man sich sorgt, dass aufgrund des Haarausfalls der Lebenspartner sich von einem trennt oder man keinen Partner findet
  • man Angst hat, dass der Haarausfall bemerkt wird.
  • der Haarausfall einen daran hindert, mit weiteren Personen Kontakt aufzunehmen
  • man sich aufgrund des Haarausfalls beim Sex gehemmt fühlt

Durch die Unterstützung eines Psychologen hat man die Möglichkeit, negative Gefühle und Ängste zu relativieren, welche mit dem Haarausfall einhergehen. Man ist keineswegs entstellt, sondern man hat bloß keine oder wenige Haare. Ist der Haarverlust nicht krankheitsbedingt, kann man aus der körperlichen Gesundheit Trost schöpfen.

Was kann man selbst tun?

Bei Frauen stellt Haarverlust häufig ein kosmetisches Problem dar, da das Haar immer noch für Attraktivität und Gesundheit steht. So investieren diese in Koffein-Shampoo gegen Haarverlust, Thymus-Präparate, Sägepalmen- und Klettenwurzelextrakt oder Nahrungsergänzungsmittel – eine komplette Palette verschiedener Mittel versprechen, das Haar zu erhalten, indem diese die Durchblutung und die Kopfhaut stimulieren.

Der Beweis für diese Wirkung steht bei vielen Mittel jedoch noch aus. Dieser hormonell-erbliche Haarverlust ist niemals komplett rückgängig zu machen. Dieser kann allerhöchstens kaschiert oder eingedämmt werden.

Mit dem richtigen Haarschnitt ist es möglich, dünner werdende Haarpartien oder kahle Stellen zu verdecken. Am Oberkopf ist eine Länge zwischen drei und vier Zentimetern ratsam. Es ist wichtig, dass Nacken und Ohren frei bleiben.

Wenn keine Haartransplantation infrage kommt, kann man es mit einem Haarersatz probieren. Heute gibt es Toupets und Perücken aus Kunst- und Echthaar in sämtlichen Farben und Formen, die dauerhaft oder vorübergehend befestigt werden können.

Mit manchem Haarersatz besteht die Möglichkeit, sogar schwimmen zu gehen. Wichtig ist, dass man sich auf alle Fälle in einem Zweithaarstudio kompetent beraten lässt! Man sollte auch bei der Krankenkasse nachfragen, inwieweit diese sich am Haarersatz bei Haarverlust beteiligt.

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